Nach dem der erste Suicide Squad aus dem Jahre 2016 ziemlich gemischt bei den Fans aufgenommen wurde und auch ich den damaligen nur ganz okay fand, hat sich nun James Gunn an die Nummer getraut und auch ich wollte mir den Film nicht entgehen lassen. Nach den ersten Kritiken damals konnte man schon erahnen, dass der Film vieles besser macht, als sein Vorgänger und auch ich kann vorne weg sagen, dass mir diese Version deutlich besser gefallen hat, aber dazu im Fazit später mehr.
Story: Das Belle Reve ist das Gefängnis mit der höchsten Todesrate in den USA. Hier sitzen die schlimmsten Super-Bösewichte hinter Gittern. Wer dem gefährlichen Ort entkommen will, kann sich der streng geheimen Task Force X anschließen – aber dass man deren Aufträge überlebt, ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Bloodsport, Peacemaker, Captain Boomerang , Ratcatcher 2, Savant, King Shark, Blackguard, Javelin, Harley Quinn und einige andere versuchen dennoch ihr Glück. Das Suicide Squad wird auf der abgelegenen, feindlich besetzten Insel Corto Maltese abgesetzt, mitten in einem Dschungel voller Gegner und Guerilla-Kämpfer. Colonel Rick Flag versucht, die Truppe auf Linie zu halten. Allerdings stellt sich nur eine Frage: Töten sich die Schurken gegenseitig oder werden sie vom Feind getötet? Soweit erstmal zur Story. Als ich damals gehört habe, dass James Gunn diesen Film inszenieren soll wusste ich, der wird anders als sein Vorgänger. Deutlich verrückter, lustiger und wahrscheinlich auch brutaler und ja genau so ist es auch gekommen. Was dem Film und vor allem der Story immer mal wieder zu gute kommt, ist das R-Rating, weil genau das passt zu diesem Film bzw. zu der Thematik. Genau so, hätte ich mir zum Beispiel das Ganze auch für Venom gewünscht, weil genau hier merkt man, was man damit alles besser machen kann. Die Story baut sich soweit gut auf und verfolgt den ganzen Film über einen roten Faden, von welchem er so gut wie nie abweicht, was meiner Meinung nach wirklich gut ist. Das Erzähltempo ist von Anfang an sehr hoch und bis zur Mitte des Films nimmt das nicht ab. Viele würden jetzt sagen, dass es genau so gut ist, aber meiner Meinung nach ist mir das Erzähltempo zu lange zu hoch, wodurch der Film vor allem Richtung Mitte / Ende deutlich langsamer wird und es dadurch zu der ein oder anderen Länge kommt. Versteht mich nicht falsch ich bin ein großer Befürworter von einem hohen Erzähltempo und ich muss sagen, dass mich die erste Hälfte positiv überrascht hat. Wenn es dann aber langsam aber sicher immer ruhiger wird, kommt es zu Problemen in der Story. Entweder man hat von Anfang bis Ende ein hohes Erzähltempo, wodurch es zwar keine emotionalen/ tiefgründigeren Momente gibt, oder man macht es wie in den meisten Filmen, man fängt mit einem hohen Erzähltempo, baut dann alles in Ruhe auf und zieht dann kurz nach der Mitte des Films das Erzähltempo noch einmal an. Dadurch das man trotz des zur Mitte hin ruhiger werdenden Erzähltempos, dennoch keine tiefgründigen, emotionalen Momente geschaffen, sondern eher langatmigen Szenen, tut der Story dann doch schon eher weh, als das es ihr hilft. Hier hätte ich mir tatsächlich gute emotionale Momente vorstellen können, auch wenn es eher weniger zur Story gepasst hätte, weil so bleiben alle Charaktere zwar von der Art unterschiedlich, werden aber nur in eine Richtung gefordert, was wirklich schade ist. Dennoch muss man sagen, dass die Charaktere das Beste am ganzen Film sind und auch wunderbar in die Story passen und es nicht all zu schlimm ist, dass sie nie wirklich tiefgründige Szenen spielen müssen. Jeder Charakter bekommt seinen Hintergrund und auch seine Szenen, welche richtig gut inszeniert sind und Spaß machen beim Anschauen. Dadurch fiebert man bei jedem Charakter mit und auch ich hatte immer wieder Angst um bestimmte Charaktere, da man nach kurzer Zeit die meisten in sein Herz geschlossen hat und hier muss ich James Gunn loben. Das mit den Charakterdesign und wie man sie in Szene setzt hat er schon gut in Guardians of the Galaxy gezeigt und macht damit hier weiter. Jeder Charakter macht Spaß und das Wichtigste ist jeder bekommt seine Screentime und Momente. Das war für mich nämlich die größte Frage vor dem Film. Schafft man es so viele Charaktere einzuführen und sie dennoch spannend zu erzählen und ja hier schafft man das sogar ziemlich gut. Wenn ich das zum Beispiel mit The Eternals vergleiche, wo man es nicht geschafft hat, ist das hier um Längen besser gemacht worden. Einen richtigen Antagonisten gibt es hier tatsächlich nicht und wenn man sich unbedingt auf einen festlegen will, ist der natürlich nur Mittel zum Zweck, aber das fällt hier überhaupt nicht ins Gewicht, weil er für die Story nicht wichtig ist. Würde man di8e Story neutral bewerten, ist diese eigentlich nicht wirklich wichtig, wenn nicht sogar überflüssig. Die Story ist ziemlich simpel und einfach gestrickt, ohne große Wendungen, oder Überraschungsmomente, auch wenn es den ein oder anderen gibt, aber dieser ist auch nicht wichtig. Die Chemie zwischen den einzelnen Charakteren ist die Story und nicht die Mission, welche sie verfolgen. Die Mission ist nur Mittel zu Zweck und kann durch jede x-beliebige Story ersetzt werden. Es gibt also nur eine gewissen Rahmenhandlung, um die einzelnen Charaktere vorzustellen und sie in ein gewisses Rampenlicht zu bringen. Ich habe mich während des Films gefragt, ob ich das gut oder schlecht finde und ich muss sagen es funktioniert erstaunlich gut. Ich muss dennoch Punkte abziehen, da es meiner Meinung nach dann doch zu simpel gemacht ist. Das Ende ist soweit in Ordnung mir aber etwas zu drüber und zu viel. Das Beste neben den Charakteren ist definitiv der Humor. Für den Humor ist das R-Rating wirklich wichtig, da fast jede Szenen einfach nur drüber und verrückt ist und ich muss ehrlich gestehen, hier und da war mir das sogar etwas zu drüber. Das ist ein Humor auf den muss man stehen, bzw. ihn verstehen, um das alles immer wieder witzig zu finden. Ich könnte mir vorstellen, dass viele vor dem Film sitzen und sich denken, was zur Hölle passiert da und auch die würde ich verstehen. Für mich ist das guter, stumpfer und verrückter Humor der teilweise richtig gut funktioniert, es aber auch immer wieder Szenen gibt, wo auch ich sage, dass hätte so nicht sein müssen. Dennoch fügt sich der Humor gut zur Story ein und passt soweit auch gut dazu. Zusammengefasst kann man zur Story sagen, dass im Grundgedanke sie sehr simpel und eigentlich das Rad nicht neu erfindet und man so schon bestimmt tausend mal gesehen hat. Der Humor, die Charaktere und vor allem die Inszenierung machen es dann aber doch zu etwas ganz besonderem . Klar hier und da ist das etwas zu verrückt und zu drüber, aber das passt gut rein. Das Erzähltempo ist meiner Meinung nach nicht gut gewählt, hier hätte man sich auf etwas fixieren müssen, anstatt das so zu machen, wie oben beschrieben. Note: 2
Schauspieler: Hier alle vorzustellen und ehrauszuheben würde den Rahmen sprengen. Ich möchte kurz rum sagen, ich habe schon lange nicht mehr eine so gute Chemie zwischen Schauspielern gesehen wie hier. Egal ob es ein John Cena, Jai Courtney, eine Daniela Melchior, Idris Elba, Michael Rooker, oder Steve Agee ist keiner steht dem anderen nach und jeder bekommt die Screentime, welche er auch benötigt und genau das erwarte ich auch von so einem Film. Magot Robbie möchte ich dann doch noch kurz hervorheben, da man sie schon aus anderen Filmen kennt und hier spielt sie eine eher kleinere Rolle, aber dennoch so gut wie noch nie zuvor. Es macht allen Spaß beim Zuschauen, klar dem ein mehr, als dem anderen aber das ist alles in einem gewissen Rahmen und auch in nach hinein, fällt mir kein Schauspieler ein, welcher wirklich mies war. Selbst die Nebenrollen haben wichtige Momente und das sieht man wirklich selten. Note: 1
Action/Spannung/Comedy: Ich fange mal mit der Spannung an. Die baut sich nie wirklich auf und selbst wenn es mal den ein oder anderen Überraschungsmoment gibt, ist dieser entweder vorausschaubar, oder nicht notwendig und trägt auch nicht zur Spannung bei. Aber auch die Spannung, so wie die Story, sind nicht das wichtige an dem Film, weil hier geht es eher um die Charaktere, die Action und der Humor. Weil der Comedy Faktor ist richtig gut und fügt sich perfekt in den Film ein. Genau das erwarte ich von so einem Film. Der Film darf sich selbst nicht zu Ernst nehmen und klar ist der Humor hier und da etwas zu drüber und vllt. auch zu oft unter der Gürtellinie, aber dennoch wirken selbst solche Szenen eher charmant als fehl platziert. Kommen wir zum Schluss noch zur Action und wie man sich das schon fast denken, wenn der Film ein R-Rating bekommt, dann gibt es einige Szenen, welche schon ziemlich verrückt und drüber inszeniert werden. Egal ob hier mal ein Kopf rollt, oder einer gefressen wird, alles sieht wirklich gut aus und macht, so komisch es klingt, auch richtig Spaß beim Anschauen. Auch die Faustkämpfe sehen einfach nur gut aus. Die Inszenierung der meisten Szenen ist richtig gut und tatsächlich hätte ich mir noch mehr davon gewünscht. Note: 2+
Gesamtnote: 2+
Gesamtpunkte: 8/10 P
Ich bin wirklich überrascht, aber der Film hat mir wirklich gut gefallen und ich würde sogar sagen es ist einer der besten Filme des Jahres und auch einer der Besten Superheldenfilme der letzten Jahre. Man merkt, dass wenn ein Regisseur seine Vision verwirklichen kann und dieser auch freie Hand bekommt dann kann ein Film, trotz schlechter Story, einfach nur gut werden und am Ende einfach nur Spaß machen. Klar muss man hingehen und sagen, dass die Story nichts halbes und nichts ganzes ist, aber am Ende ist das auch nicht das Hauptmerkmal des Films, weil der Film braucht nur eine kleine Rahmenhandlung ohne viel Tiefgang und Emotionen. Selbst dann kann ein Film einfach nur gut werden. Das liegt hier vor allem am Humor und an den Charakteren / Schauspielern, welche einfach nur gut untereinander harmonieren. Klar ist der Film zu lang und auch hier und da etwas zäh. Warum und Weshalb habe ich oben bereits erwähnt, aber das Ganze stört einen als Zuschauer eher nicht, da man reaktiv schnell merkt, was der Film sein will und dafür ist der einfach nur gut. Bleibt am Ende die Frage, wem ich den Film empfehlen kann. Empfehlen kann ich den Film eigentlich jedem der gutes, einfaches Popcorn Kino sehen möchte, weil das ist er und mehr will er auch gar nicht sein.