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komet
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2,5
Veröffentlicht am 6. März 2016
ich weiss nicht, woran es liegt. ich habe nichts dagegen, mal einen kriegsfilm zu schauen. ein bisschen spionage darf auch dabei sein. "der mann, der niemals lebte", "zero dark thirty" oder "american sniper", das sind alles filme, die in genau diesem themenbereich spielen. aber im gegensatz zu den drei eben genannten hat es "13 hours" jedenfalls bei mir nícht geschafft, irgendetwas hervorzurufen. ich weiss nicht, worum es in dem film überhaupt geht, ich weiss nicht, was der film einem sagen möchte. ein hurra-lied auf den patriotismus der amerikaner? dafür gibt es schon genug andere filme. - - - - - oder nur ein ordentlicher action-streifen? dafür gibt es zuwenig rumgeballere im vergleich zur gesamtlänge des films. nicht hilfreich ist dabei auch, dass die amis in ex-elite-soldaten und botschafts-bewachern aufgeteilt sind, man diese aber in den kampf-szenen kaum auseinander halten und nie erkennen kann, wer von ihnen jetzt gerade was macht. - - - - - der film hat es gut gemeint. wahrscheinlich wollte er eine symbiose von "lone survivor" und "american sniper" sein. hat nach meiner meinung aber nicht besonders gut geklappt. ich wollte zuerst nur zwei sterne vergeben, aber ein wenig ordentliches rumgeballer gibt es ja schon, insofern erfüllt der film dann ja wenigstens ein bisschen seinen job.
Optik und Prämisse provozieren den Vergleich mit einem weiteren modernen Kriegsfilm, nämlich Ridley Scotts "Black Hawk Down". Dort gingen ebenfalls Amerikaner hinter feindlichen Linien verloren und mussten mit Heldenmut befreit werden. Mit der Bildgestaltung seines britischen Kollegen kann Michael Bay in diesem Fall ohne Probleme mithalten, spart sich offenbar sogar seine sonst so reichlich eingesetzten digitalen Effekte. Die Kamera fängt mal beeindruckend künstlerisch motivierte Motive ein, hält dann aber auch bei den großen und kleinen Grausamkeiten des Krieges voll drauf, plastischer geht es kaum. Überhaupt sieht der "Krieg gegen den Terror" gleich an mehreren Stellen gefährlich gut aus. Vor allem, wenn die Helden in brennenden Luxuskarossen des ehemaligen Diktators Gaddafi durch die Straßen von Bengasi fliehen, erkennt man deutlich die Handschrift des Actionveteranen Bay, der nicht nur in visueller Hinsicht mehr als einmal zur Vereinfachung tendiert. Das Hauptproblem des Films, neben dem relativ unreflektierten Umgang mit dem Kriegsgeschehen, in dem vor allem amerikanische Leben schützenswert sind, bleibt die Austauschbarkeit seiner Hauptcharaktere. Dass das alles bärtige Muskelpakete mit lockeren Sprüchen sind, kann man dem Drehbuch gerade noch zugestehen. Doch selbst die Rückblicke ins Familienleben der Soldaten schaffen es nicht, eine emotionale Bindung zu den Ex-Marines aufzubauen, die trotz der Gefahr für Leib und Leben immer wieder Frau und Kinder daheim zurücklassen. Selbst wenn die Körper der Getroffenen in Zeitlupe von Kugeln durchsiebt oder von Granaten zerfetzt werden, bewundert man in diesen Momenten trotz aller Tragik eher die gelungenen Splattereffekte und Explosionen. Die ehrenvolle Verleihung von Auszeichnungen kann der entpatriotisierte Deutsche auf einer emotionalen Ebene vermutlich ebenfalls kaum nachvollziehen. Immerhin werden auch die lybischen Kämpfer nach der letzten großen Angriffswelle von ihren Frauen beweint, was das größte Zugeständnis der Regie an die Einheimischen bleibt. Ansonsten kämpfen die Milizen mal mit und mal gegen die Amerikaner, die sich ob der unübersichtlichen Lage gleich mehrmals in gefährliche Situationen bringen. So kann man wenigstens nachvollziehen, warum Lybien, wie uns der Abspann informiert, als gescheiterter Staat und Hochburg des IS gilt. Die Absurdität des Krieges, wo auf der Straße geschossen und im Garten entspannt Fußball geguckt wird, kommt eher am Rande zur Sprache. Es wird einige Male "kritisch" gegen die Obrigkeit ausgeholt, die meisten subtilen Ansätze gehen aber spätestens dann unter, wenn die amerikanische Flagge zu sehnsuchtsvollen Trompetenklängen von Kugeln durchlöchert wird. Der Film mag insgesamt einer der handwerklich besten von Michael Bay seit "The Island" sein, kann aber inhaltlich nicht durchgehend überzeugen. Manch einem mag das geradlinige Durchkämpfen als Handlungsinhalt genügen, es bleibt aber die Frage, ob dafür wirklich ein realer Krieg herhalten muss.
Michael Bay, ist ein sehr umstrittener Produzent und Regisseur in Hollywood. Vier anerkennende Preise stehen insgesamt zehn „Goldene Himbeeren“, eine Auszeichnung für die schlechteste Regie gegenüber. Er selbst sieht das gelassen. Oton Michael Bay:“ „Ich mache Filme für Jungs im Teenageralter. Oh je, was für ein Verbrechen.“ Allerdings bescheinigen ihm die Kritiker auch, dass seine Filme niemals verwirrend, niemals langweilig und nicht weniger als eine brillante Mischung von dem, was Filme tun sollen: „Eine gute Geschichte erzählen, Figuren durch aktive Ereignisse beschreiben, eine emotionale Reaktion des Publikums hervorrufen und einfach und direkt unterhalten, ohne großartigen Anspruch.“ Das trifft auch auf seinen neuesten Film zu. Erzählt wird die wahre Geschichte von sechs ehemaligen Soldaten der Sondereinheit der US-Navy-Seals, die im Jahre 2012 in Libyen zum Einsatz kommt. Es ist der 11.September, genau 11 Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York. Das Konsulat der USA wird mit schweren Geschützen von libyschen Milizen angegriffen. In der Nachbarschaft des Konsulates liegt ein geheim gehaltener Stützpunkt des CIA. Dort sind die sechs EX-Soldaten zum Schutz der Anlage untergebracht. Als ein eindeutiger Befehl zur Unterstützung und Rettung des Konsulats ausbleibt, entscheidet die Truppe im Alleingang einzugreifen. Die sechs Soldaten Jack (John Krasinski), Rone (James Badge Dale), Tanto (Pablo Schreiber), Boon (David Denman), Oz (Max Martini) und Tig (Dominic Fumusa) riskieren nicht nur ihr Leben. Sie setzen sich über den Befehl hinweg nicht einzugreifen. Denn das Pentagon will unbedingt verhindern, dass die Existenz des geheimen CIA-Stützpunktes bekannt wird. Ein 13-stündiger, selbstloser Einsatz beginnt, gegen Befehl und Gehorsam um das Leben ihrer Landsleute zu retten. Die Umsetzung des Filmes hat Regisseur Michael Bay mit den wirklichen beteiligten Soldaten konzipiert. Damit fehlt auch der übliche Pathos der Amerikaner nicht. 140 Minuten – spannend und von politischer Brisanz.