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Christoph K.
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3,0
Veröffentlicht am 15. Mai 2017
Dafür, dass der Film nicht wirklich etwas Neues brachte, war er doch ganz ansehbar. Ethan Hawke mimt den Jazz-Musiker Chet Baker, was er auch ganz gut macht. Er lernt Jane kennen (toll gespielt von Carmen Ejojo) und tankt wieder Kraft nach mehreren Tiefpunkten. - Das war es denn auch schon - . Für so einen starken, kämpfenden Charakter, war die Figur des Chet ein wenig zu seicht gezeichnet. Er wurde ein wenig als Träumer gezeigt, der dorthin gespült wurde, was die Zeit ergab. So stand besonders sein Privatleben im Vordergrund und nicht so sehr den erbitterten Kampf zurück auf die Bühnen. Ich glaube, hätte man die Verzweiflung, den schmerzhaften Kampf zurück auf die Bühne, eindringlicher gezeigt, wäre aus der Geschichte mehr heraus zu holen gewesen.
Da hatte ich mir wohl was anderes drunter erhofft: ich hätte gedacht daß dies die Biographie von Chet Baker ist und ich nachher ein wenig darüber Bescheid weiß wer der Mann war und wie er vielleicht so getickt hat. Aber das ist nicht die Absicht: er zeigt einfach nur eine Schlüsselphase aus dem Leben des Mannes, eine Krise, einen Ausweg daraus und läßt sehr viel im Dunkeln. So bin ich nach dem Film immernoch unschlüssig wer der Mann so war, hab aber dafür anderthalb Stunden großartiger Schauspielkunst gesehen. Ich weiß nicht ob Ethan Hawke dem wahren Mann irgendwie nahe gekommen ist, aber ich nehm ihn einfach als für sich stehend: so zeigt Hawke eine großartige Vorstellung eines erschöpften, kaputten Mannes der sich mühsam wieder auf die Beine schwingt. Dazu kommt natürlich tonnenweise Musik, allerdings hab ich dem Trompetenspiel des Mannes wenig abzugewinnen. Darum: versuchen kann mans definitiv mal.
Fazit: Karges und reduziertes, aber überragend gespieltes Drama!