Wenn es in der Familie der jungen israelischen Filmemacherin Mor Kaplansky etwas zu feiern gibt, kommt edles Besteck auf den Tisch, das in den 1920ern im legendären Café Nagler benutzt wurde. Das Café war im Besitz der Kaplanskys, bevor die Familie 1925 nach Palästina auswanderte. Vor allem Mors Großmutter Naomi ist begeistert vom Nagler am Moritzplatz, das als Treffpunkt für die Künstler und Intellektuellen der Weimarer Republik gedient habe: Man habe sich zu später Stunde getroffen und den Swingtanz erfunden. Doch als Mor in Berlin ankommt, um die Geschichte des Café Nagler vor Ort zu erkunden, findet sie nur einen verwilderten Park vor – das Gebäude überstand den Zweiten Weltkrieg nicht. Ein wenig Recherche später ist sich Mor sicher: Das angeblich so legendäre Nagler war kaum mehr als ein nettes Kiez-Café. Wie soll die das nur ihrer Oma beibringen? Kurzerhand erfindet die Regisseurin ihre eigenen Zeitzeugen…