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    Manchester By The Sea
    Durchschnitts-Wertung
    4,1
    238 Wertungen
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    17 User-Kritiken

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    7 Follower 42 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. Februar 2017
    wer ein gutes Drama sehen will ist hier perfekt bedient. Könnte auch ein Jarmusch-Film sein. Es geht um Trauerbewältigung ,Verantwortung und wie die Menschen damit umgehen. Der Film ist wirklich sehr traurig und dramatisch, hat aber auch viel Warmherziges und Schönes. Tolle Schauspieler ohne Ausnahme und sehr berührend. Mir persönlich etwas zu traurige Geschichte, daher nur 4 Sterne.
    Christoph K.
    Christoph K.

    151 Follower 322 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 10. Februar 2017
    Der Film hat mich total berührt. Die Problematiken sind so vielschichtig realistisch dargestellt, dass man mitgerissen wird. Die extremen emotionalen Momente sind zwar wenig, aber dafür umso intensiver. Man kann diesen Verlust des Glücks bei Lee Chandler direkt spüren. Unsagbar traurig.
    Einer der traurigsten Filme, die ich je gesehen habe.
    Das Kulturblog
    Das Kulturblog

    23 Follower 107 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 9. Februar 2017
    Dass hier ein Regisseur akribisch an Details feilt und Gründlichkeit vor Schnelligkeit stellt, ist auch dem dritten Film von Kenneth Lonergan deutlich anzumerken. Langsamkeit prägt auch den Stil seines in den USA gefeierten Familiendramas „Manchester by the Sea“. Es ist ein krasser Gegenpol zu den Action- und Fantasy-Blockbuster-Spektakeln, mit denen die Hollywood-Studios die Multiplex-Kinos überschwemmen.

    Das Erzähltempo ist aber auch am Durchschnitt des Autorenkinos gemessen immer noch sehr gemächlich. Die Exposition ist zäh. Lonergan nimmt sich alle Zeit, seinen Hauptdarsteller Casey Affleck beim Reinigen verstopfter WC-Rohre, einsam an der Bar bei scheiternden Flirtversuchen oder auf tristen Krankenhausfluren zu zeigen.

    Der Hausmeister Lee Chandler, der nach einem Schicksalsschlag mit waidwundem Dackelblick durch sein Leben schleicht, steht im Zentrum dieses trauerumflorten Films, der mit elegischen Klängen, vorzugsweise von Händel, unterlegt ist.

    Mit einer Überlänge von 137 Minuten plätschert dieser Film über weite Strecken dahin. Mit kurzen Rückblenden und Zeitsprüngen sowie durch die erfrischende pubertäre Ruppigkeit des Neffen Patrick (Lucas Hedges) nimmt das Trauerspiel um eine Familie voller verwundeter Seelen etwas mehr Fahrt auf.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 6. Februar 2017
    ACHTUNG SPOILER

    Da verfasse ich sie nun doch, meine erste Filmkritik bei Filmstarts...seit über 10 Jahren bin ich regelmäßig hier unterwegs, habe auch oft angesetzt zu einer Kritik, wenn mich ein Film extrem geflasht hat und ich das Bedürfnis hatte dies zu teilen, jedoch habe ich es nie geschafft eine Kritik niederzuschreiben, mir fehlen da gefühlt die lyrischen und schreiberischen "Talente"...

    Genug von dem Vorgeplänkel, dieser Film ist für mich einer der besten, die ich je gesehen habe - genreübergreifend- und ich habe eine Menge von sehr guten Filmen gesehen (natürlich immer subjektiv ;

    Die Performance von Casey Affleck ist eine der besten, die ich je in einem Film gesehen habe! Auch hier gibt es eine Reihe von legendären, unvergesslichen Performances in der Filmgeschichte. Meine Thesen sind aber gut durchdacht und entspringen nicht aus einem temporären Hype.

    Vor allem durch die ganzen emotional gepushten "Punchlines", die auf jeglichen Plakaten oder in Trailern eingeblendet werden über diese und jene Leistung, schrauben bei mir die Erwartung exponentiell hoch (was mich persönlich oft stört), aber da fällt es mir grundsätzlich schwer, unvoreingenommen in den Film zu gehen. Ich war sogar die erste halbe Stunde nicht ganz sicher, was ich von Casey halten sollte (natürlich in Relation zu den Vorschusslorbeeren). Ich habe mich dabei erwischt, wie ich auf bestimmte Schlüsselmomente warte, die einen emotional berühren und mitnehmen, so wie es in klassischen Dramen gemacht wird mit den typischen Regeln eines Aufbaus der Spannung und plötzlichen feel good oder feel bad Momenten und dann ein Happy End usw...Ich möchte dieses Konvention nicht schlecht reden, ich liebe solche Filme/Dramen ebenfalls. Jedoch bin ich auch ein großer Fan von dem krassen Gegenentwurf:

    von Filmen wie Manchester by the sea, in denen scheinbar so wenig passiert, wo die schauspielerische Leistung einem nicht von der erste Minute an krampfhaft Emotionen aufdrücken will (die man ja eigentlich auch gerne erleben möchte in einem Drama), wo die Kamerafahrten und Dialoge scheinbar nicht "wertschöpfend" zu sein scheinen. Genau diese Sorte von Filmen ermöglicht meist einen sehr tiefen Zutritt in die Seele der Charaktere. Casey Affleck hat das perfekt umgesetzt, sodass ich irgendwann das Gefühl hatte, man schaut sich eine zufällige, willkürlich ausgesuchte Situation auf dieser Welt an, ohne, dass etwas gespielt wird. Diese unendliche leere in diesem Charakter wird so präzise und perfekt ausgeübt, dass es mir das Herz zerissen hat und mich noch tagelang nach dem Kinobesuch die ganze Zeit verfolgt.

    Manch einer mag meinen es möge doch mehr Drama und Emotionen geben, besonders bei der Stelle wo seine Kinder sterben. Wir sind meistens verwöhnt von solch einem "acting", was auch sehr oft sehr brilliant verkörpert wird keine Frage. Umso seltener kommt es aber vor, dass so eine "ruhe" trotzdem soviel Emotionen bewirkt. Die Schlüsselstelle für Caseys Innenleben war für mich nicht länger als 3 Sekunden, und zwar wo er die Waffe des Officers zieht und sich umbringen will, aus dem nichts. Ab diesem Moment war einfach so klar: Dieser Mensch ist so am Ende und sowas äußert sich nicht nur in extrovertiertem Verhalten, sondern wird oftmals nach innen hin verarbeitet. Genau das stellt er schauspielerisch dar. Das muss nochmal betont werden, er SPIELT es "nur"... ich könnte Stunden weiter darüber reden...

    Jedoch muss ich auch noch was zur Regiearbeit loswerden - diese Inszenierung ist so mutig und so perfekt gemacht, dass ich auch hier sagen muss : Hut ab!
    Es wird auf jegliche Konventionen verzichtet...immer dann wenn inhaltlich der perfekte Zeitpunkt wäre eine Wendung oder eine feel good Stelle einzubauen, um die Achterbahnfahrt weiter anzutreiben bzw. zu initiieren, verzichtet der Regisseur darauf. Somit lehnt er bewusst die sonst so beliebten stilistischen Mittel ab und bleibt seiner Linie treu - und zwar jene, die es im Endeffekt, nachhaltig, rückwirkend und langfristig schafft, dass dieser Film erst recht sehr nah an die Substanz geht.

    Es tut mir leid für den unstrukturierten Aufbau, wie vorgewarnt ist sowas nicht ganz meine Stärke.

    Dieser Film ist ein Muss für Filmliebhaber, aber auch für Konsumenten die eher konventionellere Dramen bzw. Filme mögen (wie erwähnt mag ich beide Sorten gerne, ist also nicht abwertend gemeint) kann er sehr sehr wertbringend sein. Man muss sich jedoch darauf einstellen und genug Zeit und Geduld mitbringen.

    Beste Grüße
    Cursha
    Cursha

    6.997 Follower 1.053 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 13. August 2022
    Mit "Manchester by the Sea" ist Kenneth Lonergan ein außergewöhnlicher Mix aus Drama und Humor gelungen. Casey Affleck spielt darin eine vom Schicksal gebeutelte Figur, die glaubt die Qualen der Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben, dann aber überraschend an diesen Ort voller Qual zurückkehren muss, wo er erneut mit all diesem konfrontiert wird. Dabei ist es schon selbst fast eine Qual seiner Figur dabei zuzusehen, wie sie sich durchs Leben kämpft. Etwas Humor wird dann vor allem durch Patrick eingestreut, der von Lucas Hetges gespielt wird. Und dieser erfüllt seinen Part großartig und mimt einen Jungen der immer in einem Wechselbad der Gefühle steht. Ebenfalls überwältigend ist die großartige Michelle Williams, die leider noch immer keinen Oscar gewonnen hat, aber auch hier wieder ganz großes Kino abliefert. Darstellerisch ist das alles eine sichere Bank und auch das Drehbuch stimmt. Man sollte diesen Film auf jeden Fall mal gesehen haben, den gehört für mich bis jetzt zu den Besten dieses Jahres.
    Kinobengel
    Kinobengel

    461 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 26. Januar 2017
    „Manchester by the Sea“ ist angelaufen. Kenneth Lonergan ist als Regisseur verpflichtet worden.

    Massachusetts: Der in Boston lebende, introvertierte Hausmeister Lee (Casey Affleck) musste vor einiger Zeit einen schweren Schicksalsschlag verkraften und hat sich von seiner Frau Randi (Michelle Williams) getrennt. Nun ist in Manchester-By-The-Sea sein Bruder Joe (Kyle Chandler) gestorben. Ein Teil des hinterlassenen Geldes soll Lee erhalten, wenn er die Vormundschaft für Joe’s 16-jährigen Sohn Patrick (Lucas Hedges) übernimmt.

    Welch ein Film. Kenneth Lonergan war bisher mehr als Autor aktiv (z.B. „Gangs of New York“). Die Drehbücher zu seinen Filmen hat er selbst geschrieben. Er präsentiert kein Regel-Drama mit Spannungsaufbau, Wendepunkt und Showdown. Völlig unprätentiös, ohne Tricks und doppeltem Boden, ohne künstliche Anhäufung von Heimsuchungen wirkt der Regisseur auf das Publikum ein. Trauer und the show must go on geben sich die Hand. Die Figuren agieren natürlich, ihres Alters, ihrer Situation entsprechend. So verlaufen auch die Dialoge. Nun riecht es nach Oscars, insbesondere für Casey Affleck. Lee steht im Mittelpunkt und quält sich mit den schrecklichen Momenten der Vergangenheit. Die Rückblenden sind perfekt eingewoben, entblättern die Vergangenheit gefühlvoll und verdeutlichen mit der meisterlichen Performance des Schauspielers den Charakter immens. Lee staut viel in sich auf. Lonergan hat sich ein Ventil ausgedacht. Das gibt zwar blaue Augen, aber es unterstreicht die Hauptfigur umso mehr.

    Der Film hat einen herrlichen Lauf, die Musik passt nicht immer (Michael Haneke, „Das weiße Band“, „Caché“, macht Spitzendramas ohne) und Michelle Williams hätte mehr Leinwandpräsenz haben können. Alles hätte mehr sein können, im Sinne von länger. Auch wenn die Story in sich abgeschlossen wird, ist die Sucht groß, zu erfahren wie es mit den Figuren weitergeht, denn es verbleiben jede Menge Baustellen, die in der Eigentümlichkeit ihrer Konstellationen interessant bleiben. 138 Spielminuten vergehen wie im Flug. „Manchester by the Sea“ hätte stundenlang weitergehen dürfen.
    niman7
    niman7

    859 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 20. Januar 2017
    Im Drama "Manchester by the Sea" von Kenneth Lonergan, geht es um den Einzelgänger Lee Chandler (Casey Affleck). Lee verdient als Hausmeister in Boston sein Unterhalt. Er führt ein rechtes einsames Leben und aus seinem Mund kommt nur das nötigste heraus. Dabei wird er immer wieder von Frauen angesprochen. Als er eines Tages vom Tod seines Bruders Joe (Kyle Chandler) hört, muss er zurück nach Manchester. Eigentlich plant Lee nur einen kurzen Besuch um die Beerdigung zu plane und durchzuführen, allerdings holt ihn seine Vergangenheit nach und als er plötzlich zum Vormund seines 16 jährigen Neffens erklärt wird, scheint sein ganzes Leben zusammen zu brechen...
    Lonergans Film "Manchester by the Sea", ist einer der Filme, die es schnell schaffen, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Vom Kern her, ist die Grundhandlung nichts innovatives oder weltbewegendes. Allerdings schafft es Lonergan aus dieser vermeintlich kleinen Geschichte, ein sehr beeindruckend und zutiefst bewegendes Drama zu inszenieren. Sein Film ist klein und doch gleichzeitig in seiner emotionalen Dichte so groß. Ein Film, der einen immer wieder an seine eigene familiären Probleme erinnert. Ein Film, der so einfach ist, aber doch so schön. Manchester by the Sea ist kein Drama, welches mit aller Gewalt auf die Tränendrüsen drückt. Lonergan baut seine Geschichte Stück für Stück auf und erzählt über zwei Ebenen (aktuelle Gegenwart und die Zeit vor Boston) die ganze Geschichte rund um die Familie Chandler. Das interessante dabei: Lonergan baut fast schon ein Mythos auf rund um das Manchester am Meer. Er weckt die Neugier im Zuschauer. Seine Hauptfigur Lee fängt zwar in Boston völlig unberechtigt eine Schlägerei an, aber ansonsten ist er ein völlig isolierter Mann. Ein Mann, der keine eigene Meinung zu haben scheint ("Sie entscheiden das"). Ein Mann, der sich vieles bieten lässt ("Ich brauche eine fachmännische Beurteilung). Und ein Mann, der trotz seiner täglich harten Arbeit, in einem kleinen Kellerraum lebt. In Manchester ist definitiv etwas schlimmes passiert. Lee wird von den Gesellschaft gemieden. Doch was könnte dieser scheinbar harmlosen Mann (der eins fröhlich zu sein schien) derart schlimmes passier sein, was ihn in diese Einsamkeit drängt? Mit der Frage packt Lonergan seinen Zuschauer schnell auf seinen Manchester by the Sea Zug ein und serviert uns nach und nach Häppchenweise Puzzleteile zur Lösung der Frage.
    Währenddessen baut er mit Peter (Lucas Hedges) eine weiterer sehr interessante Figur. Peter wird plötzlich von allen Seiten mit dem Tod seines Vaters konfrontiert und muss nun lernen, damit umzugehen. Hedges Peter ist ein typischer Jugendlicher. Er hat eine Freundin (eigentlich 2!), spielt laute Musik, macht Sport, sitzt viel am Handy und muss sich mit all den typischen Problemen des Alters stellen. Fast ausschließlich die ganze Handlung dreht sich um die zwei. Onkel und Neffe. Michelle Williams hat immer wieder kurze Auftritte als Lees Ex Frau Randi (die dauer krank zu sein scheint). Dafür hinterlässt auch sie einen bleibenden Eindruck. Allgemein ist Frau Williams eine hochtalentierte Schauspielerinnen. Hier zeigt sie es erneut und zwar in dem sie aus dem minimalen das maximale herausholt. Neben den wirklich herausragenden Darstellern, ist die Stadt Manchester der heimlicher Star. Ähnlich wie die Menschen vor Ort, scheint auch die Stadt (und das Wetter) kalt, rau, düster und brutal zu sein. Kamerafrau Jody Lee Lipes fängt diese Eigenschaft immer wieder hervorragend ein. Es entstehen immer wieder tolle Bilder wenn Beispielweise Lee betrübt in die Kamera schaut und hinter ihm sich die grauen Wolken türmen. Solche "Effekte" entstehen besonders, wenn Lee in seinen einzigen Fluchtort steht- dem Meer! Wenn Lee auf dem Boot steht, filmt Lipes es immer so, als wäre die Stadt ein ganz schönes Stückchen weit entfernt. Als Würde sich Lee nur hier wohlfühlen und als würde er am liebsten seine tragische Vergangenheit hinter sich lassen und abhauen.
    Auch eine Frau steuert hier die Musik bei. Lesley Barber zeigt immer wieder mit klassischen Tönen wunderbar die Gefühlslage der Menschen. Insbesondere in den sehr beeindruckend tragischen Szenen wenn der Ton ausfällt und man nur Barbers Klänge im Hintergrund hört.
    Alles in einem ist der Film nahezu perfekt. Der einzige Manko, was mich so bisschen gestört hat, war die eine, oder andere Nebengeschichte der einzelnen Figuren. Lonergan versucht hier zwar als menschlich wirken zu lassen und jeder Figur einen passenden Schliff zu verpassen, aber manchmal ist doch weniger besser als mehr. Beispielweise fällt die Geschichte rund um Peters Mutter Elise (Gretchen Mol) eher negativ ins Gewicht. Man könnte das jetzt natürlich auch genau andersherum sehen, da sie einen tieferen Einblick in die Familie gewährt, für mich hat es jedoch eher den Erzählfluss gestört.
    FAZIT: Lonergans Drama ist ein faszinierend schöner Film über den Verlust eines geliebten Menschen, über den Zusammenhalt in der Familie und vor allem über den Umgang mit erdrückend schweren Schicksalsschlägen.
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