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    Manchester By The Sea
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    ToKn
    ToKn

    1.765 Follower 929 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 30. April 2017
    Ich kann es kurz machen, da ich mit meiner Filmkritik ziemlich alleine dastehe. Fand den Film ziemlich langatmig und langweilig. "Manchester by the Sea" als Drama lebt von dem tragischen Unfalltod der drei Kinder, auf dem sich die ganze Geschichte letztendlich aufbaut. Bis dahin (fast eine Stunde) muss man aber erst mal durchhalten. Meiner Meinung nach muss ein Film, vor allem der oder die Hauptprotagonisten, den Zuschauer in die Story hinein ziehen, was hier überhaupt nicht gelang. Jedenfalls bei mir nicht. Wollte schon ausmachen, da ich die Story total uninteressant fand. Ich gönne Casey Affleck den Oscar, weil er seit Jahren solides Schauspiel abliefert, aber nicht für "Manchester by the Sea". Finde den Film absolut überbewertet, aber wie es scheint, bin ich da so ziemlich der Einzige.
    T.R. Ewing
    T.R. Ewing

    5 Follower 32 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 26. Juni 2017
    Nachdem ich den Film gesehen hatte, war mein Weltbild ein bisschen erschüttert. Aber manchmal rettet das Filmstarts-Forum einem ja auch den Tag. Ich bin nicht allein. Andere fanden den Film auch schwach.
    Casey Affleck hat schon oft sehr stark abgeliefert, hier rettet er ein bisschen den Tag. Aber eine Schauspielerleistung macht noch keinen guten Film. Insbesonderer da alle anderen Figuren bestenfalls blass bleiben. Unispirierende Rückblenden, lange aber banale Einstellungen und dann plötzliche Zeitsprünge. Nee, das war nix, Nur weil Hollywood mal wieder Autorenkino probiert, bedeutet das noch lange nichts gutes.Ich bin sehr für anspruchsvolle Filme zu haben. Auch ruhige Filme können hervorragend sein. Dieser ist ruhig. Und schwach. 4 von 10
    Das Kulturblog
    Das Kulturblog

    23 Follower 107 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 9. Februar 2017
    Dass hier ein Regisseur akribisch an Details feilt und Gründlichkeit vor Schnelligkeit stellt, ist auch dem dritten Film von Kenneth Lonergan deutlich anzumerken. Langsamkeit prägt auch den Stil seines in den USA gefeierten Familiendramas „Manchester by the Sea“. Es ist ein krasser Gegenpol zu den Action- und Fantasy-Blockbuster-Spektakeln, mit denen die Hollywood-Studios die Multiplex-Kinos überschwemmen.

    Das Erzähltempo ist aber auch am Durchschnitt des Autorenkinos gemessen immer noch sehr gemächlich. Die Exposition ist zäh. Lonergan nimmt sich alle Zeit, seinen Hauptdarsteller Casey Affleck beim Reinigen verstopfter WC-Rohre, einsam an der Bar bei scheiternden Flirtversuchen oder auf tristen Krankenhausfluren zu zeigen.

    Der Hausmeister Lee Chandler, der nach einem Schicksalsschlag mit waidwundem Dackelblick durch sein Leben schleicht, steht im Zentrum dieses trauerumflorten Films, der mit elegischen Klängen, vorzugsweise von Händel, unterlegt ist.

    Mit einer Überlänge von 137 Minuten plätschert dieser Film über weite Strecken dahin. Mit kurzen Rückblenden und Zeitsprüngen sowie durch die erfrischende pubertäre Ruppigkeit des Neffen Patrick (Lucas Hedges) nimmt das Trauerspiel um eine Familie voller verwundeter Seelen etwas mehr Fahrt auf.
    CineMeg
    CineMeg

    54 Follower 189 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 5. März 2017
    Großartig gespielt, der Cast ist das absolute Highlight des Films. Dramatisch, mitreissend und absolut herzzerreisend. 9 von 10 Punkten.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 6. Februar 2017
    ACHTUNG SPOILER

    Da verfasse ich sie nun doch, meine erste Filmkritik bei Filmstarts...seit über 10 Jahren bin ich regelmäßig hier unterwegs, habe auch oft angesetzt zu einer Kritik, wenn mich ein Film extrem geflasht hat und ich das Bedürfnis hatte dies zu teilen, jedoch habe ich es nie geschafft eine Kritik niederzuschreiben, mir fehlen da gefühlt die lyrischen und schreiberischen "Talente"...

    Genug von dem Vorgeplänkel, dieser Film ist für mich einer der besten, die ich je gesehen habe - genreübergreifend- und ich habe eine Menge von sehr guten Filmen gesehen (natürlich immer subjektiv ;

    Die Performance von Casey Affleck ist eine der besten, die ich je in einem Film gesehen habe! Auch hier gibt es eine Reihe von legendären, unvergesslichen Performances in der Filmgeschichte. Meine Thesen sind aber gut durchdacht und entspringen nicht aus einem temporären Hype.

    Vor allem durch die ganzen emotional gepushten "Punchlines", die auf jeglichen Plakaten oder in Trailern eingeblendet werden über diese und jene Leistung, schrauben bei mir die Erwartung exponentiell hoch (was mich persönlich oft stört), aber da fällt es mir grundsätzlich schwer, unvoreingenommen in den Film zu gehen. Ich war sogar die erste halbe Stunde nicht ganz sicher, was ich von Casey halten sollte (natürlich in Relation zu den Vorschusslorbeeren). Ich habe mich dabei erwischt, wie ich auf bestimmte Schlüsselmomente warte, die einen emotional berühren und mitnehmen, so wie es in klassischen Dramen gemacht wird mit den typischen Regeln eines Aufbaus der Spannung und plötzlichen feel good oder feel bad Momenten und dann ein Happy End usw...Ich möchte dieses Konvention nicht schlecht reden, ich liebe solche Filme/Dramen ebenfalls. Jedoch bin ich auch ein großer Fan von dem krassen Gegenentwurf:

    von Filmen wie Manchester by the sea, in denen scheinbar so wenig passiert, wo die schauspielerische Leistung einem nicht von der erste Minute an krampfhaft Emotionen aufdrücken will (die man ja eigentlich auch gerne erleben möchte in einem Drama), wo die Kamerafahrten und Dialoge scheinbar nicht "wertschöpfend" zu sein scheinen. Genau diese Sorte von Filmen ermöglicht meist einen sehr tiefen Zutritt in die Seele der Charaktere. Casey Affleck hat das perfekt umgesetzt, sodass ich irgendwann das Gefühl hatte, man schaut sich eine zufällige, willkürlich ausgesuchte Situation auf dieser Welt an, ohne, dass etwas gespielt wird. Diese unendliche leere in diesem Charakter wird so präzise und perfekt ausgeübt, dass es mir das Herz zerissen hat und mich noch tagelang nach dem Kinobesuch die ganze Zeit verfolgt.

    Manch einer mag meinen es möge doch mehr Drama und Emotionen geben, besonders bei der Stelle wo seine Kinder sterben. Wir sind meistens verwöhnt von solch einem "acting", was auch sehr oft sehr brilliant verkörpert wird keine Frage. Umso seltener kommt es aber vor, dass so eine "ruhe" trotzdem soviel Emotionen bewirkt. Die Schlüsselstelle für Caseys Innenleben war für mich nicht länger als 3 Sekunden, und zwar wo er die Waffe des Officers zieht und sich umbringen will, aus dem nichts. Ab diesem Moment war einfach so klar: Dieser Mensch ist so am Ende und sowas äußert sich nicht nur in extrovertiertem Verhalten, sondern wird oftmals nach innen hin verarbeitet. Genau das stellt er schauspielerisch dar. Das muss nochmal betont werden, er SPIELT es "nur"... ich könnte Stunden weiter darüber reden...

    Jedoch muss ich auch noch was zur Regiearbeit loswerden - diese Inszenierung ist so mutig und so perfekt gemacht, dass ich auch hier sagen muss : Hut ab!
    Es wird auf jegliche Konventionen verzichtet...immer dann wenn inhaltlich der perfekte Zeitpunkt wäre eine Wendung oder eine feel good Stelle einzubauen, um die Achterbahnfahrt weiter anzutreiben bzw. zu initiieren, verzichtet der Regisseur darauf. Somit lehnt er bewusst die sonst so beliebten stilistischen Mittel ab und bleibt seiner Linie treu - und zwar jene, die es im Endeffekt, nachhaltig, rückwirkend und langfristig schafft, dass dieser Film erst recht sehr nah an die Substanz geht.

    Es tut mir leid für den unstrukturierten Aufbau, wie vorgewarnt ist sowas nicht ganz meine Stärke.

    Dieser Film ist ein Muss für Filmliebhaber, aber auch für Konsumenten die eher konventionellere Dramen bzw. Filme mögen (wie erwähnt mag ich beide Sorten gerne, ist also nicht abwertend gemeint) kann er sehr sehr wertbringend sein. Man muss sich jedoch darauf einstellen und genug Zeit und Geduld mitbringen.

    Beste Grüße
    niman7
    niman7

    859 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 20. Januar 2017
    Im Drama "Manchester by the Sea" von Kenneth Lonergan, geht es um den Einzelgänger Lee Chandler (Casey Affleck). Lee verdient als Hausmeister in Boston sein Unterhalt. Er führt ein rechtes einsames Leben und aus seinem Mund kommt nur das nötigste heraus. Dabei wird er immer wieder von Frauen angesprochen. Als er eines Tages vom Tod seines Bruders Joe (Kyle Chandler) hört, muss er zurück nach Manchester. Eigentlich plant Lee nur einen kurzen Besuch um die Beerdigung zu plane und durchzuführen, allerdings holt ihn seine Vergangenheit nach und als er plötzlich zum Vormund seines 16 jährigen Neffens erklärt wird, scheint sein ganzes Leben zusammen zu brechen...
    Lonergans Film "Manchester by the Sea", ist einer der Filme, die es schnell schaffen, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Vom Kern her, ist die Grundhandlung nichts innovatives oder weltbewegendes. Allerdings schafft es Lonergan aus dieser vermeintlich kleinen Geschichte, ein sehr beeindruckend und zutiefst bewegendes Drama zu inszenieren. Sein Film ist klein und doch gleichzeitig in seiner emotionalen Dichte so groß. Ein Film, der einen immer wieder an seine eigene familiären Probleme erinnert. Ein Film, der so einfach ist, aber doch so schön. Manchester by the Sea ist kein Drama, welches mit aller Gewalt auf die Tränendrüsen drückt. Lonergan baut seine Geschichte Stück für Stück auf und erzählt über zwei Ebenen (aktuelle Gegenwart und die Zeit vor Boston) die ganze Geschichte rund um die Familie Chandler. Das interessante dabei: Lonergan baut fast schon ein Mythos auf rund um das Manchester am Meer. Er weckt die Neugier im Zuschauer. Seine Hauptfigur Lee fängt zwar in Boston völlig unberechtigt eine Schlägerei an, aber ansonsten ist er ein völlig isolierter Mann. Ein Mann, der keine eigene Meinung zu haben scheint ("Sie entscheiden das"). Ein Mann, der sich vieles bieten lässt ("Ich brauche eine fachmännische Beurteilung). Und ein Mann, der trotz seiner täglich harten Arbeit, in einem kleinen Kellerraum lebt. In Manchester ist definitiv etwas schlimmes passiert. Lee wird von den Gesellschaft gemieden. Doch was könnte dieser scheinbar harmlosen Mann (der eins fröhlich zu sein schien) derart schlimmes passier sein, was ihn in diese Einsamkeit drängt? Mit der Frage packt Lonergan seinen Zuschauer schnell auf seinen Manchester by the Sea Zug ein und serviert uns nach und nach Häppchenweise Puzzleteile zur Lösung der Frage.
    Währenddessen baut er mit Peter (Lucas Hedges) eine weiterer sehr interessante Figur. Peter wird plötzlich von allen Seiten mit dem Tod seines Vaters konfrontiert und muss nun lernen, damit umzugehen. Hedges Peter ist ein typischer Jugendlicher. Er hat eine Freundin (eigentlich 2!), spielt laute Musik, macht Sport, sitzt viel am Handy und muss sich mit all den typischen Problemen des Alters stellen. Fast ausschließlich die ganze Handlung dreht sich um die zwei. Onkel und Neffe. Michelle Williams hat immer wieder kurze Auftritte als Lees Ex Frau Randi (die dauer krank zu sein scheint). Dafür hinterlässt auch sie einen bleibenden Eindruck. Allgemein ist Frau Williams eine hochtalentierte Schauspielerinnen. Hier zeigt sie es erneut und zwar in dem sie aus dem minimalen das maximale herausholt. Neben den wirklich herausragenden Darstellern, ist die Stadt Manchester der heimlicher Star. Ähnlich wie die Menschen vor Ort, scheint auch die Stadt (und das Wetter) kalt, rau, düster und brutal zu sein. Kamerafrau Jody Lee Lipes fängt diese Eigenschaft immer wieder hervorragend ein. Es entstehen immer wieder tolle Bilder wenn Beispielweise Lee betrübt in die Kamera schaut und hinter ihm sich die grauen Wolken türmen. Solche "Effekte" entstehen besonders, wenn Lee in seinen einzigen Fluchtort steht- dem Meer! Wenn Lee auf dem Boot steht, filmt Lipes es immer so, als wäre die Stadt ein ganz schönes Stückchen weit entfernt. Als Würde sich Lee nur hier wohlfühlen und als würde er am liebsten seine tragische Vergangenheit hinter sich lassen und abhauen.
    Auch eine Frau steuert hier die Musik bei. Lesley Barber zeigt immer wieder mit klassischen Tönen wunderbar die Gefühlslage der Menschen. Insbesondere in den sehr beeindruckend tragischen Szenen wenn der Ton ausfällt und man nur Barbers Klänge im Hintergrund hört.
    Alles in einem ist der Film nahezu perfekt. Der einzige Manko, was mich so bisschen gestört hat, war die eine, oder andere Nebengeschichte der einzelnen Figuren. Lonergan versucht hier zwar als menschlich wirken zu lassen und jeder Figur einen passenden Schliff zu verpassen, aber manchmal ist doch weniger besser als mehr. Beispielweise fällt die Geschichte rund um Peters Mutter Elise (Gretchen Mol) eher negativ ins Gewicht. Man könnte das jetzt natürlich auch genau andersherum sehen, da sie einen tieferen Einblick in die Familie gewährt, für mich hat es jedoch eher den Erzählfluss gestört.
    FAZIT: Lonergans Drama ist ein faszinierend schöner Film über den Verlust eines geliebten Menschen, über den Zusammenhalt in der Familie und vor allem über den Umgang mit erdrückend schweren Schicksalsschlägen.
    Kinobengel
    Kinobengel

    461 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 26. Januar 2017
    „Manchester by the Sea“ ist angelaufen. Kenneth Lonergan ist als Regisseur verpflichtet worden.

    Massachusetts: Der in Boston lebende, introvertierte Hausmeister Lee (Casey Affleck) musste vor einiger Zeit einen schweren Schicksalsschlag verkraften und hat sich von seiner Frau Randi (Michelle Williams) getrennt. Nun ist in Manchester-By-The-Sea sein Bruder Joe (Kyle Chandler) gestorben. Ein Teil des hinterlassenen Geldes soll Lee erhalten, wenn er die Vormundschaft für Joe’s 16-jährigen Sohn Patrick (Lucas Hedges) übernimmt.

    Welch ein Film. Kenneth Lonergan war bisher mehr als Autor aktiv (z.B. „Gangs of New York“). Die Drehbücher zu seinen Filmen hat er selbst geschrieben. Er präsentiert kein Regel-Drama mit Spannungsaufbau, Wendepunkt und Showdown. Völlig unprätentiös, ohne Tricks und doppeltem Boden, ohne künstliche Anhäufung von Heimsuchungen wirkt der Regisseur auf das Publikum ein. Trauer und the show must go on geben sich die Hand. Die Figuren agieren natürlich, ihres Alters, ihrer Situation entsprechend. So verlaufen auch die Dialoge. Nun riecht es nach Oscars, insbesondere für Casey Affleck. Lee steht im Mittelpunkt und quält sich mit den schrecklichen Momenten der Vergangenheit. Die Rückblenden sind perfekt eingewoben, entblättern die Vergangenheit gefühlvoll und verdeutlichen mit der meisterlichen Performance des Schauspielers den Charakter immens. Lee staut viel in sich auf. Lonergan hat sich ein Ventil ausgedacht. Das gibt zwar blaue Augen, aber es unterstreicht die Hauptfigur umso mehr.

    Der Film hat einen herrlichen Lauf, die Musik passt nicht immer (Michael Haneke, „Das weiße Band“, „Caché“, macht Spitzendramas ohne) und Michelle Williams hätte mehr Leinwandpräsenz haben können. Alles hätte mehr sein können, im Sinne von länger. Auch wenn die Story in sich abgeschlossen wird, ist die Sucht groß, zu erfahren wie es mit den Figuren weitergeht, denn es verbleiben jede Menge Baustellen, die in der Eigentümlichkeit ihrer Konstellationen interessant bleiben. 138 Spielminuten vergehen wie im Flug. „Manchester by the Sea“ hätte stundenlang weitergehen dürfen.
    Gringo93
    Gringo93

    330 Follower 429 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 5. Juli 2017
    Fazit: Fantastisch gespieltes, erstklassiges Drama mit einer fantastischen Inszenierung und einem preiswürdigen Casey Affleck.
    MastahOne
    MastahOne

    70 Follower 216 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 30. Januar 2018
    Richtig stark. Tolles Schauspiel und ein verdienter Oscar für Casey Affleck. Der Film hat eine dermaßen depressive Grundstimmung, das muss man erst mal hinbekommen. Alles wirkt hier so verloren und traurig. Einer dieser Filme, die einem ein paar Tage nachgehen. Fand ihn großartig, obwohl der Plot an sich nicht die großen Überraschungen, Wendungen oder sontiges zu bieten hat. Der Film funktioniert aufgrund des wahnsinnig guten Schauspiels und seiner unfassbaren Atmosphräre auch so sehr gut. Und das ist selten und macht ihn besonders.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 6. April 2018
    Ein im Kern solider Film. Durch eine Verflechtung von Zeitebenen versucht der Film, die Trauer des Protagonisten verständlich zu machen. Der Protagonist Lee lässt so die Ereignisse Revue passieren, ohne einen roten Faden ausfindig machen zu können und wird in der Gegenwart immer wieder von lästigen Problemen abgelenkt. Ich vermute, dass die zahlreichen Szenen, in denen eben nichts Bedeutsames passiert, so zu verstehen sind. Über weite Strecken funktioniert das auch gut und Manchester By the Sea gelingt es, an sich nervige Nebenhandlungen bedeutsam zu machen: die Klienten bei Lees Arbeit, Lees Neffe und dessen Freunde sowie zwei Freundinnen, die Gäste in den Bars etc. tragen zur Handlung nichts bei, bringen dem Zuschauer aber das Gefühl der Hauptfigur sehr gut näher, sich durch einen bedeutungslosen Alltag schlagen zu müssen. Davon abgesehen krankt Manchester by the Sea aber daran, dass er es mit der nicht-chronologischen Erzählweise einfach übertreibt und dass er den eher harten Realismus der Bilder mit einem klassischen Soundtrack zu kontrastieren versucht - beide Entscheidungen wirken wie unnötige Kunstgriffe und nehmen der Geschichte ihre Unmittelbarkeit. Zudem hätte man einige der Szenen in der Gegenwartshandlung streichen oder durch wichtigere Handlungsstränge ersetzen können. Insbesondere die ewigen Auseinandersetzung zwischen Lee und seinem überdrehten Neffen können dem Film schnell nichts mehr hinzufügen.
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