Noch während der Koreakrieg tobte, schickten die Machthaber Nordkoreas im Jahr 1952 handverlesene Studenten in andere sozialistische Länder, um sie dort ausbilden zu lassen und später bei ihrer Rückkehr das neu erworbene Wissen für den Wiederaufbau der zerstörten Heimat zu nutzen. Ein Großteil von ihnen landete damals in der DDR, wo sie sich schon bald in der deutschen Sprache und Kultur zurechtfanden. Im Laufe ihres Aufenthalts machten viele der nordkoreanischen Studenten auch die Bekanntschaft junger Frauen, in die sie sich verliebten und mit denen sie schließlich Kinder bekamen. Doch als die jungen Männer Anfang der 60er Jahre in ihr Vaterland zurückbeordert wurden, blieben die teilweise neu gegründeten Familien zurück. In „Verliebt, verlobt, verloren“ wird die Geschichte dieser Zurückgelassenen erzählt.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Verliebt, verlobt, verloren
Von Christian Gertz
Mit ihren sehenswerten, mehrfach ausgezeichneten Dokumentationen „Full Metal Village“ und „Endstation der Sehnsüchte“, in denen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen fried- und humorvoll aufeinandertreffen, hatte sie nicht nur das Publikum begeistert sondern auch dem Label „Heimatfilm“ mit dem Blick der Einwanderin eine ganz neue, besondere Note hinzugefügt. Sung-Hyung Cho ist 1990 im Alter von 24 Jahren aus Seoul nach Marburg gekommen, wo sie ein Studium der Kunstgeschichte, der Medienwissenschaft und der Philosophie absolvierte. „Verliebt, verlobt, verloren“, ihr mittlerweile vierter Dokumentarfilm, ist der Abschluss einer Trilogie, die bereits 2006 im Kopf der Südkoreanerin entstanden war. Das Werk über ein tragisches Kapitel der deutsch-koreanischen Beziehungen erweist sich allerdings als schwächster Teil ihrer Reihe zum Thema Heimat – auch weil die Begegnungen zwischen den Kulture