Die Ermittler - Nur für den Dienstgebrauch (Mitten in Deutschland: NSU - Teil 3): Kritiken

Von allen drei Filmen trägt dieser abschließende Teil am dicksten auf. Seien es Vergleiche mit Luthers Kampf gegen den Teufel, in mythischen Morgennebel eintauchende Polizeiautos, ein rezitiertes Gedicht oder pathetische Chormusik in der Schlussszene. Diese ist durchaus dramatisch und geradezu symbolisch für Teilerfolge und Rückschläge in den Ermittlungen, verklärt das Geschehen jedoch zu genau dem Mythos, den insbesondere der erste Teil der Filmreihe zu entzaubern versuchte. Florian Lukas nimmt man den durch fortwährendes Scheitern zynisch gewordenen Kriminalbeamten durchaus ab, Vielseitigkeit sucht man bei seiner Rolle aber meist vergeblich. Seine Figur wirkt eher wie der oft bemühte verbitterte TV-Kommissar, der mit seinen ganz eigenen Methoden gegen Unrecht und gemeine Vorgesetzte kämpft. Trotz des reichlich vorhandenen Konfliktpotentials und namhafter Darsteller wächst "Die Ermittler" nie über das Format etablierter Fernsehkrimis hinaus. Nett anzuschauen, aber irgendwie austauschbar. Daran ändert auch die erschreckende Tatsache wenig, dass die Terroristen Polizei und Verfassungsschutz mehr als ein Jahrzehnt an der Nase herumführten und verwertbare Ermittlungsergebnisse vorzeitig geschreddert wurden.