In Berlin kennt man besetzte Häuser und Hausprojekte, aber auch Zwangsräumungen im Zuge der sogenannten "Gentrifizierung". Ganze wilde Slumsiedlungen wie die "Kampungs" in der indonesischen Hauptstadt Jakarta, wo auf weniger Fläche mehr als doppelt so viele Menschen wohnen, dürften hier jedoch unbekannt sein. Mitten in der Megametropole sind diese Slums seit Jahrzehnten gewachsen, werden aber nun von städtbaulichen Planungen bedroht. Dem Gesetzgeber schweben dabei archtitektonische Visionen und Utopien von Gebäuden mit hoher Lebensqualität vor, in der alles vorkommt, nur die vorherigen Bewohnerinnen nicht. In dieser Gemengelage der profit- und existenzorientierten Interessen proben zwei Frauen den Widerstand. Dela hat ihr ganzes Leben lang im Slum gewohnt und gehört zu jenen Menschen, die vom Aufschwung des Schwellenlandes Indonesien nicht profitieren werden. Die politische Aktivistin Wardah Hafidz, Chefkoordinatorin des „Urban Poor Consortiums“, hilft Dela bei dem Kampf gegen Zwangsräumungen und für die Arbeit, Wohnen und Bildung für die armen und rechtlosen Menschen – dort wo die Realität nicht mehr mit den kapitalistischen Verwertungsinteressen zusammen passt. Die Zeichen für eine soziale Bewegung stehen günstig – in der jungen Demokratie ist gerade Wahlkampf...