Die 17-jährige María (María Mercedes Coroy) lebt mit ihren Eltern in bescheidenen Verhältnissen auf einer Kaffeeplantage am Fuße eines aktiven Vulkans in Guatemala. Tag für Tag träumt sie von einem Leben jenseits der Berge, doch als Frau ihrer Gemeinschaft, die streng nach alten Maya-Traditionen lebt, wird anderes von ihr erwartet, soll sie doch den Plantagen-Vorarbeiter Ignacio (Justo Lorenzo) heiraten. In der Hoffnung, der arrangierten Ehe zu entkommen und mit ihm in die USA fliehen zu können, bandelt María mit dem Kaffeepflücker Pepe (Marvin Coroy) an, von dem sie schließlich schwanger wird. Als der sie letztlich allerdings allein zurücklässt, muss sich María neu mit ihrer Umwelt arrangieren. Die junge Frau entdeckt mit der Unterstützung ihrer Mutter (Maria Telon) ihre eigene Welt und deren Kultur noch einmal von Grund auf und setzt sich dabei mit der Bedeutung der Frauen für die Rituale und Bräuche ihrer Vorfahren auseinander.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Ixcanul - Träume am Fuße des Vulkans
Von Christoph Petersen
Während das 17-jährige Maya-Mädchen Maria (María Mercedes Croy), das mit ihren Eltern im nach Kaffee und Vulkan riechenden guatemalischen Hochland lebt, mit dem Plantagenvorsteher Ignatio (Justo Lorenzo) verheiratet werden soll, träumt ihr heimlicher Freund Pepe (Marvin Coroy) davon, in die USA auszuwandern, weil er dort zumindest besser als die Schwarzen behandelt werden würde. Und nach dem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Ixcanul“ von Regiedebütant Jayro Bustamante kann man Pepes Plan durchaus nachvollziehen, denn in Guatemala selbst steht die indigene Minderheit ganz unten in der gesellschaftlichen Nahrungskette: Ohne die Amtssprache Spanisch zu beherrschen und noch immer alten Aberglauben nachhängend (schwangere Frauen können mit ihrer Energie die Schlangen aus den Feldern vertreiben), werden die Maya von der europäischstämmigen Mehrheit gnadenlos ausgebeutet – und dabei geht es nicht n