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    Feinde - Hostiles
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    Kinobengel
    Kinobengel

    461 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 6. Juni 2018
    Regisseur Scott Cooper hat nach „Black Mass“ seinen 4. Film in die Kinos gebracht.

    Der Western „Feinde – Hostiles“ begibt sich in die USA des Jahres 1892. Einst standen sich Captain Blocker (Christian Bale) und Cheyenne-Häuptling Yellow Hawk (Wes Studi) als erbitterte Feinde gegenüber. Nun muss der Offizier den bisher inhaftierten und wegen seiner Krebserkrankung begnadigten Ureinwohner in seine Heimat eskortieren. Auf der langen Reise treten Schwierigkeiten auf, die eine Kooperation von Blocker und Yellow Hawk erfordern.

    Scott Cooper hat mit allen seinen Filmen überdurchschnittliche Arbeit abgeliefert. So auch im Western-Genre.

    Die Theatralik des Zwischenmenschlichen wird hoch gehalten. Das muss nicht jedem Kinogänger schmecken, ist aber noch weit entfernt von dem opernartigen Stil der Italo-Western von Sergio Leone und diversen Mitstreitern. Gerade deswegen wirken die alten Schinken cooler, wuchtiger und witziger als die Werke der heutigen Zeit. Doch Cooper wollte nicht cool, wuchtig und witzig sein, sondern erschüttern und den US-Amerikanern einen Spiegel vorhalten. Dem Regisseur gelingt dies mit Szenen der expliziten Darstellung von Gewalt und psychischer Belastung. Sein Held ist kein unbeugsamer Haudegen, sondern ein vom Kampf zerfressener Gefangener des Krieges. Die Erkennung der Feinde als wertvolle Menschen ist subtil herausgearbeitet und bildet den roten Faden des Roadmovies zu Pferd. Die Story läuft und erzeugt nicht eine Minute Langeweile.

    Schöne Landschaftsaufnahmen trösten nicht über die vielen, anscheinend bei Naturlicht aufgenommenen, unscharfen Bilder von Coopers Stammkameramann Masanobu Takayanagi („Silver Linings“) hinweg. Interessant klingt der gespenstische, gar nicht westerntypische und dennoch zu den jeweiligen Passagen passende Score von Max Richter.

    „Feinde - Hostiles“ ist ein überzeugender Western mit eindeutigen Aussagen.
    schonwer
    schonwer

    1.286 Follower 728 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 21. Juni 2018
    Scott Cooper hat es mit "Hostiles" wieder geschafft mich wirklich mitzureißen. Ich kenne nur sein anderes herausragendes Werk "Auge um Auge", welches mich sehr gepackt hatte. Auch hier ist der Film zu Ende und man sagt nichts, bewegt sich nicht, schaut nur denkend den Abspann an.

    "Hostiles" hat ein sehr langsames Tempo, gewinnt aber gerade durch diese Ruhe seine Schwere und Dramatik. Dieses Tempo sorgt für einen Sog und auch wenn der Film teils ein wenig schleppend ist, wird er nie langweilig.
    Das liegt unter anderem an überragenden Darstellern. Christian Bale zeigt einmal mehr wie realitätsnah er spielen kann. Die Emotionen in seinen Gesichtsausdrücken sind echt und reißen einfach nur mit, genauso wie eine herausragende Rosamund Pike, die keine einfache Rolle sehr gut meistert.
    Die Kamera fängt sehr schöne und ruhige Bilder ein und hält bei den Gewaltszenen auch hin. Das wird direkt am Anfang klar gemacht. "Hostiles" ist schonungslos und zeigt die Sachen wie sie sind.
    Max Richters Soundtrack begleitet das ganze sehr gut und ist in weiten Teilen nicht vorhanden. Die Dramatik wird allein durch die Situation und das Schauspiel gewonnen, was das ganze realistischer und mitreißender wirken lässt.

    Fazit: "Hostiles" ist hart, traurig, extrem mitreißend, ruhig, schonungslos und lässt einen still vor dem Abspann.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    299 Follower 449 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 30. Juni 2018
    "Feinde - Hostiles" von Scott Cooper hat mich leider sehr enttäuscht. An der filmischen Umsetzung lag das nicht - die Bilder sind grandios, die mise en scène wirkt authentisch, die Atmosphäre passend dazu düster und staubig. Aber tolle Bilder machen eben noch keinen guten Film - Erzählkunst macht einen guten Film. Kommt beides zusammen, haben wir einen meisterhaften Film.

    Jedenfalls krankt es in diesem Film am Erzählrhythmus und Erzähltempo - das Ganze ist viel zu lang und langatmig. Die Figurencharakterisierung gelingt nur bei der Hauptfigur - und ja, es gibt nur eine Hauptfigur, auch wenn die Story und das Plakat suggerieren, es gäbe zwei. Und das führt mich zu meinem nächsten, und wichtigsten Kritikpunkt: die Figurenkonstellation.

    Da steckte so viel Potenzial in der Ausgangssituation, dass da zwei Menschen aufeinander treffen, die allen Grund haben, sich zu verabscheuen. Ein rassistischer, überzeugter Soldat, dem das Töten im Blut liegt und der fest daran glaubt, dass Weiße was Besseres sind als die amerikanischen Ureinwohner auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite ein amerikanischer Ureinwohner, dem von Leuten wie Blocker die Heimat, Freunde, Familie, die eigene Würde genommen wurden.

    Aber in der Geschichte geht es schließlich nur um Blocker und um seine Entwicklung - die anderen Figuren sind nur Staffage oder Stichwortgeber oder dienen dem einzigen Zweck, Blocker zum Handeln zu bewegen beziehungsweise auf seine Handlungen zu reagieren.

    Der Apachenhäuptling Yellow Hawk hingegen bleibt eindimensional und setzt Blocker kaum etwas entgegen. Er macht auch nicht wirklich eine Entwicklung durch. Er ist zunächst einfach still, dann geht er über in seine Funktion des weisen, alten Mannes, der versucht, den starrsinnigen Rassisten Blocker zur Vernunft zu bringen.

    Man wollte wohl das Klischee des "edlen Wilden" bedienen, der sich dennoch seiner Rolle als Untergebener in Bezug auf den weißen Mann bewusst ist und nicht versucht, aufzumucken. Das aber macht den Film zu einem quälend langweiligen Machwerk mit fragwürdigem moralischen Subtext.

    Wenn man einen Film über zwei Feinde macht, die sich einander annähern, dann müssen auch beide Figuren stark sein. Es muss knallen. Da muss das volle Konfliktpotenzial genutzt werden. Wenn nur einer vor sich hin brummelt und der andere kommt ganz sachlich und respektvoll an, dann kommt man doch überhaupt nicht richtig in eine Handlung rein. Das ist dann genauso spannend wie die Kurztheaterstücke, die ich als Kind mit meinen Stofftieren erfunden habe und die folgendermaßen abliefen:

    Kuschelschaf zu Stoffesel: "Wollen wir Freunde sein?"
    Stoffesel zu Kuschelschaf: "Jaaaaaa!"
    Kuschelschaf zu Stoffesel: "Juhuuuu!"

    Die anderen Apachen bleiben im Übrigen blass und setzen den weißen Soldaten auch nichts entgegen. Ab und zu darf sich eine Nebenfigur ein bisschen kritisch dazu äußern, dass doch die Weißen den amerikanischen Ureinwohnern ihr Land weggenommen hätten, und sie selbst die Besatzer seien. Aber die Apachen selbst dürfen das nicht sagen.

    Die Komantschen, die sich genauso brutal verhalten wie die Soldaten, werden als gesichtslose Monstren dargestellt, die nichts Menschliches mehr an sich haben. Dass sie sich vielleicht verteidigen und die Besatzer vertreiben wollen, die ihnen ihren Lebensraum wegnehmen wollen, wird nicht einmal in Erwägung gezogen. Und natürlich ist das kein Grund, Menschen so grausam abzuschlachten. Aber welchen Grund haben denn die Soldaten, diese Menschen zu quälen, zu demütigen und zu ermorden?

    Die weibliche Hauptfigur ist von der Charakterisierung her nur wenig facettenreicher und spannender als die "edlen Wilden". Erst ist sie nur trauernde Witwe und verwaiste Mutter. Dann ist sie die Sanftmütige, die das Herz des harten Soldaten ein wenig erweicht, und sich dazu herablässt, sich mit den Apachenfrauen ganz normal höflich und freundlich zu unterhalten und sich mit ihnen - zwar nicht auf Augenhöhe, aber immerhin - anzufreunden. Ach so, und dann darf sie auch noch beurteilen, dass Blocker ein guter Mann sei. Weil er - Mini-Spoiler - am Ende die richtigen Leute abschlachtet und nicht mehr die falschen.

    Fazit: Dieser Film ist ein einziges Ärgernis, wenn auch in schönen Bildern.
    komet
    komet

    76 Follower 179 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 8. Mai 2018
    der film hat wirklich sehr viel, was man als ´gut gemeint´ bezeichnen kann. eine handlung und etwas zum nachdenken anregen. trotzdem ist der film insgesamt gesehen eine katastrophe, weil er einfach totlangweilig ist. es gibt viel zum nachdenken anregen. soll man sich in ausnahmesituationen vielleicht mit seinen feinden verbünden? soll man alle feinde brutal abschlachten oder auch mal in erwägung ziehen, dass diese auch nur menschen sind und eine menschenwürdige behandlung verdienen? das steht als überschrift über dem gesamten film, was aber nichts nützt, denn der film ist totlangweilig. es passiert einfach viel zu wenig. viel potential, viel zum nachdenken anregen, aber alles versandet in einem sumpf aus langweiligkeit weil in dem film einfach nichts passiert. lieber abwarten bis er im fernsehen kommt. und auch dann eher für einen verregneten herbstabend geeignet. > > > > winterabend. mit ´ner pulle whiskey und einem kamin. dann macht der film vielleicht spass. aber dann könnte man sich auch eher die feuerzangenbowle anschauen.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 16. Oktober 2021
    Ein seltener Edelstein unter den Neowestern. Hier werden oftmals nur die Auswirkungen von überbordenden Gräueltaten wie Vergewaltigungen gezeigt, neben ergreifenden Emotionen, die so eine noch tiefgehendere Wirkung erzielen. Beide Aspekte werden dann durch niveauvolle Dialoge und ständig steigender Spannung zu einem überraschenden und doch zufriedenstellenden, optionalen Happy End geführt.
    Captain Joe Blocker (Christian Bale), war früher einmal nicht gerade ein Freund der Indianer. Jetzt soll er als letzten Auftrag den kranken Häuptling Yellow Hawk (Wes Studi) und seine Familie nach Montana begleiten. Unterwegs treffen sie auf Rosalee Quaid (Rosamunde Pike), deren Familie von den Komantschen umgebracht wurde. Kurze Seelenpflege für alle bei Lagerfeuerromantik, bis die Realität wieder gnadenlos zuschlägt. Der Trupp wird von weißen Trappern überfallen, die Frauen vergewaltigt. Und zwar sowohl Rosalee als auch die Frau des Häuptlings Elk Woman (Q’orianka Kilcher). Weiße und Rothäute werden gleichermaßen zu Leitragenden. In Gesprächen unter den Soldaten als auch beim Dinner der Offiziere werden die Vergehen der Weißen an den Indianern von allen rückhaltlos kritisiert. Zwischen Joe und Rosalee entwickelt sich allmählich ein Vertrauensverhältnis, das durch das warmherzige Cameo von Leutnant Ross (Peter Mullen) noch vertieft wird. Auch das Verhalten zwischen Elk Woman und Rosalee, sowie das zwischen Yellow Hawk und Joe bekommt menschliche Züge des gegenseitigen Verstehens. Der Häuptling ‘Danke für deine Güte. Dein Geist ist für immer in meinem Innern.‘ Später erwidert Joe ‘Ein Teil von mir stirbt mit dir.‘
    Rosamunde Pike beweist hier wieder einmal ihre schauspielerische Wandlungsfähigkeit: nach der Welt der Jane Austen, in die Welt der griechischen Mythologie, wo sie ganz handfest und brachial gegen den Zorn der Titanen kämpft und jetzt im Wilden Westen.
    Der Plot findet seinen dramaturgischen Höhepunkt, wenn beim Begräbnis von Yellow Hawk ein weißer, rassistischer Großgrundbesitzer Joes Truppe von seinem angeblichen Land zu vertreiben versucht, obwohl Joe ein Schreiben des amerikanischen Präsidenten vorweisen kann. Alle Beteiligten zielen mit Colt und Gewehr auf einander…
    Für das Ende hat Newcomer Regisseur Scott Cooper noch ein Schmankerl für Happy End Fetischisten: lange Einstellung von Joe und Rosalee am Bahnhof: fast wortlos, nur Sphärenklänge, Rosalee verdrückt ein Tränchen. Die Zuschauer suchen die Taschentücher…
    Cursha
    Cursha

    6.997 Follower 1.053 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 2. Juni 2018
    Lange Zeit war der Western tot gesprochen, nun kehrte er aber in den letzten Jahren wieder vermehrt und in verschiedener Form auf die Kinoleinwand zurück. Man nehme nur die beiden Tarantino Filme, oder "Slow West". Oder man nehme die überspitzte Neuinterpretation von "Die glorreichen Sieben" oder eben moderne Spätwestern wie "Three Billbords Outside Ebbing, Missouri" oder "The Revenant". Nun schickt Scott Cooper einen weiteren ins Rennen "Hostiles". Ich mochte Coopers Film "Black Mass" überhaupt nicht, dafür mochte ich um so mehr "Crazy Heart". Aber mit "Hostiles" schafft er seinen, mit Abstand, besten Film überhaupt. "Hostiles" handelt von dem Soldaten Joe, der in Amerika Ureinwohner jagt und kurz vor seinem Ruhestand steht. Als letzter Auftrag soll er einen Krebskranken Ureinwohner in seine Heimat begleiten, damit er dort sterben kann, was gegen Joes Interessen spricht.
    Die Handlung ist zugegeben recht einfach gestrickt, aber dennoch zeichnet sie sich schon dadurch aus, dass Cooper keine klare Position bezieht und diesen Rache- und Gewaltwestern recht offen lässt. Es gibt Gute und Böse auf beiden Seiten, in jedem Guten steckt noch so viel Böses. Alles ist auch immer wieder nur Ansichtssache. Dieses differenzierte Bild tut dem gesamten Film gut und hebt in deutlich von anderen Werken ab, sowohl in der Neuzeit, als auch klassische Western.
    Cooper ist wenig Schonungslos und inszeniert den Film wie ein rohes Stück Fleisch, das gewaltvoll behandelt wird. Gleich zu Beginn des Filmes wird man in eine sehr gewaltvolle Szene in den Film hineingerissen und diese reißt auch weiterhin kaum ab.
    Und rein von der Inszenierung her ist der Film eine Wucht. Die Kameraarbeit sitzt wunderbar und wir bekommen atemberaubende Bilder geboten, die von einer unangenehmen Schönheit und Faszination einhergehen. Des gleichen aber ist die Landschaft eben so roh und rau wie ihre Charaktere und gibt daher ein wunderschönes Gegenbild zu den Figuren ab, die darüber hinaus eine eigene Geschichte erzählt. Maske, Kostüm und die wenigen Effekte, die man darin findet sitzen perfekt und auch die Musik ist großartig, da sie im Vergleich zu vielen anderen Filmen sehr distanziert und leise ist.
    Und darstellerisch ist vor allem Christian Bale umwerfend. So viel Emotionen, die sich in seinem Gesicht stattfinden. Wenn man eine Nahaufnahme von Bale sieht wie dieser versucht seine überwältigenden Gefühle zu unterdrücken, dann leidet der Zuschauer mit. Auch Rosamund Pike und Wes Studi machen ihre Sache gut, doch steht alles im Schatten des großartigen Bale.
    Kurz: Großartiger Western, mit wunderschönen Aufnahmen, einer bedrängenden Ruhe und wunderbar langsam Erzählt. Daraus entsteht ein unglaublich gewaltvoller und roher Western mit einem mehr als überzeugenden Christian Bale.
    Christoph K.
    Christoph K.

    151 Follower 322 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 3. Juni 2018
    Selten sind meine Erwartungen so schwer enttäuscht worden, wie bei bei "Feinde-Hostiles". Einzig gut waren die Landschaftsaufnahmen. Während des Film habe ich gedacht, dass der Film sicherlich vom einem Studenten gedreht worden ist, welcher keinerlei Erfahrung vom Filmen hat. Besonders die völlig unglaubwürdigen Emotionen/Aktionen der Darsteller, haben mir den Film stark vermiesst. Wer zum Teufel führte da Regie? Wie kann man einen Christian Bale so derart verhunzen, dass er einfach nur noch lächerlich wirkt? Genauso bescheuert agierte Rosamund Quaid. Da passte kaum eine Emotion zur Person. Einfach nur Bullshit. Das Make-up war auch total scheiße. Man hat deutlich gemerkt, dass die Personen geschminkt sind (bemerke ich normalerweise nie). Die Dialoge waren so gekünstelt.... schrecklich! Wer-am-Arsch nimmt solche Dialoge für ernst? Ich kann leider in keinster Weise die positiven Kritiken, besonders die der Fachzeitschriften, nachvollziehen. Der Film strotzt nur so vor Fehlern. Einer meiner schlechteste(n) Filme dieses Jahres.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 1. Mai 2018
    Lahmer Film, mit beeindruckenden Bildern und einem Christian Bale der ständig rumheult, als würde es dafür einen Oscar geben.
    Alex M
    Alex M

    122 Follower 262 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 20. Dezember 2018
    Ein tiefbewegenes Plädoyer für ein friedliches miteinander mit einem großartigen Christian Bale inklusive und fantastischen Landschaftspanoramen. 9/10
    Thomas Z.
    Thomas Z.

    112 Follower 518 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 28. August 2021
    Scott Cooper ist mit "Hostiles" ein äußerst eindringliches und atmosphärisches Western-Drama gelungen. Festgefahrener Rassenhass zwischen den amerikanischen Ureinwohnern und den westlichen Eroberern prägt die Szenerie. Cooper macht dabei nicht den Fehler, sich der ursächlichen Schuldfrage zu widmen, sondern beleuchtet die fortdauernde Entwicklung dieser Thematik. Dies geschieht sehr langsam und bedächtig, wodurch die tiefe emotionale Verwurzelung der vermeintlichen Kontrahenten intensiv nachvollziehbar wird. Die Reise nach Montana in das Tal der Bären ist nicht nur ein schier aussichtsloses, gefährliches Unterfangen, es ist auch eine Reise der Veränderungen, der Erkenntnisse und schlussendlich neuer Einsichten. Ein schmerzhafter Lernprozess, der mehr als nur einmal Entscheidungen grundlegend hinterfragt. Der Regisseur baut dabei erneut auf Christian Bale als Hauptprotagonisten, und er tut gut daran. Bale lässt sich alle Zeit, die Metamorphose, die seine Figur durchlebt, nuanciert und unglaublich pointiert darzustellen. Diese äußerst komplizierte Rolle zwischen glasklaren Vorstellungen und beginnender Selbsthinterfragung meistert er mit einer Professionalität, dass man die Reflektion förmlich greifen kann. Das Finale ist so zurückhaltend und subtil inszeniert, dass einem jenseits jedweden Kitsches wohlige Schauer über den Rücken laufen. Respekt und klare Empfehlung.
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