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Rob T.
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3,5
Veröffentlicht am 30. Mai 2023
Im November 1990 bezauberte "Arielle, die Meerjungfrau" erstmals die deutschen Kinozuschauer. Der Zeichentrickfilm gehört bis heute zu den beliebtesten aus dem Disney-Universum. Deshalb ist die Frage durchaus berechtigt, wieso es überhaupt eine reale Neuverfilmung braucht.
Die Geschichte - sie basiert auch hier auf Hans-Christian Andersens "Die kleine Meerjungfrau" - ist weitgehend bekannt. Arielle (Halle Bailey), die Meerjungfrau ist König Tritons (Javier Bardem) Lieblingstochter. Auch wenn sie ihm mit ihrer Eigensinnigkeit gehörig auf den Keks geht. Sie will sich einfach nicht an die Regeln ihres Vaters halten. Eine besagt beispielsweise, dass sie nicht an die Meeresoberfläche schwimmen darf. Tut sie aber doch. Und bekommt mit, wie ein Schiff in Seenot gerät. Es ist das Schiff, mit dem Prinz Eric (Jonah Hauer-King) unterwegs ist. Es sinkt, und es ist Arielle, die den Menschen vor dem Ertrinken rettet. Als sie ihn am Strand in die Augen schaut - der Prinz ist noch bewusstlos -, da funkt es gewaltig. Sie will ihm nahe sein, kann es aber nicht. Als er wach wird, erinnert er sich an ihre liebliche Stimme - und ist ebenfalls verliebt. Unbekannterweise. Arielle will an Land, und es ist ausgerechnet die Meereshexe Ursula (Melissa McCarthy), die ihr dabei helfen will. Allerdings nicht uneigennützig. Sie will als Pfand Arielles Stimme. Und wenn es ihr innerhalb von drei Tagen nicht gelingt, dass der Prinz sie in Liebe küsst, muss Arielle zurück ins Meer und sich der Meereshexe unterwerfen.
Ganz grundsätzlich bietet der Film für alle, die das Original kennen, kaum Überraschungen. Alle bekannten Songs aus dem Zeichentrickfilm finden sich auch in dieser Realverfilmung wieder. Dennoch war es für die Filmemacher um Regisseur Ron Marshall sicherlich eine große Herausforderung, die liebenswürdigen Figuren und die furchteinflößende Meereshexe in die reale Welt zu holen. Das ist mit Halle Bailey als Arielle sehr gelungen. Melissa McCarthy spielt die Hexe, die ein paar Gags hat, ansonsten aber sehr schlecht gelaunt ist - wie es sein soll. Sehr schön in die Realwelt geholt worden sind auch zwei der tierischen Begleiter. Die Krabbe Sebastian (Stimme: Tobias Schmitz) hat einen guten Wortwitz, der Vogel Scuttle (Maria Hönig) ist an sich schon lustig. Verloren hat nur der Fisch Fabius (Joshua Nath), der in diesem Film kaum zur Geltung kommt, weil ein Fisch im Realen nun mal kaum sichtbare Regungen zeigen kann. Aber ganz klar: Der Film ist gute Unterhaltung. Er bietet Spannung, Fantasy, Witz und Romantik. Wenn die stimmlose Arielle und Prinz Eric in ihrer Kennenlernphase sind, herrscht sogar ein Hauch "Bridgerton", der Film liegt also voll im Adelsserientrend. Und selbst wenn man ja eigentlich weiß, wie es ausgeht - zwischendrin fiebert man dann doch mit. Es hat diesen Film nicht wirklich gebraucht - und dennoch ist er sehenswert und kurzweilig. PS: Und weil sich ja viele seltsame Leute darüber aufregen, dass Arielle eine dunkle Hautfarbe hat: Es ist, wenn man sich den Film ansieht, schlicht nicht relevant.
Die Realverfilmung interpretiert Arielle komplett neu und bleibt nur an manchen Stellen nahe an der Originalgeschichte. Die Konflikte kommen nicht mehr so stark rüber und wirken eher wie kleinere Zickerein und weniger wie ernste Auseinandersetzungen. Die Animation lässt ebenfalls an vielen Stellen zu Wünschen übrig. Es gibt zwar die ein oder andere starke Szene, oft merkt man den Bluescreen sehr. Gut wiederum ist die Kameraführung und die Aussagen die der Film hat. Kommt es zu Situationen an Land, so wirkt der Film auch sehr wertig. Ich habe das Gefühl, dass mehr erklärt wird. Es kommen zusätzliche Szenen dazu, die klar darstellen, warum etwas passiert. Dadurch streckt sich der Film unnötig in die Länge.
Ich habe Arielle 1989 geliebt. War auch verliebt in sie (war 12, da liebt man alle Frauen ob real oder animiert). Die Serie mochte ich auch. Ich hatte schon mit der neuen Syncro (aus dem end 90ern)und der Veränderung der Lieder Probleme. Mit diesem Film kann ich gar nichts anfangen. Wäre es ein anderer Film und andere Charaktere okay. Hätte mich nicht interessiert. Da er sich aber auf das Ursprungsmaterial bezieht.....schlecht. Die Stimmung ist anders (dunkler wenig licht, der ganze Film ist dunkel, man sieht fast nichts). Und diese politische correctness/diversity die einfach nur aufgezwungen und künstlich ist, hängt mir zum Hals raus...einfach nur schlecht.
Glücklicherweise hat sich der Film durchaus als gelungen entpuppt. Ich hatte die nächste Disney Katastrophe erwartet, da deren Filme in letzter Zeit eher Nieten waren.
Positiv:
Entgeben meiner früheren Befürchtung, hat sich Ariels veränderte Ethnie als nicht sehr befremdlich entpuppt, da die Geschichte nicht in Europa, sondern einer tropischen Insel ( Karibik? ) spielt. Wenn überhaupt, dann sticht eher der hellhäutige Prinz Erik ( dessen Mutter die dunkelhäutige Herrscherin der Insel ist ) etwas seltsam hervor.
Ariels Haarfarbe sieht am Meeresgrund brünett, im seichten Gewässer kastanienbraun und in der prallen Sonne dafür tatsächlich fuchsrot aus.
Die CGI Unterwasserszenen sehen glücklicherweise nicht so steril aus wie es in den Trailern noch der Fall war. Es gibt Bläschen und schwebende Teilchen im Wasser, was die Glaubwürdigkeit unterstützt. Ist ungefähr auf dem selben Niveau wie bei Aquaman ( da wohl nichts in der nächsten Zeit an Avatar 2 heranreichen wird ).
Die tierischen Sidekicks sind nicht schlecht. Sie sehen hier photorealistisch aus, was bei vielen Zuschauern erschreckend wirkte wegen des "uncanny valley" Effekts. Doch da besagter Effekt auf mich nicht wirkt, hat es mich nicht gestört. Die Krabbe Sebastian und der Seetaucher Scuttle sind jedenfalls so lustig wie eh und jeh.
Es ist eine interessante Veränderung zum Orginalfilm, daß Ariel den Handel mit Ursula mit einer blutenden, ausgerissenen Schuppe besiegelt, anstatt einer Unterschrift auf Papier. Zum Einen ist das eine Hommage an den blutigeren Deal in der Märchenvorlage, zum Anderen zeigt es auf, daß Ariel naturgemäß schriftunkundig ist. Was wiederrum erklärt, warum sie Erik nicht einfach alles erklärt, indem sie es niederschreibt.
Die Schauspielleistungen waren überzeugend. Allen voran Melissa McCarthy als Meerhexe Ursula. Aber auch Halle Bailey lieferte ab. Stimmlich und darstellerisch.
Negativ:
Ich bin nicht sehr glücklich mit den veränderten Liedtexten. Besonders Ursula's Lied fehlt es an Sexappeal und manipulativer Toxizität ( Stichworte: Unterschätze nie die Wirkung der Körpersprache; die schweigende Frau kriegt den Mann ). Es ist eine Schande, daß Modernisierung auch die Schurken gezähmt und politisch korrekt macht.
Ich mag die Tatsache nicht, daß Ariel selber gezwungen ist spoiler: ihre eigene Tante zu töten ( anstatt das Erik diese erledigt ).
Sippenmord ist nicht wirklich eine Heldentugend.
Zudem hat Ariel Erik bereits gerettet, daher wäre er an der Reihe gewesen sie zu retten. Das wäre echte Gleichheit und auch ein überzeugender Beweis für Triton, daß Erik wirklich etwas an seiner Tochter liegt.
Ausserdem ist Ariel zu feministisch. Sie scheint nie jemandes Hilfe zu benötigen. Auch dann nicht, wenn sie halb ertrinkend und mit ihren neuen menschlichen Beinchen trettend aus Ursulas Unterwasserhöhle an die Oberfläche entkommt.
Ariels Haarstil sieht schmuddlig und ungepflegt aus. Wirr herumschwimende Rastalocken sind in meinen Augen total hässlich.
Die Tatsache daß Ariels ältere Schwestern alle unterschiedliche Ethnien haben, basiert eindeutig auf einer reinen Diversitäts-Abhackliste. Zudem wirkt es hier so, als ob Triton viele verschiedene Meerfrauen aus den 7 Weltmeeren geschwängert hätte. ^^
Fazit: Kein großer Wurf, aber dennoch ein sehenswerter, durchaus gelungener Disney-Realfilm.
Furchtbar. Düster und lieblos und komplett fehlbesetzt. Selbst die Lieder wurden geändert weil sie nicht "feministisch" genug waren. XD Was für ein Schwachsinn.
Ich muss sagen, dass ich den Film geliebt habe. Es war wunderbar, die echte Ariel zu sehen. Alle Schauspieler waren spektakulär, die Musik und das Meeresrauschen, ich habe alles geliebt. Ich werde sie auf jeden Fall wiedersehen!