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    It Comes At Night
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    Kinobengel
    Kinobengel

    458 Follower 548 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 24. Januar 2018
    Trey Edward Shults ist mit seinem zweiten Langfilm in den deutschen Kinos angekommen.

    Eine Pandemie wütet in unserer Welt. Paul (Joel Edgerton), Sarah (Carmen Ejogo) und der 17-jährige Sohn Travis (Kelvin Harrison jr.) sind nicht infiziert und haben sich weitab von der nächsten Stadt in ihrem Haus eingeigelt. Als Will (Christopher Abbott) um Unterschlupf für sich, seine Frau Kim (Riley Keough) und den kleinen Andrew (Griffin Robert Faulkner) bittet, finden die Familien nach anfänglichem Misstrauen zusammen.

    Hat das unendlich Böse die alles dahinraffende Krankheit über die Menschheit kommen lassen? Ein paar Leute in einem Haus im Wald, keiner kommt mehr weg. Tanz der Teufel?
    Betrug! Betrug! Dem Anlockungsmittel für den Kinobesuch (= Trailer) sind die ständigen Albträume von Travis untergejubelt worden. Als „It Comes at Night“ an der Ostküste der USA produziert wurde, war Sam Raimi sicherlich weit, weit weg und hat in Kalifornien Cocktails geschlabbert.

    Das Publikum bekommt Familien-Horror als Kammerspiel und Beobachtungskino geboten. Damit geht der Film von Shults deutlich am typischen, vielleicht erwarteten Dämonen-Feature vorbei. Auch gibt es keinen Wissenschaftler, der in Pandemie-Thrillern wie „Contagion“ (2011 von Steven Soderbergh) das Heilmittel findet. Und dann läuft auch noch der Wachhund weg.

    Joel Edgerton ist stets eine gute Besetzung, wenn es um die Darstellung schwieriger Charaktere geht. Mit einer hervorragenden Performance spielt er Paul als dominanten Anführer. Während „Es“ in der Nacht kommt, kommt Edgerton zum Publikum. Der von Überlebenswahn und Infektionsangst getriebene Beschützer und Regelgeber der Hausgemeinschaft wird zum Akteur der Joel-Edgerton-Show. Paul möchte Herz zeigen, doch das ist kraftverzehrend. Und auch er muss schlafen. Die Energie dieser Figur erinnert an Keller Dover (Hugh Jackman), der in „Prisoners“ wie ein Besessener sein entführtes Kind zurückholen möchte und sich selbst in die Ecke drängt. „It Comes at Night“ ist wenig außergewöhnlich und sehr reduziert gestaltet. So wird das Gefühl der Isolation verstärkt und die Aufmerksamkeit auf die wenigen Rollen gelenkt, aber das von Denis Villeneuve im Jahr 2013 geschaffene Werk hat bei hoher Komplexität die „besseren“ Gefangenen.

    Keiner muss wissen, wie das Leben um Paul und seinen Lieben früher funktioniert hat. Außer Frage steht, dass nun alles aus den Fugen geraten und aufs Überleben abgestellt ist. Unterschiede ergeben sich durch die realistisch veranschaulichte Gegenüberstellung der ähnlichen Familien, die im selben Haus Vertrauen suchen und Angst gebären.

    Zur Abwechslung wandert der Fokus immer wieder auf Travis, der in einem schwierigen Alter und traumatisiert ist. Das hält eher die Bedrückung als die Spannung aufrecht. Die Albträume des Teenagers sind geschickt installiert. Da kommt schon mal ein „Also doch!“ irgendwo aus den Sitzreihen. Dass der Wauwau von einer fremden Macht weggelockt wurde, ist vielleicht die letzte Hoffnung der Dämonen-Fans. Aber wenn „Es“ da ist, zieht sich die Schlinge zu, besonders beim Publikum. Kaum auszuhalten.

    „It Comes at Night“ erzählt keine raffinierte Geschichte, aber ein beklemmendes Drama, das zu einem realistischen Ende führt, welches nicht mehr gezeigt wird. Sehenswert.
    Jenny V.
    Jenny V.

    127 Follower 237 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 11. Oktober 2018
    Schlecht, schlechter, Langweilig.
    Der einzige Horror an diesem Streifen ist die tödliche Langeweile.
    Wieder einmal zeigt sich, dass Kritiker nicht unbedingt immer gute Filme loben. Woher die guten Rezensionen für It Comes at night kommen, kann ich mir nicht erklären.
    Es ist ein Film der perfekt zeigt, wie dämlich Amerikaner mittlerweile agieren, auch dank eines "tollen" Präsidenten. Es wird viel geschrien, vollkommen grundlos, es wird viel geredet ohne wirklich was zu erzählen und viel in stiller Andacht einfach nur hin und her gelaufen. Das ist auch schon alles was den Film ausmacht. Paul und Sarah sind einfach nur noch irrational paranoid und knallen amitypisch alles ab, was erstmal abzuknallen geht. Logik fehlt dem Film komplett, genau wie eine gruselige oder spannende Atmosphäre. Ein Stern von mir nur wegen des Endes, welches aber auch vollkommen unlogisch, langweilig und überzogen ist, aber zumindest in 5 min mehr erzählt als der gesamte Film zusammen.
    Das schlimmste an It Comes at night ist aber das vollkommen sinnlose einspielen der Albträume von Travis, welcher an sich auch richtig nervig ist (vielleicht ist das auch der Horror - ein mit sich unzufriedener, nicht allzu heller Teenager).
    Fazit kurz und knapp: Ab in den Müll!
    Jan H
    Jan H

    15 Follower 83 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 1. März 2018
    Ein Highlight! Diese dystopische Indie-Perle, eine Art Kammerspiel, das irgendwo zwischen Drama, Mystery und Horror angesiedelt ist, punktet mit einer durchgehend beklemmenden Atmosphäre, die durch wirkungsvolle Bilder, sehr gute Schauspieler und einen stimmigen Soundtrack befruchtet wird. Dass der Film die Hintergründe der Katastrophe nicht näher beleuchtet, spielt ihm in die Karten, denn hier liegt das Augenmerk auf dem Agieren von Menschen im Ausnahmezustand, dem Aufkommen von Paranoia und sozialen Spannungen sowie dem sukzessiven Aufgeben von Moralvorstellungen. Am Ende bleiben Traurigkeit, Ernüchterung und ein paar offene Fragen, die man gerne noch stundenlang diskutieren möchte.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.987 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 3. Juli 2018
    Da stand ich ja geradezu unter Druck als ich den Film sah, einfach weil ich mich genötigt fühlte diese Nummer als die unglaublichste Horrornummer seit langem zu empfinden. Allerdings war es ein Film wie ich ihn kaum mag: mit simplem Budgert und wenigen Darstellern und Schauplätzen realisiert, mit einer soliden, aber nicht wirklich ausufernden Story und passablen Darstellerleistungen. Das Problem ist daß es oftmals Leute gibt die solche kleinen Filme zu ultimativen Kultstreifen aufjubeln, ihn toll finden weil es anscheinend cool ist ihn toll zu finden – und wenn ich dann jetzt ankomme und sage „War ok, mehr nicht“ laufe ich Gefahr als Spinner abgeurteilt zu ewrden. Aber muß ich wohl riskieren: mir hat der Film leider wirklich nichts gegeben. Langweilig wars nicht, auch in gewissem Masse spannend, aber eben keinen Deut mehr und auch trotz der guten Kritik war das Einzige was mich am Ball gehalten hat das krasse Ende. Insofern: wer auf dreckige, kleine Independentfilme steht kanns mal versuchen, wer Horror oder generell unbequeme Filme nicht mag sollte lieber Abstand halten.

    Fazit: Für Fans spezieller Filme sicherlich ein Highlight, für den normalen Horrorkonsumenten etwas zu speziell!
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 23. Mai 2018
    Liebe Gruselfilmgemeinde, entschuldigt aber das ist wirklich weder eine Perle des Genres noch sonst etwas was man empfehlen könnte. Story = null. Handlung = Langatmig. Spannung = Richtig gut gemachte Atmosphäre das war es dann aber auch schon. Keine Erklärung oder sonstwas einfach nur ein mieser Schluss (und miese Handlung), also wirklich wer hier vollen Bewertungen gibt hat entweder keine Ahnung vom Genre oder aber...?
    Alex M
    Alex M

    122 Follower 262 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 7. Mai 2020
    "Das wahre Monster ist der Mensch"

    It comes at night ist eine Enttäuschung, eine Enttäuschung allein für ein Publikum das durch falsche Werbung einen Monster-Horror erwartet und dann diese Charakterstudie über das Monster Menschen vor die Füße geworfen bekommt. Hier werden die Figuren ernst genommen, die Atmosphäre ist bedrückend und könnte jederzeit explodieren in diesem Kammerspiel über die wahre traurige Natur des Menschen.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    702 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 1. März 2023
    NACHBARSCHAFTSHILFE ZU KRISENZEITEN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Schon wieder ist es passiert. Die Welt geht abermals vor die Hunde, und mittlerweile kann ich die Fülle an Postapokalypsen, Pandemien und Zivilisationsuntergänge gar nicht mehr alle zählen, so wütet das Subgenre des phantastischen Films durch die Unterhaltungskultur. Diesmal haben wir es aber mit einer astreinen Pandemie zu tun, die niemanden zu ominösen Kreaturen mutieren lässt, die das Blut der Gesunden wollen, sondern seine Opfer ähnlich der Pest und ohne viel Federlesens unter die Erde bringt. Natürlich nicht, ohne vorher einen Steckbrief mit allerhand Symptomen zu hinterlassen. Dafür sind Viren schließlich eitel genug.

    It Comes at Night katapultiert den Zuseher mitten ins Geschehen, ohne wirklich viel zu erklären. Zugegeben, es ist herzlich wenig, aber viel mehr muss man auch nicht wissen, nur eben, dass die Krankheit dermaßen ansteckend ist, dass sich Gesunde den Kranken nur mit Sauerstoffmasken nähern können. Dazu Gummihandschuhe und auf keinen Fall berühren! So blickt die Familie rund um Joel Edgerton auf den dahinsiechenden Großvater, der kurz davor steht, dahingerafft zu werden. Er wird also halbtot vor die Tür gebracht, von dort mit der Schubkarre in den Wald, erschossen, angezündet und eingegraben. Contact Tracing hin, Quarantäne her – diese Prozedere wünscht man sich wirklich nicht durchzuziehen, wenn’s die eigenen Reihen trifft. Doch was bleibt Paul und seiner Familie, bestehend aus Frau und Teenager, auch anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen, um nicht selbst draufzugehen. Bislang scheint das Überleben durchgetaktet genug, um auch weiterhin durchzuatmen – dazu gehört: Kein Kontakt mit Fremden, des Nächtens Verdunklung und so wenig wie möglich aus dem Haus gehen. Doch trotz Apokalypse lebt man nicht allein auf der Welt, und wie der Titel schon sagt, passiert es vorzugsweise zu nachtschlafener Zeit, wenn sich Unbekannte Zugang in die verbunkerte Villa verschaffen, die verzweifelt auf der Suche nach Essbarem sind.

    So fängt es also immer an. Das Nachbarschaftsgen wird aktiv, Solidarität für andere zeichnet den Menschen erst für seine Menschlichkeit aus. Und auch nachdem es zuerst den Anschein hat, besagter Eindringling führe Böses im Schilde: dieser ist noch ärmer dran als die Verbunkerten selbst, hat Familie und bittet um Zuflucht in einem Haus, das Platz genug gewährt für weitaus mehr Sippschaften als nur die eine. Die Sache mit der Nächstenliebe sollte man sich natürlich nicht zweimal überlegen, da sei ein Quantum an Selbstlosigkeit schon lobenswert. Bei Trey Edwards Shults (Waves) nihilistischem Kommunen-Horror zur Endzeit ist das oberste Gebot jedoch, sich selbst der Nächste zu sein, ein tunlichst nicht zu Brechendes.

    Angereichert mit Albtraumszenarien im fahlen Licht von Taschenlampen, die Kelvin Harrison Jr. als Teenager Travis mit dem Publikum teilt, ist It Comes At Night ein zutiefst misstrauisches Werk, dass keine Kompromisse kennt und kennen will. Nur wer sich streng an die Regeln hält, kann überleben – der andere, der diese Regeln verbiegt, eher nicht. So unterzieht sich die Menschheit in dieser beklemmenden und zutiefst freudlosen Zukunft, die sogar jenen Funken der tröstenden Zweisamkeit vermissen lässt, den immerhin The Road noch aufweisen konnte, der Radikalkur einer gnadenlosen Evolutionsstrategie, die zu vernichten hat, was sich nicht anpassen kann. Doch es ist weniger das Subjekt einer wandelbaren Natur, sondern das strenge Gerüst eines teils fanatischen Dogmas, das alle in Gefahr bringt. Nach dem Herdentrieb des Menschen liegt die Zukunft nun in der Vereinzelung. Nächstenliebe und Altruismus sitzen da genauso am absterbenden Ast wie die Spezies selbst, die durch das Gemeinsame erst so viel errungen hat.

    Lange vor Corona nahm dieses finstere Schreckgespenst einer Pandemie die Angst vor Ansteckung vorweg. Gut also, bei Betrachtung des Streifens bereits zu wissen, dass jener Virus, der uns nun schon drei Jahre lang quält, uns nicht zu solchen Maßnahmen hat greifen lassen wie Joel Edgerton es als seine Pflicht ansieht.
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    Cursha
    Cursha

    6.940 Follower 1.049 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 11. November 2018
    "It Comes At Night" ist ein wirklich interessanter Film. Man kann im Grunde nicht viel zu dem sagen, da es sonst schon ein Spoiler sein könnte. Aber hier bekommt man einmal den etwas anderen Horror geboten, welcher viel effektiver ist, als in den meisten anderen Horrorfilmen, die wir die letzten Jahre zu sehen bekommen haben. Horror lebt nicht nur vom Blut oder Brutalität. Das wichtigste ist, dass die Grundstimmung stimmt. Dies tut es hier und es entsteht ein super atmosphärischer Film, den ich persönlich als viel außergewöhnlicher empfinde, als viele andere Horrorschinken.
    Christoph K.
    Christoph K.

    151 Follower 322 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 21. Januar 2018
    Der Film beweist für mich, dass trotz fehlen einer Story, durch geschickte Kameraführung doch so was wie Spannung aufkommen kann. Dies ist wirklich fantastisch. ES GIBT KEINE STORY... Irre! Es ist nur alles sehr vage angedeutet. Es passiert kaum was ... und doch fiebert man mit. Generell finde ich solche Viren-Endzeit-Szenarien super spannend. Ich liebe die Filme wie: "The girl with all the gifts" oder "Outbreak" (Bin ein Viren-Phobiker). Leider geht gerade der Film in dieses Endzeit-Szenario nicht tief rein. Es ist so, als hätte man knapp 2 Stunden ein leckeres Sonntags-Essen gerochen und dann plötzlich ist der Film aus und es gibt doch kein Essen (Sorry - irgendwie dämlicher Vergleich).
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 30. Oktober 2017
    Hier sitz´ ich nun und kann nicht anders...

    Heute Abend in der Sneak gewesen. Es wurde ein Horrorfilm angekündigt, was sich ja primär sehr gut anhört. Als das Filmplakat gezeigt wurde leichte ernüchterung, da kp um welchen Film es geht.

    Der Film hat im ersten Eindruck eine Zombie-Klischee-Geschichte gespinnt. Auch die ersten Handlungen liesen Anfangs keinen Zweifel daran wie der Film weiter geht.
    Nach und nach kamen erste Zweifel und die Frage wohin der Film mich führt...
    Trotz einer relativ ruhigen Story (relativ!!) besteht eine gewisse Grundspannung, bei der man auf den großen Wurf wartet. Hier wird man ein bisschen enttäuscht, auch wenn der Film definitiv nicht langweilig ist...
    Für mich ist die sog. "Kinofokusierung" bei dem Film sehr wichtig gewesen. Zu Hause hätte ich tendenziell weggeschalten und mich nicht so tief in die Story eingefunden.
    Für mich war relativ schnell nach dem Film klar, dass man diesen ggf. mit einem anderen Blickwinkel betrachten sollte. Außerhalb des Story-Kontextes haben sich so viele Metaphern gefunden, die kein Zufall sein können.
    spoiler:
    Tod des Großvaters = Abschied nehmen
    spoiler:
    Verlust bzw. Tod des Hundes = Verlieren der Unschuld (der Hund steht für die Unschuld)
    spoiler:
    In der letzten Szene sitzen die Eltern des Kindes alleine am Tisch. Sie haben ihr Kind verloren, es ist erwachsen geworden.

    Für mich war es so viel mehr als einfach nur ein Horrorfilm, aber seht selbst...
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