Im nun schon fünften Teil der "Jason Bourne" Reihe, erhält unser Agent mit Amnesie, einen USB Stick von der ehemaligen Agentin Nicky Parsons (Julie Stills). Darauf sind Informationen gespeichert, die weitere Hinweise auf Bourne´s Vergangenheit enthalten könnten. CSI Agentin Heather Lee (Alicia Vikander) und Leiter des Programms Robert Dewey (Tommy Lee Jones) möchten jedoch um jeden Preis verhindern, dass Bourne an diese Informationen gelangt...Mit dem dritten Teil "Ultimatum" wurde eigentlich die Geschichte um Bourne mehr als gut abgeschlossen. Jahre später folgte der miserable vierte Teil "Bourne: Vermächtnis" mit Jeremy Renner. Die Stimmen nach Regisseur Paul Greengras und Hauptdarsteller Matt Damon wurden lauter. Die zwei rafften sich zusammen und am Ende ist ein solider Film herausgekommen, den man jedoch schnell wieder vergessen wird. Die Bourne Reihe brachte insbesondere mit dem ersten Teil von Doug Limman, frischen Wind in die Agenten-Filme. Während der andere Agent mit den Initialen "JB" immer mehr zur Comic Figur wurde, bekamen wir mit Damons Darstellung, einen sehr realistischen Agenten zu sehen. Die nächsten zwei Filme hielten der Linie zwar weiterhin die Treue, wurden jedoch immer weiter mit Action gepackt. Wenn die Fans dann von jemanden einen weiteren erwarten bzw. wünschen, dann kommt oft was schlechtes dabei heraus. Weil man schließlich mit einer Reihe abgeschlossen hat. Den 5. Teil merkt man dieses "gezwungene" Zustandekommen auch sofort an. Denn der Film hat nicht wirklich etwas zu erzählen. Diese 2 Stündige "Handlung", könnte man auch in 10 Minuten zusammenpacken. Selbst wenn man von einen Agentenstreifen bzw. Actionfilm keine große Handlung erwartet und sich einfach der Schießerei und Verfolgungsjagd hingeben will, funktioniert Greengrass Film nicht. Mit den Kämpfen an der griechisch-albanischen Grenze fängt es direkt an. Die Szenen sind praktisch nichtssagend. Dass Bourne dort sein Geld verdient, kann man nur erahnen. Weshalb Parson ihn den Stick mitten in einer großen Demo in Athen übergeben muss, ist ebenfalls sinnlos. Die Demos sieht zwar hervorragend aus und das Versteckspiel vor dem Schützen Asset (Vincent Cassel), ist recht spannend inszeniert, mit dem Wissen, dass die Demo nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun, macht es das wieder zu nichte. Nebenbei packt Greengras noch das Thema "Überwachung" mit ein und verpasst der USA einen kleinen, aber feinen Seitenhieb. Dewey ist von Kopf bis Fuß Patriot und möchte daher alles und jeden überwachen und zwar zu jeder Zeit! Alles zum Wohle der Nation! Um sein Ziel zu erreichen, hat er ein kleines Startup Unternehmen finanziert. Womit eine Art "Facebook" entstanden ist. Mit viel Krach, Waffen, Autos und professionellen Agenten Rund um die Welt, versucht Greengras seine maue Geschichte zu vertuschen. Oft sieht das auch schwer beeindruckend aus. Besonders die Szenen in Las Vegas bieten ungemein große Schauwerte. Aber auch selbst die besten inszenierten Szenen, schafft es Greengras zu drücken. Grund dafür ist (wie schon im zweiten und dritten Teil), seine krottenschlechte Kameraarbeit! Sie wackelt ständig in und her, ist oft viel zu nah dran und zum allen Überfluss, filmt er auch noch aus den unmöglichsten Winkeln! Selbst in den ruhigen Szenen (wenn zwei sich unterhalten), steht das Ding nicht still! Von den Schauspielern hebt sich keiner hervor. Selbst der große Matt Damon wirkt eher lasch, müde und lustlos. Für sein Alter macht er zwar eine physisch eine hervorragende Figur, aber ansonsten ist nichts mehr übrig von seiner Coolness vergangener Tage. Diese Lustlosigkeit betrifft selbst die frisch gebackene Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander. Die hübsche Dänen versucht zwar eine starke Frau in einer von Männern dominierten Welt zu spielen, wirklich abkaufen, konnte ich ihr das aber nicht ab. Wenn Tommy Lee Jones zum Einsatz antritt und sein Grinsen auspackt, freue ich mich jedes Mal. Auch hier spielt er den "Opa", der der jungen Generation die alte Schule beibringen will. Vincent Cassel ist im Prinzip ein sehr guter Schauspieler. Hier ist jedoch seine Figur recht eindimensional und er holt das bestmögliche aus ihr heraus.
FAZIT: Jason Bourne bietet nichts neues. Er ist kein guter Film geworden. Die Schauspieler wirken lustlos, die Action zwar gut inszeniert und ein paar tolle Momente, aber Dank der wackeligen Kamera völlig zerstört. Mit dem grandiosen Ende, hat Paul Greengras einige Pluspunkte bei mir gesammelt. Auch die Geschichte Rund um die Firma "Deep Dream" war gut erzählt. Ansonsten hätte der Film bei mir schlechter abgeschnitten.