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chagall1985
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3,0
Veröffentlicht am 14. Juni 2017
Der Film kastriert sich völlig eigenständig! Das Setting ist gut und kalt und man leidet praktisch in dieser sterilen und korrupten Geschäftswelt mit den Protagonisten. Die Schauspielerische Leistung ist über viele Rollen hinweg über dem Durchschnitt. Das Thema ist ebenfalls eines Thrillers und Politfilms mehr als würdig. Aber liebe Leute! Die Klischee Überladung und völlige, an den Grenzen des Satire schrammende, Überzeichnung der Bösen in diesem Schmierentheater des Idealismus, ist nahe an den Purge-Filmen. Aber die Purge Filme sind eben auch kein Politthriller sondern ein Anderes Genre! spoiler: Und dieses völlig verblödete Superfrau Ende ist völlig unglaubwürdig und lächerlich.
Man sitzt da am Ende des Films und fühlte sich eigentlich gut unterhalten aber auch irgendwie verarscht und hält sich für nicht ernst genommen!
Nach der herben Enttäuschung von "The Dinner" ging ich mit deutlichen Vorurteilen in diesen Film. Noch soeine unglaubwürdige Geschichte - eine Lobbyistin, welche plötzlich ihr Gewissen wiederfindet - ja ne, is klar!
Doch weit gefehlt, der Film fesselt, man nimmt den Figuren ihre Entwicklung, Beweggründe und Emotionen wirklich ab. Spannend bis zum Schluß und (wenn es nicht so wirklichkeitsfremd wäre) man möchte danach wirklich glauben das es nicht nur eine frei erfundene Story ist. Hier wird gezeigt wie solch ein Film richtig geht. KLASSE!
Einer der wenigen Filme, in denen die Bardot zeigen konnte, dass sie mehr zu bieten hatte als Schmollmund und üppige Oberweite. Sie bietet eine beachtenswerte, schauspielerische Leistung. Die Handlung ist ihr allerdings auch auf den Leib geschrieben. Und Regisseur Clouzot hat sie als männerverschlingender Vamp ganz toll in Szene gesetzt. Sie verliert den Kampf zwischen der einzig großen, wahren Liebe (Sami Frey) und wechselnden One-night-stands. Vielleicht die wahre Tragik ihres eigenen Lebens. Dabei wird die Wahrheit immer unwichtiger, ob sie vorsätzlich gemordet hat oder im Affekt, ob sie von ihrem Geliebten dazu getrieben wurde, als er sie zurückwies oder ob sie sich an der verhassten aber erfolgreichen Schwester rächen wollte. Immer mehr rücken die spitzfindigen Rededuelle von Verteidiger und Staatsanwalt in den Mittelpunkt und lassen den eigentlichen Fall vergessen. Was in Erinnerung bleibt ist nur eine tolle Brigitte Bardot. Außerdem kommt noch das Gefühl der Jugend der frühen 60er Jahre rüber: frech, freiheitsliebend, philosophisch, untermalt mit Jazz aus dieser Zeit.
Der Film beginnt ziemlich stark und intelligent verliert sich dann aber ein wenig im Kampagnenmodus, mit vermeintlich großen Coups, die bei näherer Betrachtung dann doch eher plump ausfallen und nur funktionieren, weil die Figuren überwiegend aus recht hohlen Klischeeschablonen bestehen. (Und meistens nicht so richtig Sinn machen)
Ein sehr fesselnder Film! Tolle Dialoge, eine intelligente Story, hervorragende Schauspieler, sehr schön gefilmt, sehr gut geschnitten, tolle Musik. 2 Stunden vergingen wie im Flug. Hervorragend!
Die Erfindung der Wahrheit ist ein Versuch selbst dem letzten Deppen den politischen Lobbyismus zu erklären. Der Film ist rein politisch motiviert und hat keinerlei künstlerische Note. Ich sage nicht, dass es völlig falsch ist wenn Filme politische Botschaften enthalten, allerdings sollten diese mit der Geschichte die erzählt wird einhergehen und nicht als Hauptmotiv zum Filmemachen missbraucht werden; egal wie edel die Absichten dahinter sein mögen. Außerdem bedient sich der Film zu vielen Klischees. Die Dialoge sind unnatürlich und ohne Pause. Dem Fachunkundigen wird es definitiv schwer fallen dem Geschehen zu folgen, obwohl der Film genau an diese Art von Zuschauer gerichtet ist. Alles in Allem ist die Erfindung der Wahrheit ein 120 minütiger Werbestreifen für strengere Waffengesetze in den USA. Dafür gibt's 1,5 Sterne.
Wow, Spitzenthriller. Zu keiner Zeit langweilig. Die Figur der Sloane wird hervorragend dargestellt. O.K. es gibt den ein oder anderen Fehler in der Geschichte, aber es wird so gut erzählt, das man schnell davon abgelenkt wird. Das Ende selbst fand ich doch sehr überraschend. Ein kleiner persönlicher Kommentar zum Roten Fanden der Geschichte: Dass unsere Politiker so sehr Marionetten sind von der Industrie, ohne jeglichen moralische innerer Instanz, ist wirklich sehr platt vom Film erzählt. Es lohnt sich trotzdem.
Wie bitte? Könnten Sie das nochmal wiederholen, einfach zum Mitschreiben? Wenn der Film beginnt, und Miss Sloane – so der Originaltitel desselbigen – im Stechschritt die Büroräume stürmt, fährt das noch frühstücksmüde Tagesgeschäft von Null auf Hundert, brechen Worte sintflutartig über modernes Büromöbel-Interieur und all die Glasfassaden sämtlicher Meetingrooms rutschen aus dem Fensterkitt. Mittendrin Jessica Chastain, tough wie Wonder Woman, hartgesotten wie jemand der nichts mehr zu verlieren hat, wenn man so will der Chuck Norris unter den Lobbyisten. Was hier in den ersten Minuten an Dialog fällt, fällt in manchen Filmen die ganze Laufzeit nicht – das erinnert an die Filme David Mamets. Da wie dort reicht es nicht, nur zuzuhören, da muss das Hirn auch gleich mit, und es kann leicht sein, dass man hinterherhinkt, Gesagtes erst sickern muss, während Miss Sloane schon ganz woanders ist und über Taktiken philosophiert, die unsereins erst in den Kontext bringen muss.
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