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Isabelle D.
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3,0
Veröffentlicht am 29. Oktober 2016
"Girl On The Train" von Tate Taylor ist wohl einer dieser Filme, die besser werden, wenn man sie mehrfach guckt. Jetzt beim ersten Mal fand ich, dass der Film sich anfangs zu viel Zeit gelassen und zu langatmig erzählt hat. Sicher, die Handlung ist komplex, also all zu hektisch kann man sie nicht herunterrattern, ohne dass der Zuschauer den Faden verliert. Aber ein kleines bisschen schneller hätte es doch auf den Punkt kommen können. So wurde es erst in der letzten halben Stunde spannend - dann aber richtig.
Viel von der Story will ich jetzt nicht erzählen, um nichts vorwegzunehmen. Ich selbst bin ohne Vorkenntnisse (hatte nur den Trailer gesehen) hineingegangen und das macht schon Spaß, mitzurätseln, was Wahn, was Wirklichkeit ist. Aber die verschiedenen Perspektiven und die teils etwas verworrenen Rückblenden (es wird jeweils nur die Rückblende angekündigt, nicht aber der Sprung zurück in die Gegenwart) machen es einem nicht leicht, in den Film einzusteigen.
Erzähltechnisch hätte man also das eine oder andere besser machen können, um von Anfang an mehr Spannung zu erzeugen und sich leichter mit den Figuren zu identifizieren. Schauspielerisch allerdings war das herausragend - vor allem Emily Blunt ist der Hammer. Auch das darf ruhig mal gesagt werden.
Fazit: Lohnt sich durchaus, aber man muss etwas Geduld mitbringen. Der Film nimmt erst gegen Ende Fahrt auf. Jedenfalls bin ich jetzt neugierig auf das Buch geworden und werde den Film eventuell nach der Lektüre noch einmal sehen ... vielleicht fallen mir dann noch ein paar mehr interessante Details auf.
Auf den Film war ich relativ gespannt, vorrangig wegen des Trailers: den fand ich einfach faszinierend weil er viel brachte, eine unglaublich gute Stimmung errichtete und trotz dem vielen angedeuteten keinen wirklichen Rückschluss zuließ. Der fertige Film ist dann im Rückblick zu betrachten und man kommt an den Punkt: der Film hat ein Geheimnis, das löst er auch auf – was aber passiert ist ist kaum außergewöhnlich oder besonders, nur die Verpackung eben davon ist effektiv und clever gemacht. Obendrein ist der Film eine Mischung aus Drama und Thriller, wobei der Schwerpunkt deutlich auf dem erstgenannten liegt und trotz unheimlicher Stimmung kein Tempo und kein Druck ensteht, vor allem an der Stelle wo eine Figur spurlos verschwindet was als Info gegeben wird, sich aber sonst nicht drängelnd auswirkt. Auch ist des knifflig daß es im Grunde keine sympathischen Figuren im Film gibt, auch die von Emily Blunt gespielte Hauptfigur ist zwar toll inszeniert und bizarr verdreht, aber eben auch kein Sympathieträger. Es ist das Mysterium weil man eben wissen will was denn nun passiert ist – naja, reicht ja auch schon.
Fazit: Mehr Drama als Thriller mit guter Stimmung und gut aufgeschobener Auflösung!
Geheimnistuerischer "Frauenfilm", den man/n ohne Vorkenntnisse (der Romanvorlage) zu Beginn erst mal zu fassen kriegen muss. Haben sich die Fronten dann geklärt, entwickelt sich um die psychisch angeschlagene Hauptfigur und ihren Verdacht ein Puzzle, das immerhin die Aufmerksamkeit hochhalten kann und in ein Drama mündet. Der Showdown bietet sogar Komik und ist schon von reißerischer Natur. Insgesamt wirkt der Film etwas überkonstruiert auf die Reihe gebracht, bleibt noch dazu ohne einen nennenswerten Nachhall - anders als z.B. die vergleichbaren Sachen Basic Instinct oder Gone Girl, die allerdings weniger "Frauenfilm" sind. Ich kannte die Romanvorlage nicht, sah oder hörte kein Geschwafel zum Inhalt, sondern sah vorher nur den wirr gehaltenen Trailer - und (nur?) so war das ok und reichte immerhin zu ordentlicher Unterhaltung.
Ich habe mich echt weit über die erste Stunde hinaus gequält in der Erwartung, wann denn nun irgendetwas Spektakuläres passiert. Wann kommt der Wow-Effekt? Hat sich das Quälen gelohnt? Nein! Auf keinen Fall. So viele Täter kamen ja eigentlich nicht in Betracht und so überraschend war das Ende letztendlich auch nicht. Auch wenn das letzte Drittel ganz ansehnlich war, kann es ja nicht Sinn eines Filmes sein, den Zuschauer weit über eine Stunde dahin zu quälen. Wenn man die zahlreichen (als raffiniert erachteten) Rückblenden weglässt, wäre der Film ein ganz normaler Thriller mit einer überschaubaren Länge gewesen und hätte vermutlich die gleiche Wirkung erzielt. Schauspielerisch kann man Emily Blunt durchaus solides Handwerk bescheinigen, ändert aber nichts daran das der Film einen in vielerlei Hinsicht ganz schön anstrengt.
Ein etwas anderer Thriller, eigentlich eher ein Drame mit Thriller-Elementen, was heißt wirklichen Thriller-Fans wird dieser Film zu langweilig sein. Aber von vorn: Der Film beginnt mit mehreren Umschnitten in Zeit und Spielort, was etwas verwirrend ist, da sich auch erst Stück für Stück überhaupt die Hintergrundstory offenbart. Ein weiterer Punkt weshalb Girl on the Train ein etwas anderer Thriller ist, denn das Thriller-Element startet erst gegen Mitte des Films, vorher ist es ein reines Drama. Das erste Viertel ist auch sehr langgezogen und ohne jedes Vorwärtskommen, wodurch man die Lust am Film fast verliert. Man sollte allerdings diesen Punkt versuchen zu übergehen, denn danach wird der Film zunehmend spannender und man möchte unbedingt den Ausgang erfahren, denn dieser wird bis zum letzten im Dunkeln gehalten und auch gute Detektive werden es schwer haben, vor Ende den Fall zzu lösen. Die Schauspielerinnen sind hervorragend gewählt, wobei Emily Blunt etwas ihre Rolle überzieht, was auch am Drehbuch liegt. Alles in allem ein solider Drama-Thriller über Betrug, Lügen und Alkoholismus, der einen fesseln kann, aber nicht muss
PS: hoffentlich gibt es die Story nicht in Wirklichkeit.
[...] Womit ich das Beste verpasst hätte. Denn erstaunlicherweise nimmt der Film in der letzten halben Stunde plötzlich Fahrt auf. Sobald der Zuschauer die gelungene Auflösung kennt, ist auf einmal Suspense das vorherrschende Stilmittel. Man kann mit den Figuren mitfiebern und fragt sich, wie es weitergehen wird. Das Ende selbst empfand ich ebenfalls als befriedigend und hat dem Rechnung getragen, was ich ursprünglich erwartet hatte. Nur bleibt somit das Dilemma bestehen, ob man etwas empfehlen kann, bei dem man sich für wenige Minuten Spaß zuvor über eine lange Zeit quälen musste. Im Europa-Park mag man das noch bejahen können, aber in diesem Fall ist meine Antwort ein klares Nein. Auf jeden Fall nicht im Kino. An einem regnerischen Sonntag daheim auf dem Sofa könnt ihr euch aber mal die Romanvorlage gönnen. Inklusive bissiger Kommentare der Alkoholikerin. Die haben es nämlich nicht in die Filmadaption geschafft.
Mit "Girl on the train" erzählt uns Regisseur Tate Taylor eine Geschichte über Eifersucht, Liebe und Betrug. Ney York City: Rachel Watson (Emily Blunt) war einst sehr glücklich mit Tom (Justin Theroux) verheirat. Da sie ihr Alkoholproblem nicht in den Griff bekam, kam es zur Scheidung. Nun lebt Tom im einstigen gemeinsamen Haus glücklich mit seiner neuen Frau Anna (Rebecca Ferguson). Auf dem Weg nach und von Manhatten, beobachtet Rachel Tag für Tag das Haus von Tom. Viel mehr interessiert sie jedoch das Nachbarhaus von Megan (Haley Bennet) und Scott (Luke Evans). Die für sie das scheinbar perfekte Paar sind. Megan verschwindet eines Tages plötzlich und Rachel gerät selbst unter verdacht... "Girl on the Train" verspricht einen, vielleicht nicht neuen, aber dafür sehr spannenden Plot. Dazu wurde Tate Taylor eine sehr namenhafte Besatzung bereitgestellt. Am Ende ist ein wirrer und durchschnittlicher Film dabei herausgekommen, den man bald schon wieder vergessen wird. Vergleiche zu Finchers Meisterwerk "Gone Girl" muss man hier gezwungenermaßen ziehen- da Aufbau und Plot sich ähneln. Außerdem enthalten beide Filme starke Frauenfiguren. Taylors Film kann hier jedoch überhaupt nicht mithalten. Auf keiner Ebene. Das liegt hauptsächlich an der ungemein wirren Erzählart und der Konsterlation der Figuren. Insbesondere die erste Stunde empfand ich als ermüdend und verlor auch rasch das Interesse. Wer nun Anna ist und wer Megan, habe ich recht spät verstanden. Immer stand ich vor der Frage "ok, wer ist nun wer?". Was Rachel mit Megan überhaupt zu tun hat, ist bis zur Hälfte ebenso ein Mysterium. Als Megan sich plötzlich aus dem Off einschaltet und selbst kommentiert, war die Verwirrung grenzenlos. Bis zu einem gewissen Punkt, fühlte es sich auch so an, als würde Taylor parallel eine weitere Geschichte erzählen! Währenddessen rückt Emily Blunts Figur (wie schon in Serpico) immer mehr in den Hintergrund. Im letzten Drittel schafft es Taylor jedoch wieder seine Zuschauer zu packen. Kaum hatte ich mir das Ende selbst zusammengestellt und das vermeintliche Puzzel gelöst, lernte er mich eines besseren und überraschte mich mit völlig überraschenden und abgedrehten Ende. Das Ende möchte ich hier nicht groß kommentieren. Es war jedoch überdramatisiert, unglaubwürdig und nicht zufriedenstellend. Kommen wir zu den Darstellern. Die Britin Blunt hat sich in Hollywood durchgesetzt und gehört nun zu den ganz großen. Ihre Leistung als alkoholisierte Ex ist zwar recht passabel, aber sie kann die Schwächen auch nicht kaschieren. Dafür gewinnt sie die Zuschauer schnell für sich und man empfindet ein gewisses Mitleid mit ihr. Rebecca Ferguson beeindruckte mich im letzten M:I extrem. Auch hier spielt sie gut, kann jedoch keine besonderen Akzente setzen. Oft schaut sie nur ratlos in die Kamera. Die dritte Frau im Bunde, Haley Bennet, ist von den drei noch am stärksten und darf hin und wieder in dramatischen Szenen glänzen. Bei all der Frauenkraft kommt Luke Evans als Kontrollfreak leider zu kurz. Justin Theroux darf hier auch noch glänzen. Handwerklich ist der Streifen nett anzusehen. Schön herbstliche Bilder in der New Yorker Vorgegend in der alles in Ordnung zu scheint. Die Kamera sehr oft ganz dicht an Blunts Gesicht gerichtet. Sie versucht immer wieder ihre Verzweiflung einzufangen. Was oft zu gezwungen wirkt. Die musikalische Untermalung ist ganz angenehm, verstärkt jedoch nie die Spannung. FAZIT: Der Zug ist abgefahren! Leider! Nach dem ich von "Gone Girl" restlos beeindruckt war, wollte ich diesen Film unbedingt sehen. Gesagt- getan! Mein Fazit fällt da leider sehr ernüchternd. Der Plot ist zwar nicht vorhersehbar, jedoch viel zu wirr erzählt und man verliert dadurch recht schnell das Interesse.
Emily Blunt konnte mich überhaupt nicht überzeugen, ihre Rolle konnte ich ihr zu keinem Zeitpunkt abnehmen. Die erste halbe Stunde fand ich den Film so schlecht, dass ich mir überlegt habe zu schlafen. Dann zog er Plot deutlich an und es kam etwas mehr Spannung auf. Auch durch die gut gespielten Nebenrollen. Vom Stil her, dachte ich die ganze Zeit, dass die Vorlage von Gillian Flynn stammen muss. Zu ähnlich war es ihren Werken. Neben "Gone Girl" als Film, habe ich auch "Dark Places" und "Cry Baby"gelesen und "The Girl on the Train" würde sich in diese Reihe nahezu nahtlos einfügen können. Nur dass ihm eben ein Tick dieser Raffinesse fehlt, der zum Beispiel "Gone Girl" zu so einem Meisterwerk hat werden lassen. Aber die Atmosphäre ist stark und es baut sich eine gute Spannung aus, die doch noch viel retten.
Mitunter vergräbt die etwas reißerische Inszenierung die kraftvollen Figurenporträts, und auch die Kriminalhandlung erscheint etwas an den Haaren herbeigezogen. Allerdings funktioniert The Girl on The Train durch sein ständiges Oszillieren zwischen Figurendrama und Thriller über weite Strecken gut - und ist vor allem unterhaltsam und spannend.
Spannender Film mit tragischen Elementen. Fand es überwiegend bis zum Ende gut gemacht. Die Charaktere wirken allerdings manchmal etwas klischeehaft und gesamt dann auch nicht umbedingt glaubwürdig.