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Kinobengel
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4,0
Veröffentlicht am 12. November 2015
Der chilenische Film „El Club“, mit einigen Preisen ausgezeichnet, ist in den deutschen Kinos angekommen. Regisseur ist der in Deutschland eher unbekannte Pablo Larraín.
In einem Dorf an der chilenischen Küste sind einige in Ungnade gefallene Priester untergebracht. Sie dürfen sich unter Aufsicht der Nonne Mónica (Antonia Zegers) frei bewegen und lassen selbsterzogene Hunde an Rennen teilnehmen. Als ein weiterer Priester hinzukommt und sich wenige Stunden später wegen der schweren und laut vorgetragenen Anschuldigungen von Sandokan (Roberto Farías) das Leben nimmt, reist ein Ermittler der katholischen Kirche an.
Es sind nicht nur die Inhalte der Worte, die den Beobachter aufhorchen lassen. Die Gleichgültigkeit der Redner prägt die Dialoge und erzeugt Fassungslosigkeit. Die Gesichter der stark verkörperten Padres geben dem Gesagten die gnadenlose Realität. Auch die Umgebung, die vom ständigen Wind etwas Raues erhält, trägt zur Trostlosigkeit der Vorträge bei.
Leider hat der Regisseur nicht auf eine ordentliche Ausstattung bestanden. Die Qualität der Bilder lässt zu wünschen übrig.
In diesem hervorragenden Konstrukt einer düsteren Stimmung eröffnet Larraín dem Zuschauer sukzessive die Tiefe des Übels in der Geschichte um den Missbrauch von Schutzbefohlenen. Ergänzt mit Missgunst und Hinterhältigkeit, wird das Spiel der Triebkranken zu einer Makaberei komplettiert. Die Ausgewogenheit der verwendeten Komponenten ist äußerst beeindruckend.
Mit „El Club“ beweist Pablo Larraín ein Händchen für Filmarchitektur und Charakterstudie.