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Michael S.
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2,5
Veröffentlicht am 11. Oktober 2017
Nicht zuviel erwarten! Im großen und ganzen handelt es sich bei "Eliminators" um eine kaum ambitionierte neunzigminütige Wrestlingshow, deren Kampfszenen durch unspektakuläre Handlungselemente miteinander verknüpft wurden. DEA-Agenten sitzen hier natürlich nie am Schreibtisch sondern machen entweder Krafttraining (vor dem Frühstück) oder verdreschen böse Jungs mit den blanken Fäusten. Der Gipfel der Unglaubwürdigkeit der ganzen Geschichte ist spätestens dann erreicht, wenn Adkins den Killer Bishop (geklaut von "The Mechanic"?) mit übertrieben spektakulären Moves fertigmacht. Hochsprung in die Luft, zur Kugel machen und Kick vor die Brust. Da nützt es auch nicht viel, dass ein Mini-Twist die überraschende Identität von Thomas' verstorbener Frau enthüllt und dass ein schauspielerisches Schwergewicht wie James Cosmo immer wieder mal finster in die Kamera guckt.
Gefilmt wurde das ganze auf dem soliden Niveau eines TV-Films, qualitativ bewegt sich der Rest in ähnlichen Bahnen. Immerhin leugnet der Streifen nicht, ein B-Movie zu sein. Entsprechend groß ist die Distanz zu sämtlichen Charakteren, denn im Vergleich zu Scott Adkins Kämpferblick hat selbst Tom Cruise schauspielerisch mehr zu bieten. Lily Ann Stubbs bekommt als verängstigtes Entführungsopfer viel zu wenig Leinwandzeit um irgendeinen Eindruck zu hinterlassen und was sich sonst noch so an britischen Schauspielern in diversen Nebenrollen tummelt ist eigentlich verschenkt.
Für Abwechslung sorgt lediglich der Schauplatz London, das ist mal was anderes als die üblichen US-Großstadtdschungel. Trotzdem ist die Hauptfigur Amerikaner und weil die britische Polizei entweder unterwandert oder grundsätzlich unfähig ist, lösen Ami-Gangster und Ami-Agenten ihre Angelegenheiten unter sich. Mr. Bishops im Original recht amüsanter britischer Akzent geht in der deutschen Synchro freilich verloren und nimmt dem Film damit das Potenzial, charmant ironisch zu sein.
Solange man das Geschehen nicht allzu ernst nimmt und damit klar kommt, dass Adkins' Figur auch in lebensbedrohlichen Situationen noch Zeit für Roundhouse-Kicks und Saltos aus dem Stand hat, kann man sich mit "Eliminators" und einem schönen Bierchen durchaus einen netten Abend machen. Wer neben der faszinierenden Choreografie sonstigen Gehalt sucht, ist hier aber an der falschen Adresse.