Die bekannte Autorin und Kolumnistin Sibylle Berg spaltet die Gemüter und provoziert ihre Leser scheinbar wo sie nur kann. "Eine Hasspredigerin der Singlegesellschaft" oder die "letzte freie Radikale unter den deutschen Schriftstellerinnen" wird sie schon mal genannt. Mit „Wer hat Angst vor Sibylle Berg?“ entstand ein Porträt der ironischen Dramatikerin, die einst auf der Suche nach dem Glück aus der DDR flüchtete und heute ein neues Haus sucht – eine Lebensgeschichte die fast so klingt, als wäre sie von ihr selbst erfunden worden. Berg teilt ihre Gedanken zu allerlei Themen mit: Wie denn zum Beispiel die männliche Form von "Schriftsteller" lautet, welche nützlichen Dinge man in der DDR gelernt hat und wie Pilze die Gehirne von Politikern steuern. Und dass sich hinter einer scheuen Schriftstellerin in der Regel auch ein scheuer Mensch verbirgt.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Wer hat Angst vor Sibylle Berg
Von Ulf Lepelmeier
Sie gilt als die „Fachfrau fürs Zynische“, hat Romane, Theaterstücke, unzählige Kolumnenbeiträge, Reportagen und Essays verfasst und zählt zu den meistgelesenen Autorinnen der deutschen Gegenwartsliteratur: Sibylle Berg. Die beiden Regisseurinnen Sigrun Köhler und Wiltrud Baier, die sich als Duo „Böller und Brot“ („Alarm am Bahnhof“) einen Namen gemacht haben, unternehmen in ihrem Dokumentationsfilm „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“ den Versuch, der Person hinter der spannenden Allroundkünstlerin näherzukommen. Ein Jahr lang begleiteten Köhler und Baier die umtriebig-schwierige Schriftstellerin, um (möglichst) Antworten auf ihre Interviewfragen zu bekommen. Bei der Besichtigung von Häusern, auf Spaziergängen, bei Treffen mit Bergs Freunden und an einem stürmischen Abend in ihrer Schweizer Wohnung erfährt der Zuschauer dann auch tatsächlich einiges über die Weltsicht der sich genauso geist