In seiner essayistischen Dokumentation verbindet Lutz Dammbeck Gameshows, die Re-Education der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und die Ideengeschichte. Es beginnt 2005 mit einer Anne-Will-Talkshow, die sich Dammbeck ansieht. Dort wird über Gameshows geredet und was Joachim Fuchsberger sagt, bleibt beim Regisseur hängen: Die Paar-Spiele von „Nur nicht nervös“, einer deutschen Fernsehsendung Anfang der 1960er, stammten aus der US-Show „Beat the Clock“, die wiederum auf eine Therapie für Geisteskranke in Psychiatrien zurückgeht. Dammbecks Schlussfolgerung: „Nur nicht nervös“ ist ein Format für Irre, die Deutschen müssen also psychisch krank sein. Er stößt auf ein Buch von Richard M. Brickner aus dem Jahr 1943, in dem Deutschland hochgradige Paranoia diagnostiziert wird – als Volk, das sich permanent von allen angegriffen fühlt, ohne Identität ist und deswegen nach außen aggressiv. Heilung bringt die US-initiierte Umerziehung nach dem Zweiten Weltkrieg, gestützt auf die demokratischen Ideen der Glorious Revolution in England und die der Revolutionen in den USA und in Frankreich…