Ein brutaler und grausamer Western
Habe mich spontan entschieden, das Cover, die Kurzinfo haben mich angesprochen und mir war wieder mal nach einem Western, ohne das ich genau wusste worauf ich mich einlasse.
Man spürt gleich zu Beginn, das Liz (Dakota Fanning) und der Priester Guy Pearce) etwas verbindet. Ihre Angst kann man buchstäblich riechen. Die Tatsache das sie nicht sprechen kann, löst direkt eine Spannung aus, denn so ist man auf ihren Ausdruck und Körpersprache konzentriert. Dakota Fanning meistert dies bravourös, sie zieht einen in den Bann und man zittert, fühlt und hofft mit ihr. Es fühlt sich an, als würde man das Leben eines Menschen aus nächster Nähe beobachten und was mit ihr geschieht, geht unter die Haut. Die geschilderten Ereignisse sind wirklich grauenhaft. Es zeigt auch eine Zeit in der Frauen keine Rechte, sondern nur den Männern zu dienen hatten. Wenn sie dann nicht gefügig waren, oder mitspielten, wurden sie mit Gewalt bestraft.
Dazu bringt ihr Gegenspieler Guy Pearce, seine Figur, des personifizierten Bösen zum Leuchten. Ein Leuchten, wie es nur aus der Hölle kommen kann. Er lässt einem den Atem stocken und es eiskalt den Rücken runterlaufen. Auf ganz langsame und ruhige Art und voller religiösem Zwang.
Der Film ist nichts für zarte Gemüter, denn eine gewisse Brutalität durchzieht den ganzen Film und lässt einen nicht zur Ruhe kommen. Die Storyline ist in vier Kapitel unterteilt, von denen sich die ersten drei in umgekehrter chronologischer Reihenfolge entfalten und nach und nach die ganze Geschichte aufdecken mit all ihren grausigen und dunklen Geheimnissen. Die Erzählstruktur ermöglichte es dem Regisseur, wichtige Informationen bis zum richtigen Zeitpunkt zurückzuhalten. So sitzt der Zuschauer voller Spannung davor und spürt die beachtliche Filmlänge nicht. Von Anfang bis Ende gibt es creepy Momente von denen sich manch Möchtegern Horrorfilm eine Scheibe abschneiden kann und dabei entwickelt der Film eine emotionale Sogwirkung, die nachhallt. Technisch ist „Brimstone“ solide umgesetzt, Kamera, Licht, Ton, alles passt und unterstützt die beklemmende Atmosphäre.
Das Ende mit seinen Wendungen und tragischen Ereignissen, hat mich wirklich etwas sprachlos zurück gelassen und ich musste das erst mal emotional verarbeiten.
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Fazit:
Ausgezeichnet - brilliant gespielt, Twists und Story hinterlassen einen tiefen Eindruck. Definitiv kein klassischer Western, sondern ein brutales Drama, welches zutiefst bewegt und zeigt wie stark Frauen sein können.