Nach dem Überraschungserfolg „Ex Machina“ mit der überragenden Alicia Vikander, kommt uns mit „Das Morgan Projekt“ ein weiterer (fast) genau so bemerkenswerter Film zum Thema „Künstliche Intelligenz“ daher. Und auch hier kann ich mir mehrmaliges erstauntes Kopfnicken nicht verkneifen. Bin absolut positiv überrascht, kann es im Nachhinein aber durchaus plausibel erklären. Regisseur Luke Scott ist der Sohn von Ridley Scott. Noch Fragen? Der Film ist visuell der absolute Hammer. Als ob der Bengel schon jahrelang Filme macht. Handwerklich ganz saubere Arbeit, vor allem bei den Außenaufnahmen stockt einen ab und an der Atem. Die Story allerdings hat doch das eine oder andere Stirnrunzeln verursacht, aber gut, das Thema `künstliche Intelligenz` gehört zweifelsfrei noch in den Bereich Zukunftsmusik, da kann man schon mal ein Auge zudrücken. Im Gegensatz zu „Ex Machina“, wenn man sich den ganzen Film betrachtet, kann das anfängliche Niveau nicht ganz gehalten werden. Der Film tendiert nach ca. einer Stunde in ein Action-Killer-Spektakel, das allerdings nicht nur ziemlich heftig, sondern auch handwerklich sehr solide daherkommt. Schauspielerisch ist das alles Top, allen voran Anya Taylor-Joy als Morgan und Kate Mara (obwohl ich sie nicht so richtig mag) als Lee Weathers. Das Ende…, ja…, im Nachhinein kann man durchaus sagen, man hat es gewusst, geahnt, aber ich bin ganz ehrlich, ich fand den Film viel zu spannend, als das ich mich damit überhaupt beschäftigt habe. Zu guter Letzt noch ein Wort zur Musik, die ist nämlich zu jedem Zeitpunkt die Richtige. Fazit: Papa Ridley Scott hat geholfen, über die Schulter geschaut, mitproduziert, aber alles in allem hat Luke Scott hier ein richtig tollen Film abgeliefert.