Der Film bietet durchaus ein paar Szenen zum schmunzeln. Hier und da gibt es den zwischendurch
eingestreuten Gag á la Hangover und Konsorten, und man merkt, dass die Macher sich an den typischen
Party-Komödien der letzten Jahre orientieren. Wer genau danach sucht wird mit dem Film vielleicht glücklich werden.
Das wars dann aber auch was ich an positivem zu sagen habe.
Für mich ist der Film vor allem zweierlei: seelenlos und unrealistisch. Auch bei einer Komödie möchte ich mich mit den Charakteren identifizieren, möchte ich mit dem Protagonisten mitfühlen und sehen, was die
Figur auf der Leinwand er- und durchlebt. Aber wer kann der immer perfekt aussehenden Supermodel-Mila Kunis die Rolle als Mutter zweier Kinder wirklich und ernsthaft abnehmen, so wie sie sich in dem Film gibt und wie sie dargestellt wird? Wer darüber nicht tiefer nachdenkt wird das sicher können, aber ich gehöre nicht dazu. Alle "Mütter" in diesem Film sind perfekte Supermodel-Puppen, die vor Reichtum, Sättigung und Dekadenz nur so strotzen, und vor allem eins sind: Ich-bezogen bis zum geht nicht mehr. Die Kinder in Szenen offensichtlich zu knuddeln, auf die Stirn zu küssen und eine Träne zu vergießen reicht m.E. nach bei weitem nicht um diese Frauen als das zu charakterisieren, was sie laut Drehbuch hier sein sollen. Ihre Taten und Erlebnisse sind einfach nur ein Witz. Die ganze Story um diese schwachsinnige Elternvorstandswahl wirkt so an den Haaren herbeigezogen, die Rolle des Ehemanns von Amy ist einfach nur ein Witz, und wirkt herbeikonstruiert. Der Charakter der großmäuligen, versauten Carla ist in sich so nervtötend, und man merkt das auch sie hineingeschrieben wurde um die coole und versaute Saufgefährtin einzubauen.
Im Film wird impliziert, dass jede Mutter ihr Leben vergessen kann sobald sie Kinder hat. Das Ehen, wenn sie kranken lieber so schnell wie möglich geschieden werden sollten (nach der ersten Therapiesitzung wohlgemerkt), anstatt die Arschbacken zusammenzukneifen, vielleicht auch mal zurückzustecken und dann daran zu arbeiten. Was nicht klappt wird weggeworfen. Das Ego muss zelebriert werden, und man muss sich gönnen. Auch als Mutter Mitte 30 muss man wohl endlich mal wieder ekstatisch saufen und freivögeln um der Seele gut zu tun. Denn Familie und Kinder sind vor allem eins: Stress. Und als Frau (egal wie heiß) wird man natürlich auch nicht mehr flachgelegt. All diese Klischees, und vor allem diese elendige Vulgarität, was soll das?
Ich kann mir nach diesem Film nur die ganzen 12-18 jährigen Mädels vorstellen, die diesen Haufen Mist sehen und dann denken, die Welt müsse so laufen, und sie werden glücklich wenn sie im alltäglichen Stress des Familienlebens saufen, party machen und sich durch die Gegend poppen.
Jeder Film berührt das Unterbewusstsein, auch eine solche, vermeintlich seichte Komödie.
Wie abgestumpft und egozentriert muss die Gesellschaft heute sein, dass solche Filme Erfolg haben? Wie sehr ist sie auf das äußere und den unverbindlichen Spaß im Leben ausgerichtet? Immens wie mir scheint. Was ist mit den menschlichen Werten von tiefer (nicht körperlicher) Liebe, Vergebung, Nachsicht, Selbstreflexion, Bescheidenheit? Es soll durchaus Leute geben die unter Anwendung dieser Werte ein durchgehend glückliches Leben führen. Im Film werden diese nicht erwähnt. Nein es muss gesoffen und geschieden werden. Mehr fällt den Menschen heutzutage wohl nicht mehr ein.
Alles in allem ein, in meinen Augen, bedenklicher und versauter Film, mit zweifelhafter Botschaft, und ein paar sehenswerten Gags die für sich stehen.