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Christian Alexander Z.
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1,0
Veröffentlicht am 19. November 2022
Um es vorweg zu nehmen, weder Kisten Stewart noch Lars Erdinger können den Film retten. Sie agieren auf ihren Spitzenniveaus, der Plot is nicht einmal schlecht, wird aber völlig "daneben" akzentuiert. So ist das weder Mystery-thriller, Milieustudie oder Krimi. Alle 3 Optionen hätte der Stoff - locker - möglich gemacht, nichts ist es geworden. Wenn ich 15% der Laufzeit Blicke auf Displays "geboten" bekomme, hat es mit Film und Kino sehr wenig zu tun.
Personal Shopper zelebriert selbstbewusst seine eigene Undurchdringlichkeit, während der Zuschauer mit dem Gedanken spielt, das Geschehen einfach so hinnehmen zu müssen, ohne eine Eklärung zu erwarten, obwohl der Film durch seine Thrillerelemente ständig eine baldige 'Auflösung' in irgendeiner Art suggeriert. Das Spiel mit den Erwartungen der Zuschauer nimmt allerdings fast die Hälfte des Films ein (seltsame SMS, schriftliche Nachrichten, ein Toter, Festnahmen etc), ohne dass Personal Shopper diesem Geschehen eine ästhetische Richtung gibt: im Grunde wird einfach nur mit der Kamera draufgehalten. Im zweiten thematischen Teil wiederum häufen sich obskure esoterische Dialoge, die mit der Zeit einfach nur lächerlich werden, da der Film und die Figuren darin sich selbst zu ernst nehmen.
Ich mach’s mal kurz, der Film ist ziemlich blödsinnig und langatmig wie ich finde. Ich weiß aber, dass so manch einer auf solche spirituell angehauchten Filme steht und genau die sollen sich das auch anschauen. Meins ist es nicht, einzig und allein Kristen Stewart lässt einen (mich) durchhalten. Ich mag sie, weil sie einfach mal grandios spielt, dass aber meistens nur in Filmen beweisen kann, die jenseits vom Blockbuster-Kino laufen. Gegen das „Twilight-Trauma“ anzukämpfen, scheinbar ihre Lebensaufgabe, obwohl sie schon reichlich mehr als ordentliches Schauspiel abgeliefert hat. „Personal Shopper“ ist ein erneuter Beweis dafür. Die 1 ½ Sterne sind hauptsächlich ihr Verdienst, dazu kommt noch ziemlich solides Filmhandwerk, vor allem die Kameraführung ist nicht schlecht. Story, wie gesagt, absolut nicht meins.
Als Mix aus einem Porträt der oberflächlichen Modewelt und aus einem Mysterythriller über eine junge Frau, die sich nach Botschaften aus dem Jenseits von ihrem verstorbenen Zwillingsbruder sehnt, könnte man „Personal Shopper“ von Olivier Assayas beschreiben.
Dabei kommt ein versponnener französischer Arthouse-Film heraus, der nach sehr zurückhaltender Exposition voller elegischer Herbsttöne im Mittelteil mit Suspense durch geheimnisvolle Nachrichten auf Maureens (Kristen Stewart) Smartphone überrascht. Die einzelnen Stränge werden von dem Hollywood-Jungstar zusammengehalten, die im Vampir-Teenie-Popcorn-Kino begann und sich mehr und mehr freischwimmt und mittlerweile in ganz verschiedenen Genres zwischen Mainstream und Programmkino zuhause ist.
Die Handlung ist bewusst offen und frei der eigenen Interpretation deutbar. Viele Zuschauer wird dies frustrieren und mit dem Gefühl zurücklassen, ihre Zeit verschwendet zu haben. Ich störte mich jedoch nicht an der wagen Handlung, sondern empfand sie als genau passend für die Thematik des Films. Dies gepaart mit dem hervorragenden Schauspiel von Kristen Steward und einigen wirklich schönen Szenen und Dialogen, machen den Film definitiv sehenswert. Als großen Störfaktor empfinde ich jedoch, dass sich zur Mitte des Films, ein großer Teil der Handlung, um eine, ausschließlich als Textnachricht stattfindende, Unterhaltung dreht. Die gefühlt immer gleichen Aufnahmen des Handys zum mitlesen, wirken einfach langweilig, repetitiv und uninspiriert.