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    The Discovery
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    2,0
    Veröffentlicht am 23. Juni 2021
    DER TOD ALS PLAN B
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Manchmal wird klar, warum Filme, von denen man noch nie etwas gehört hat, obwohl man als Filmnerd täglich up to date bleibt, auf diversen Streaming-Portalen – in diesem Falle auf Netflix – in der Versenkung verschwinden. Wo sollen sie auch sonst hin? Für den Retail-Markt zu „independent“, fürs Kino zu speziell, doch im Stream kann sich jeder bedienen, wer will. Und bedient sich keiner, macht’s auch nichts. Irgendwann sind diese Filme dann weg vom Radar, tauchen vielleicht im Free TV auf – das war’s dann. Angesichts des vorliegenden Films lässt sich sogar vermuten, dass einer wie Robert Redford gar nicht mehr weiß, in diesem Streifen überhaupt mitgespielt zu haben. Doch das hat er. Und nicht nur Redford: der Cast für The Discovery kann sich wirklich sehen lassen. Neben dem Altstar treffen auch noch Komödiant Jason Segel, der mal was Ernstes spielen wollte, und die wunderbare Rooney Mara aufeinander. Als Support streift auch noch Charakterdarsteller Jesse Plemons durchs Bild.

    Dabei liegt diesem kleinen großen Science-Fiction-Drama von Malcolm McDowells Filius Charlie eine faszinierende Idee zugrunde. Was, wenn es der Wissenschaft gelingen könnte, herauszufinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt? In dieser alternativen Zukunft ist genau das passiert. Der Tod ist längst nicht mehr das Ende, und darüber hinaus soll das, was danach kommt, um Einiges besser sein. Klar, dass dann all die Unzufriedenen, Kranken und Depressiven zu drastischen Mitteln greifen, um das Ticket ins Jenseits zu ergattern. Die Selbstmordrate schnellt in die Höhe, händeringend wird die Bevölkerung gebeten, doch einen Sinn in diesem Leben hier zu finden – und nicht im nächsten. Entdecker Thomas Harbor allerdings sieht sich dafür nicht verantwortlich – bis ein Mann während eines Interviews vor seinen Augen Suizid begeht. Harbor zieht sich daraufhin zurück, Jahre später besucht ihn sein Sohn auf seinem Anwesen, das mittlerweile zum Elite-Rehabilitationszentrum für gescheiterte Selbstmörder herhalten muss. Darunter Rooney Mara, diesmal ganz in blond. Jason Segel gefällt das.

    Zum Beispiel hätte Mike Cahill aus dieser Sache wohl wieder etwas ganz Feinsinniges fabriziert. McDowell hingegen scheitert dabei, diesen gesellschaftlichen Paradigmenwechsel, diesen Beginn einer neuen Menschheitsgeschichte, in ein Kammerspiel zu packen. Diese Rechnung geht nicht auf. Und das liegt nicht daran, dass er das Warum und Wie zu diesem wissenschaftlichen Durchbruch nicht erklärt. Genau diesen dramaturgischen Schachzug verorte ich auf der Habenseite. Erklären lässt sich das ganze sowieso nicht, daher bleiben die Beweise vage, und die Tatsache allein, dass es so ist, müsste genügen. Viel wichtiger und ebenso viel interessanter bleibt die psychosoziale Resonanz. Genau da hat der Film aber enorme Defizite. Wie es sich anscheinend für einen waschechten Independent-Kandidaten gehört, setzt McDowell auf viel Geschwurbel, viel Gerede. Schicksalsschläge aus des Professors Familie kommen hoch, Jason Segel windet und verliebt sich. Geistert durchs Haus und blickt gemeinsam mit Rooney Mara ins Narrenkästchen. Das fühlt sich recht träge an, und das weiß der Filmemacher selbst anscheinend auch, also wird’s später noch ordentlich mysteriös und dank gewisser halbseidener Versuche, eine Logik in das philosophische Konstrukt einzubinden, obendrein noch so konfus, als würde man bei einem, der im Schlaf redet, den Kontext verstehen wollen.

    So viel Potenzial für so ein höchst sensibles, spannendes Thema. Jedoch ein Film, der so schnell verdrängt werden wird wie der Gedanke ans eigene Lebensende, das irgendwann – oder vielleicht auch nie, weil gegenwärtig zu abstrakt – kommen wird.
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    Thomas Z.
    Thomas Z.

    115 Follower 536 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 13. Oktober 2021
    "The Discovery" umreißt Teilaspekte des Themenkomplexes "Leben nach dem Tod" und damit eine der quälendsten Fragen der Existenz. Die Herangehensweise liegt, weitab von religiösen Vorstellungen, auf naturwissenschaftlicher Ebene und unterstellt die Prämisse, dass die Forschung einen klaren Nachweis erbracht hätte, allerdings ohne erklären zu können, wie man sich dieses "Danach" konkret vorzustellen habe.
    In diese Betrachtungsweise fließen sowohl neurowissenschaftliche als auch quantenphysikalische Aspekte ein, die in anspruchsvollen Dialogen zum Zuschauer transportiert werden. Das schleppende Erzähltempo hat mir dabei sehr gut gefallen, lässt es doch auch Raum, eigene Gedanken zu reflektieren. Überhaupt werden mehr Fragen gestellt, als beantwortet, was natürlich dem übergeordneten Thema geschuldet ist. Diese Unaufdringlichkeit wird durch das sehr zurückhaltende Acting aller Hochkaräter von Robert Redford bis zur bezaubernden Rooney Mara unterstrichen. Dabei gelingt es "The Discovery" von Anfang bis zum Ende, eine spannende Geschichte zu erzählen, die gut unterhält und mit einem erstaunlichen Ende überraschen kann. Für mich ein sehr unterschätzter Film, den ich nur weiterempfehlen kann!
    fighty
    fighty

    25 Follower 108 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 25. Mai 2017
    Ich hab vorgespult, weil der Film mir einfach zu dröge war. Als ich dann den Plot nachher im Internet las, war ich so "Ja, macht Sinn. Boah, wie einfallslos..."
    schonwer
    schonwer

    1.298 Follower 728 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 21. April 2017
    "The Discovery" hat eine sehr interessante Grundidee und punktet hauptsächlich mit der handwerklichen Umsetzung, als mit dem Drehbuch und das ist auch das Hauptproblem.

    Fangen wir aber mit den positiven Aspekten an. In "The Discovery" geht es um einen Forscher (gespielt von Robert Redford), der probiert zu beweisen, dass es ein Jenseits gibt, bzw. ein Leben nach dem Tod. Daraufhin begehen viele Menschen Selbstmord, in der Hoffnung ein besseres Leben im 'anderen/nächsten Leben' zu kriegen. Der Sohn des Forschers (Jason Segel) ist jedoch nicht ganz überzeugt und geht seinen Vater besuchen um ihn dazu zu überreden, dass es Blödsinn ist und, dass sich mittlerweile genügend Menschen umgebracht haben. Bei seinem Vater entdeckt er jedoch etwas...
    Wie bereits gesagt ist die Idee sehr gut! Der komplette Film spielt auf einer nördlichen, halbverlassenen Insel, wo es andauernd neblig ist - Dieser Schauplatz ist wirklich klasse gewählt und sorgt für eine tolle Atmosphäre (Es erinnert ein wenig an Roman Polanskis "The Ghostwriter"). Die Schauspieler sind wirklich gut, überzeugen alle und die Musik macht das ganze noch mysteriöser. Das Tempo des Films ist relativ langsam und man langweilt sich ehrlich gesagt nicht, doch ein Problem gibt es schon.
    Der Film plätschert ein wenig vor sich hin. Auch wenn man sich nicht langweilt, passiert in der ersten Stunde relativ wenig. Es ist alles mysteriös, etc., doch es gibt nicht genügend zu entdecken. Man frägt sich die ganze Zeit: Was will uns der Film sagen, wohin soll das ganze führen? Dass der Film nicht langweilig wird, liegt hauptsächlich an der interessantesten Frage. Was am Ende jedoch herauskommt ist jedoch etwas wirr erzählt und überzeugt nicht ganz! Schade.

    Fazit: Grundidee top, die handwerkliche Umsetzung auch. Es wird aus der Grundthematik jedoch zu wenig rausgeholt. Es passiert relativ wenig und das Ende enttäuscht. Trotzdem wird es durch die mysteriöse Atmosphäre und die interessante Frage "Was kommt nach dem Tod?" nie langweilig. Denn eins muss man dem Film lassen: Er bleibt immer beim Thema und verliert sich nicht in irgendwelche Nebenhandlungen.
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