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Frank B.
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4,5
Veröffentlicht am 19. September 2017
Für mich war es zunächst ein verwirrender Filmtitel, hätte ich doch dahinter niemals einen so ausdrucksstarken und genialen Film erwartet. Glaubwürdig und spannend bis zum Ende wogt die Handlung zwischen Drama, Krimi und Thriller. Wo Staat und Recht nicht greifen wird das Gesetzt auf eine Art und Weise in die Hand genommen, die wohl seines Gleichen sucht und dafür sorgt, dass wir einen der spektakulärsten Rechtsfälle der Deutsch-Französischen Geschichte Geschichte zu sehen bekommen. Über 25 Jahre lange Jahre dauerte es und wird eindrucksvoll erzählt.
Ein Alptraum für jedes Elternteil: das eigene Kind stirbt und um das Leid noch zu verstärken, bestehen berechtigte Zweifel daran, dass es ein natürlicher Tod oder auch nur ein Unfall war. Gute Frage, ob die eine oder die andere Todesursache das Leid der Hinterbliebenen mildert oder verstärkt, aber ich denke, dass gerade ein gewaltsamer und somit noch sinnloserer Tod als das bei Kindern / Jugendlichen eh schon der Fall ist, besonders traumatisch sind. Dementsprechend nachvollziehbar finde ich den fast drei Jahrzehnte andauernden Kampf eines Vaters, den Tod der Tochter aufzuklären und den Mann, der seiner unumstößlichen und irgendwie auch nachvollziehbaren Meinung nach der Mörder ist, zur Verantwortung zu ziehen. An einigen Stellen spürt man förmlich die Ohnmacht dieses Vaters, wenn er an Behörden oder ganzen Justizsystemen abzuprallen scheint, wie an einer undurchdringlichen Wand. Man hofft für ihn darauf, dass er Gerechtigkeit findet und ist am Ende des Films regelrecht erleichtert, dass sein Kampf nun vorbei scheint und ein akzeptables Ende genommen hat.
Interessanter und eingängiger Justizthriller der die Irrungen und Wirrungen der Justizia anhand eines realen Falles nacherzählt und aufdeckt. Gut inszeniert und mit Herzblut gemacht!