André Schäfer rekapituliert in seinem Dokudrama das Leben des letzten Sprosses der Krupp-Dynastie, Arndt von Bohlen und Halbach. Als „Kriegsverbrechersohn“ verschrien, als Lebemann bekannt, verzichtete der schwule Industriellensohn 1966 auf sein milliardenschweres Firmenerbe, teilweise weil er dazu gedrängt wurde, um den Fortbestand des Familienunternehmens zu sichern, zum Teil aber auch als Trotzreaktion auf die Erwartungen seiner Familie, die sich nie mit seinem unkonventionellen Dasein anfreunden konnte. Mit einer Mischung aus Archivaufnahmen, Interviewschnipseln und inszenierten Spielszenen, in denen Schauspieler Arnd Klawitter den umstrittenen letzten Krupp verkörpert, versucht Regisseur Schäfer, sich dem ausschweifenden Leben des schillernden von Bohlen und Halbach anzunähern, der 1986 im Alter von nur 48 Jahren an Mundbodenkrebs gestorben ist.