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Tobias Langner
22 Kritiken
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3,5
Veröffentlicht am 18. Juni 2024
„Wakefield – Dein Leben ohne dich“ ist ein interessanter Film mit Bryan Cranston und Jennifer Garner in den Hauptrollen. Vermutlich lässt es sich als Drama klassifizieren.
Thematisiert wird vor allen Dingen eine eingeschlafene Ehe und wie Howard Wakefield, gespielt von Bryan Cranston, sich aus seinem äußerlich perfekten Leben als eifersüchtigem Ehemann auf eine sonderbare Weise zurückzieht. Eines Tages kommt es zu einem Nervenzusammenbruch als er nach Hause kommt und er hat keine Lust auf eine weitere Konfrontation mit seiner Frau.
spoiler: In den meisten anderen Filmen, die so anfangen, kommt es dann zu Morden, einer Scheidung, oder dass die Person einfach abhaut. In Wakefield entscheidet sich Howard hingegen für eine anfangs lustige und dann wirklich absurde Option. Statt einfach ins Haus zu gehen, versteckt er sich auf dem Dachboden seiner Garage und beobachtet von dort aus seine Familie, zu der auch zwei Töchter gehören. Nachdem seine Frau, gespielt von Jennifer Garner, wütend seine Mahlzeit wegschmeißt, beschließt er hier noch länger auszuharren. Er schläft ein und wird erst am nächsten Tag wieder wach und möchte seiner Frau auf keinen Fall begegnen, also will er warten, bis sie zur Arbeit aufbricht. Doch leider informiert sie bereits die Polizei und irgendwie hat er den „ich habe nur in der Garage geschlafen“-Moment zur Aufklärung der Situation verpasst.
spoiler:
Er findet zunehmend Gefallen an der ganzen Geschichte und kehrt nicht zu seiner Familie zurück, geht auch nicht mehr zu seiner Arbeit als Anwalt, sondern hält sich tatsächlich weiterhin in seiner eigenen Garage auf um seine Ruhe zu haben und beobachtet weiter seine Familie, während er sich nachts aus den Mülltonnen bedient und durch die Nachbarschaft stromert. Die Rolle spielt Bryan Cranston wirklich gut. Ich kaufe ihm den Familienvater, der anscheinend in einer Midlife-Crisis einfach aus seinem Leben ausbrechen wollte ab. Wahrscheinlich geht es vielen Menschen ähnlich.
Vermutlich wäre er in der Realität schnell aufgeflogen und irgendjemand hätte ihn gesehen, wenn er sich so nah an seinem alten Zuhause aufhält. Immerhin erwischen ihn seine Töchter auch fast auf dem Dachboden. Aber es gibt ja die wildesten Geschichten.
Das Ende kam für mich überraschend. spoiler: Ich hätte damit gerechnet, dass er nicht wieder nach Hause geht, nachdem ihm mehr und mehr bewusst geworden ist, dass mit jedem Monat die Chance schwindet einfach wieder in sein altes Leben zurückzukehren. Leider überlässt es der Film einem selber sich vorzustellen was wohl nach seiner Wiederkehr passiert und was seine Frau und seine Kinder dazu zu sagen haben. Denn leider endet er genau an dieser Stelle. Für die meisten könnte die Handlung allerdings etwas langgezogen und langweilig sein.