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Christoph K.
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3,5
Veröffentlicht am 4. Februar 2018
Vorneweg: Gory Oldman spielt hinreissend lebendig. Als kauziger, knorriger alter Sturkopf verkörpert er Churchill, wie er durch die allmählich näher kommende Bedrohung der deutschen Armee seine politischen Gegner und die Bevölkerung auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet. Dabei widmet sich der Film einerseits ganz zentral um die parteipolitischen Machtspiele, in denen Churchill um die Durchsetzung seiner Ideen kämpft. Andererseits zeichnet der Film auch ein Bild von C. und versucht der Person so nah wie möglich zu kommen, um dessen Charakter zu verstehen. Letzteres klappt durch Gary O. hervorragend. Man kann gut über diesen Kauz lachen und schmunzeln. Das Negative: Ich weiss nicht warum; aber ich hatte oft das Gefühl, dass es nur ein "Spiel" ist und keine realistische Abbildung der Zeit von damals. Waren es die Dialoge... keine Ahnung. Egal! Der Film lohnt sich auf jeden Fall.
Ein historisches Biopic vom Amtsantritt von Churchill und dem Beginn des 2. Weltkrieges. Der britische Premier (Gary Oldman) kämpft an drei Fronten: gegen Widerstände in der eigenen konservativen Partei, für die militärische Unterstützung durch die USA und für einen Befreiungsschlag gegen die vorrückende deutsche Armee, die bei Dünkirchen einen Großteil der Briten eingeschlossen hat. Das ist das zentrale Thema, ohne dass es breitgewalzt wird. Zu diesem Thema gibt es genug eigene Filme. Hier sind es die politischen und diplomatischen Probleme, auf die sich Regisseur Joe-Abbitte-Wright konzentriert. Und dabei spielt Gary Oldman eine Glanzrolle. Er zeigt überzeugend, dass der große Brite aufbrausend cholerisch war, aber auch einfühlsame Seiten besaß. Da kommt seine Ehefrau Clementine (Kristin Scott Thomas) ins Spiel. Sie wäscht ihm gelegentlich auch schon mal gründlich den Kopf, wenn es sein muss. Ganz anders seine junge Sekretärin Miss Layton (Lily James), die dicht am Wasser gebaut ist. Mit ihr liefert sich Oldman menschlich bewegende Szenen. Sie erklärt dem Premierminister die landläufige Bedeutung des Siegeszeichens mit Zeige- und Mittelfinger (V). Von Churchills Redetalent bleibt nur die im Unterhaus im Gedächtnis, in der er den Insulanern ‘ Blut, Schweiß und Tränen‘ (Blood, Sweat and Tears) verspricht. Aber auch ihren Patriotismus anstachelt. (‘Soll die Hakenkreuzfahne etwa über dem Buckingham Palast wehen?‘) Eine rhetorische Frage, die aber ihren Zweck erfüllt. Ob Churchill wirklich in der U-Bahn gefahren ist und sich nach der Volksmeinung erkundigt hat, ist ein gelungener dramaturgischer Kniff des Drehbuches. Fakt ist, dass die Briten ihren größten Staatsmann bei Kriegsende trotz seines Erfolges abgewählt haben. Ein historischer Stoff ist unterhaltsam verpackt und gewährt diplomatische und menschliche Einblicke.
Gary Oldman brilliert hier in einer seiner besten Rollen, was am Ende auch die ganze Stärke des Filmes ausmacht. Den "The Darkest Hour" ist zwar ein an sich gut gemachter Film, aber leider auch nicht mehr. Er ist ein typischer Oscar, wie auch Biopicfilm, der weder besonders kreativ noch außergewöhnlich ist. Leider finden solche Stoffe viel Anklang bei den großen Preisverleihungen, was schade ist, da viele stärkere Filme, den Standartprogrammfilmen weichen muss. So ist es leider auch bei diesem Film. Er ist interessant, aber nicht stark genug um nachhaltig zu überzeugen. Fazit: Ein gutes Biopic, nicht mehr und nicht weniger, welches leider vollkommen überbewertet ist.
Packendes True-Story-Schauspielkino, das auch die Zweifel Winston Churchills ausleuchtet. Gary Oldman, der kaum zu erkennen ist, erhielt für seine Glanzleistung zu Recht Oscar und Golden Globe als Bester Hauptdarsteller.
Die dunkelste Stunde ist ein verdammt gutes Biopic über Winston Churchill (Gary Oldman) geworden. Gary Oldman liefert eine wahnsinnig gute Leistung ab und kann den grummeligen und humorvollen Charakter in seinen Faseten sehr schön verkörpern, ihm macht es Spaß zuzusehen. Das aggieren eines Politikers in Kriegszeiten spielt er sehr interessant. Das MakeUp von ihm ist auch atemberaubend, da er Winston Churchill ja eigentlich gar nicht ähnelt. Außerdem finde ich dir ganzen Kulissen sehr schön gestaltet. Als kleinen Kritikpunkt habe ich nur anzumerken, dass die Kriegsszenen immer nur sehr klein angeschnitten werden und man auch die Zerstörung der Bombenangriffe ein bisschen zeigen hätte können. Auf jeden Fall sehr empfehlenswert und ein heißer Oscar-Anwerter.
Hier mußte ich recht schnell feststellen daß mich der Film in seiner Gesamtheit stark überfordert: vor allem der historische Kontext ist für ein schlichtes Gemüt wie das meine deutlich zuviel. Immerhin kam der Film relativ knapp nach „Dunkirk“; wodurch die dort erwähnten Punkte und die Lage in Dünnkirchen einigermaßen präsent war, aber trotzdem ist mir der Gesamtzusammenhang nicht so zugegangen wie es sollte. Also mußte ich den Film auf andere Stärken in betrachten, und das kann ja am Ende nur eine sein: Gary Oldman. Als kauziger, oftmals lustiger Kerl rennt er durch den Film und schnattert sich den Mund fusselig, meist in Szenen wo in fast schwarzweißer Beleuchtung viele gewichtige Männer stehen die er mit seinen feurigen Reden in seinen Bann zieht, wobei ich das wahre Highlight in der Szene sehe in der Churchhill sich in eine normale Bahn setzt und das Volk um seine Meinung bittet. Alleine das, aber vorrangig die energiegeladene Vorstellung Oldmans machen den Film vergnüglich, interessant und selbst wenn man nicht alle Zusammenhänge soweit hinkriegt spannend. Wann kriegt man schonmal einen Kriegsfilm in dem nur geredet wird?
Fazit: Mag für Nicht Historiker etwas anstrengend sein, unterhält aber bestens mit Gary Oldman in redseliger Bestform!
Man mag von Winston Churchill halten, was man will, aber Gary Oldman brilliert in dieser relativ kurzen, jedoch umso wichtigeren Episode aus dem Leben der historischen Figur. Großartiger Cast, handwerklich top und wunderbar erzählt. Absolut sehenswert!
Gary Oldmen spielt gewohnt klasse, doch die Figur des Kriegstreibers und Hetzers namens Churchill wird mir viel zu positiv dargestellt, völlig an der Realität vorbei. Ich bin erstaunt, wie schlecht die meisten über diese widerliche Person informiert sind.
Sehr informativ, sehr bewegend, sehr authentisch, sehr zu empfehlen! Gerade für die Perspektive eines Deutschen mit der Gnade der späten Geburt, ist es hoch interessant, wie England damals in all seiner Differenzierung dachte und handelte