Mado (Juliette Binoche) ist 47 Jahre alt, emotional aber Teenagerin geblieben. Ihre Tochter Avril (Camille Cottin) ist mit ihren 30 Jahren deutlich weiter als die Mutter, in ihrem Job bei einer Parfum-Firma andererseits aber auch komplett überarbeitet. Es ist Avrils Stresspegel nicht zuträglich, dass sie und ihr Schlaffi von Freund Louis (Michael Dichter), der immer noch an seiner Abschlussarbeit sitzt, ein Kind erwarten. Platz jedenfalls ist keiner da – denn Mama Mado, eine Ex-Tänzerin ohne Einkommen und Job, die sich von Avrils Vater Marc (Lambert Wilson) trennte, lebt mit Avril und Louis unter einem Dach. Und diese Situation sorgt auch so schon für genug Ärger, wann immer es zum Beispiel ums Geld geht. Der Spaß geht so richtig los, als Mado ebenfalls schwanger wird. Mutter und Tochter erwarten zur selben Zeit Nachwuchs…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Wie die Mutter, so die Tochter
Von Antje Wessels
In den 1960er Jahren war eine französische Frau im Durchschnitt 27,6 Jahre alt, als sie ihr erstes Kind bekommen hat. Heute ist sie knapp 31 – und passt sich damit dem weltweiten Durchschnitt an. Rund um den Globus nimmt das Durchschnittsalter von Erstgebärenden zu – und davon erzählt auch Regisseurin Noémie Saglio („Harry Me! The Royal Bitch of Buckingham“) in ihrer Tragikomödie „Wie die Mutter, so die Tochter“. Nach Nadège Loiseau mit „Das unerwartete Glück der Familie Payan“ ist sie bereits die zweite französische Filmemacherin, die sich binnen kurzer Zeit mit einer späten Schwangerschaft beschäftigt. Doch bei Saglio geht es weniger darum, sich ernsthaft mit der Frage auseinanderzusetzen, ob eine Frau mit Ende 40 noch ein Kind bekommen sollte. Stattdessen versucht sie gezielt, die Grenzen zwischen den Generationen aufzubrechen: Viele Probleme betreffen eben nicht nur eine Altersgruppe