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    Schneeflöckchen
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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 20. Februar 2018
    Es ist ein Triumph des Genrefilms! Action, Mystik, Comedy, Fantasy, Splatter - alles in einem und das auf höchstem Niveau. Genial ist das Drehbuch dabei, das auch im Mittelpunkt des Films steht. Wir haben bei der Aufführung am 20 Februar 2018 im vollbesetzten großen Saal des Kino Babylon in Berlin getobt und gejohlt. Es gab sicher ein Dutzend Szenenapplause. Wann erlebt man so etwas schon mal!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 19. September 2017
    „Schneeflöckchen“, so erklärten es die Macher im einer Fragestunde, hat keinerlei Förderung bekommen. Kein Sender wollte das Projekt anfassen, keine Produktionsfirma sich daran die Finger verbrennen. Darum wurde über vier Jahre an Wochenenden gedreht. Keiner der Beteiligten hat bisher daran verdient.

    Auch DAS ist, was mit dem deutschen Film falsch läuft.

    „Schneeflöckchen“ ist der Film, auf den ich gewartet hatte, für den ich 40 Jahre meines Lebens deutsches Selbstfindungsgewichse und Historiendramen angeschaut habe, weshalb ich auf dem Fantasy Filmfest auch die heimischen Beiträge nie auslassen konnte. Er ist der heilige Gral, das Eldorado, der Topf voll Gold am Ende eines Regenbogens aus Scheiße.

    „Schneeflöckchen“ ist das Berliner Kindl von Quentin Tarantino und Kevin Smith. Keine Hommage, kein Abklatsch, keine Kopie – ein eigenständiges, kräftiges Werk, randvoll und manchmal berstend mit grandiosen Ideen, hysterischen Meta-Ebenen und so vielen Einfällen nebenher, dass man daraus noch drei andere Filme bestücken könnte.

    Science Fiction, Thriller, Komödie, Buddy-Film? Alles zugleich und Meta-Film über den Film obendrein, eine Meditation über den Freien Willen und Determinismus. Der Film erkennt sich als Film, will mit der eigenen Wirklichkeit brechen – und kann es doch nicht. Am Ende ist immer der Autor schuld. Unter der Haube weit mehr als nur ein blutiges Märchen.

    Es ist fast schon Realsatire, dass sich ausgerechnet in dieser glattpolierten Perle die Besetzung des ausgelutschten RTL- Serienfernsehens ihre Credibility zurück erobert: Mathis Landwehr aus „Lasko – die Faust Gottes“, Bruno Eyron aus „Balko“, Sven Martinek aus „Der Clown“, Gedeon Burkhard aus „Alarm für Cobra 11“. Besonders Letzterer empfiehlt sich als Charakterdarsteller für die Nachfolge von Sky Dumont und Götz George.

    Setzt mir die Schrotflinte auf die Brust und fragt mich: „Und was gibt’s zu meckern?“. Vielleicht hätte man im Finale noch zehn Minuten rausschneiden können, um ein paar der Monologe zu straffen. Und vielleicht wäre es vernünftig gewesen, die Eliana/Carson-Episode nicht über weite Strecken in wenig überzeugendem Englisch zu drehen. „Schneeflöckchen“ ist auch kein doller Titel. Aber so etwas zu bemäkeln entspricht einer Aussage im Louvre „Na ja, die Brücke im Hintergrund der Mona Lisa hätte man zwei Zentimeter höher malen können“. Fuck off.

    Wenn ich einen „must see“ des Jahres küren darf, dann ist es dieser. Nicht nur, weil es ein grandioser Film ist – sondern weil er für etwas steht. Weil er so unerwartet kam. Weil er eine Tür öffnen könnte. Wir haben das Einhorn gefunden.

    The real deal. Die Belohnung. Das Ende aller Heuchelei, es ginge in Deutschland nicht besser. Eine Kampfansage. Was für ein unfassbar großartiger Film. Stolze 10 von 10 Punkten.
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