Ich kenne einige Filme mit derselben Idee wie in Coconut Hero. Im Gegensatz dazu verpufft die Dramatik allerdings nicht und sorgt für einige Überraschungen auf dem 96-minütigen Streifen.
Der 16-jährige Mike Tyson, der wegen seines Namens, der ironischerweise auch der eines bekannten Boxers ist, ausgelacht wird und eine Mutter hat, die nie zufrieden ist, will seinem Leben durch einen Kopfschuss ein Ende setzen. Kurz nachdem er enttäuscht feststellt, dass sein Versuch fehlgeschlagen ist, bekommt er einen Gehirntumor diagnostiziert. Das allein macht schon eine Menge aus, da nach seinem Suizidversuch nichts verfliegt, im Gegenteil. Er verheimlicht alles und wartet auf seinen sicheren Tod, bis er durch die aufgeschlossene Miranda neuen Lebensmut schöpft. Auch die Liebe allein löst nicht alles; Mike plant weiterhin alles für seinen Tod, daran kann auch sein Vater, der vor Jahren die Familie verlassen hat, wieder auftaucht, vorerst nichts ändern. Als Mikes Eltern jedoch mitbekommen, dass ihr Sohn krank ist, haut er ab, um sich nicht durch eine OP das Leben retten zu lassen. Erst dort fängt die Romanze richtig an, auf ihrem Trip quer durch die kanadischen Wälder kommen er und Miranda sich näher und Mike beginnt an seiner Entscheidung zu zweifeln. Da habe ich gedacht: "Boah, das war so klar!", doch so einfach hat es die Drehbuchautorin Elena von Saucken auch nicht gemacht.Das Ende ist sehr abrupt, bringt aber eine weitere Überraschung ein, mit der kein Zuschauer rechnet
, so tragisch es auch sein mag
.
Insgesamt hat der Film mich vor allem durch seine Ausstrahlung und Philosophie berührt. Im Leben wollen wir immer, dass andere uns lieben, anstatt Liebe zu geben und wir wollen, dass alles perfekt läuft, anstatt mit dem, was wir haben, zurechtzukommen. Fast den ganzen Film über bleibt Mike bei seinem Entschluss, doch erst dann, als er erst recht einen Grund hätte, sterben zu wollen, möchte er es nicht mehr.
Kurz: Der Film sagt eine Menge aus, sowohl schönes als auch weniger schönes. Die Schauspieler haben nicht viel Erfahrung, meistern ihre Aufgabe aber perfekt (vor allem Alex Ozerov, der allein dadurch, dass er nach der Trennung seiner Eltern von Russland nach Kanada gezogen ist, dem Protagonist ähnlich ist. Die Dialoge sind passend, hin und wieder etwas schwarzer Humor. Viel besser kann ein Film nicht sein!