Erich Mielke als einer der umstrittensten Politiker der DDR, aber auch als Mensch, der seinem Volk misstraute und dennoch die Liebe seiner Untergebenen einforderte – in all diesen Facetten versuchen die Filmemacher Jens Becker und Maarten van der Duin den „Meister der Angst“ zu beleuchten, einen Mann, über den der CIA und der BND Akten führten und der dennoch bis heute eine undurchsichtige Figur bleibt. In dem Dokudrama nähern sich die Regisseure der Karriere und dem Privatleben Mielkes einerseits auf dokumentarischer Ebene, zeigen Interviews und Archivmaterial, aber auch auf Spielfilmebene. Kaspar Eichel schlüpft in die Rolle von Mielke und spielt Szenen aus dessen Zeit in der Berliner Justizvollzugsanstalt Moabit nach, in der er im Gespräch mit einer Psychologin sein Leben resümiert. Erich Mielke, der 1957 zum Minister für Staatssicherheit der DDR aufstieg und wie kein zweiter die Stasi prägte, wurde 1993 vom Landgericht Berlin wegen Mordes verurteilt.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Erich Mielke - Meister der Angst
Von Asokan Nirmalarajah
Wer war Erich Mielke? Die Dokumentarfilmer Jens Becker und Maarten van der Duin bemühen sich in ihrem anderthalbstündigen Dokudrama „Erich Mielke – Meister der Angst“ um eine historische Neubewertung von Leben und Wirken des berüchtigten langjährigen Chefs des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Sie untersuchen Mielkes Rolle bei der Entstehung, beim Erhalt und schließlich auch beim Niedergang des deutschen Arbeiter- und Bauernstaats, dazu kombinieren sie Archivbilder, historische Dokumente und neue Zeitzeugen-Interviews mit gespielten Szenen. Diese Struktur erweist sich allerdings als wenig erhellend, denn mit den allzu theatralisch inszenierten und gespielten Spielfilmsequenzen schießen Becker und van der Duin deutlich übers Ziel hinaus. Statt ihrem überaus aussagekräftigen Archivmaterial zu trauen, in dem sich der chronische Selbstdarsteller Erich Mielke selbst virtuos als Mach
Wenn man zweifelhafte historische Gestalten dokumentarisch erforschen will, muss man die Lücken zwischen den manchmal nur bruchstückhaft überlieferten Fakten auffüllen. Der dezent Aufsehen erregend betitelte Film tut das in Form fiktiver Spielszenen, in denen Mielke nach der Wende im Gefängnis auf eine Psychologin trifft, die ein Gutachten über seinen Geisteszustand für die Verwendung vor Gericht erstellen soll. Zuvor sind bereits sieben ...
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