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    Die Taschendiebin
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    Johannes G.
    Johannes G.

    176 Follower 311 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 23. Juli 2017
    Ein schwacher Film. Ich gebe zu, die Wendung am Ende des ersten Teils habe ich nicht kommen sehen und zwei lustige Szenen sind mir im Gedächtnis geblieben. Aber das allein macht mich keinen guten und unterhaltsamen Film. Nach der oben besagten Wendung ist die weitere Entwicklung vorhersehbar, nur durch übermäßige Gewalt kann noch einmal sehr kurz von der Erwartung abgewichen werden. Aber vor allem gibt es Längen, Längen, Längen über fast 2,5 Filmstunden. Insbesondere die Sexszenen haben eine vermutlich voyeuristisch-genießerisch gemeinte Langsamkeit - ich hatte zeitweise das Gefühl, hier in einer "Fifty Shades of Gray"-Version fürs gebildetere Publikum zu sitzen. Und Erzählkunst? Auch nicht: Wenn der Film vorgibt, aus der Perspektive einer Person zu erzählen (und der Zuschauer davon ausgeht, deren Kenntnisstand zu haben), aber dann eine Verschwörung vorläufig unterschlägt, die diese Person eingeht, dann gleicht diese Irreführung einem primitiven Taschenspielertricks, ist aber eben gerade keine besonders clevere Täuschung des Publikums.
    FilmkritikenOD
    FilmkritikenOD

    9 Follower 36 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 12. November 2016
    Unterm Strich steht The Handmaiden für 140 Minuten gute Unterhaltung auf hohem Niveau, bei dem besonders Thriller-Freunde auf ihre Kosten kommen werden. Ich saß gebannt vor dem Bildschirm und hatte durchgehend das Verlangen, zu wissen, wie es weitergeht. Die Auflösung ist dann vielleicht kein Uwe Hohn aber trotzdem ein solider Wurf, der bei Laune hält. Wenn man penibel sein möchte, dann fehlt dem Film eine Kirsche als i-Tüpfelchen, aber für die Sahne reicht es allemal. Zudem ist er europäisch genug, dass sich niemand von der südkoreanischen Herkunft abschrecken lassen müsste. Meine volle Empfehlung an dieser Stelle.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 16. Januar 2017
    Habe den Film im Stuttgarter Programmkino gesehen. Programmkino heißt: Kinosaal so klein wie ein Wohnzimmer, vollgestopft mit Rentnern. Rechts roch es nach Mottenkugeln, links nach Latschnkiefer. Dazu Störgeräusche wie lautes Schnaufen oder verlegenes lautes Gelächter bei jedem nackten Busen.
    Nun zum Film: Der Film ist in 3 Teile eingeteilt und mit über 2 Stunden Länge viel zu lang. Zumal die Auflösung der Story schon in der Filmmitte geschieht und der REst nur noch drangehängt wird.
    Der Film ist eine Mischung aus mozartesker Versteckkomödie, terentinischer Brutalität und bogarteskem Dandygetue, hat also mit Südkoreanischer Lebensweise nur wenig gemein..
    Meiner Meinung nach viel zu wenig Eindrücke aus Südkorea in der Zeit vor dem 2. WK: Die Story hätte an jedem beliebigen Ort zu jeder Zeit stattfinden können.
    pillo
    pillo

    1 Follower 4 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 15. Mai 2018
    Grandios, davon kann das Deutsche Kino sich 3 Scheiben abschneiden!
    Na ja, Hauptsache man bewertet einen Schrott wie der Medicus Top, aber diesen Film mittelmäßig Filmstarts 🤢
    Kinobengel
    Kinobengel

    465 Follower 552 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 7. Januar 2017
    Mit seiner Rache-Trilogie „Sympathie for Mr. Vengeance“, „Oldboy“ und „Lady Vengeance“ eroberte sich der südkoreanische Regisseur Park Chan-Wook einen Platz ganz weit oben in der Welt der Filmkunst. Nach einem Ausflug in die USA mit „Stoker“ (Mia Wasikowska, Matthew Goode und Nicole Kidman) ist nun „Die Taschendiebin“ angelaufen.

    Korea, 1930er: Die junge Lady Hideko (Kim Min-He) ist eine wohlhabende Erbin und lebt in einem goldenen Käfig weit ab von der Zivilisation. Ihr Onkel Kouzuki (Jo Jin-Woong) verwaltet das Vermögen. Ein Hochstapler (Ha Jung-Woo) tritt als Graf Fujiwara auf und macht Hideko Avancen. Die junge Sook-He (Kim Tae-Ri), eine Taschendiebin, wird vorausgeschickt, um als falsches Hausmädchen dem Grafen den Weg zu bahnen. Doch sie fühlt sich zu ihrer Herrin hingezogen.

    Park Chan-Wook, inspiriert von Susan Waters‘ Geschichte „Fingersmith“, die im viktorianischen England spielt, verfrachtet den Spielort in das von Japan besetzte Korea. Ja, das ist austauschbar, denn es treten eine reiche, heiratsfähige Frau und ein Schwindler in Erscheinung, letztendlich Menschen, die sich in ihrem Wirken beeinflussen. Sook-He ist die entscheidende weitere Figur im Soziogramm, dessen Linien während der 145 Minuten Spielzeit hier und da korrigiert werden. Am Rande ist interessant, dass die Vertreiber den Film mal nach der unverheirateten Frau benennen und mal nach der Taschendiebin als solche oder als Hausmädchen.

    Kameramann Chung Chung-Hoon („Old Boy“) liefert berauschende Aufnahmen voller künstlerischer Leidenschaft. Die Kulissen in Form- sowie Farbgebung und das Spiel der Akteure sind in jeder der zahlreichen, Begeisterung erweckenden Einstellungen bewundernswert zusammengesetzt; das gilt gleichermaßen für Szenen sexuellen und gewaltreichen Inhalts. Der immense Arbeitsaufwand, der dahinterstecken muss, ist kaum spürbar, weil Unregelmäßigkeiten nicht vorkommen, vergleichbar mit Höchstleistungen der Spitzensportler, die kinderleicht verrichtbar erscheinen. Die Bilder quillen jedoch nicht über und sind nie aufdringlich, wie es bei Baz Luhrmann’s Filmen mit reichlich Farbsättigung und Kontrast zu sehen ist („Moulin Rouge“, „Australia“, „Der große Gatsby“). Nichts für Ungut, Luhrmann will das so und entwickelt seinen eigenen Charme.

    „Die Taschendiebin“ besteht aus drei Teilen. Der erste, erzählt aus der Sicht von Sook-He, endet hinsichtlich ihrer Verhältnisse mit einem Paukenschlag. Der zweite liegt chronologisch überwiegend vor dem ersten, blickt auf das düstere, im Hintergrund brodelnde Geheimnis des Onkels und die Kindheit der Lady aus deren Perspektive. Darunter mischt sich die jüngere Vergangenheit mit Situationen, die dem Publikum vorangehend gezeigt wurden, aber Manipulationen aufdecken; das ist etwas zu lang geraten, aber wegen der exzellenten Gestaltung gleichwohl süchtig machend, zum Ende nachvollziehbar und in Kombination mit Teil 1 raffiniert vorgetragen. Der dritte Teil: ...nennen wir es eine Art Showdown.

    Park Chan-Wook agiert weniger exzentrisch und nicht so brutal wie noch zu Vengeance-Triple-Zeiten, dafür mit einer Portion Humor. Auch wird racheheischend am Spieß gedreht. So beweist „Die Taschendiebin“ mit schlüssigen Handlungen und Figuren die Vielseitigkeit des Regisseurs.
    Herrlichkeit liegt in der Unkompliziertheit und Anmut des mitreißenden Werks, das Ehrlichkeit und Vertrauen über alles stellt.
    TheReviewer
    TheReviewer

    43 Follower 174 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 2. Oktober 2017
    Mir hat bei diesem Film, neben den zugegebenermaßen echt schönen Bildern, einschließlich der Damen, vor allem das Konzept gefallen, die gleiche Geschichte im Prinzip zwei Mal hintereinander aus der Sicht von zwei unterschiedlichen Personen zu erzählen. Das an sich ist ja nicht neu, aber sonst geht es ja meistens darum, dass jede der erzählenden Personen auch einen anderen Standpunkt hat und dem Zuschauer diese unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen verdeutlicht werden sollen.
    Hier wird diese Erzählweise eher als Stilmittel verwendet, um dem Zuschauer sehr interessante Wendungen und neue Details der Geschichte zu vermitteln. Es geht hier nicht darum, dass dadurch die Sympathien des Zuschauers anders verteilt werden sollen, die sind meiner Meinung nach sowieso komplett eindeutig zugewiesen. Also, wer hier auf Seiten des „Grafen“ oder des Onkels steht …
    Dazu muss man aber auch sagen, dass alle Darsteller ihre Sache super machen, nicht nur die weiblichen.
    Insgesamt ist die Inszenierung sehr kunstvoll, aber wie ich finde keine wirklich zu schwere Kost. Man muss sich nur drauf einlassen.
    grondolfderpinke
    grondolfderpinke

    15 Follower 87 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 31. Juli 2017
    In tollen Bildern bekommt man hier einen interessanten Film geliefert, der über mehrere Genres gestreckt wird, aber als Thriller am besten funktioniert. Mit gewohnt fernöstlicher Tiefgründigkeit und Vielschichtigkeit geht es zur Sache, gelegentlich etwas langatmig, aber nie zu schnell und nie um eine Wendung verlegen.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    306 Follower 449 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 7. Januar 2017
    "Die Taschendiebin" von Park Chan-Wook ist ein raffiniert erzählter Film, der sich gar nicht so leicht in ein Genre einordnen lässt. Elemente des Thrillers und Krimis treffen auf psychologisches Drama vor historischer Kulisse, die erotischen Szenen gehen in Richtung Softporno und ein wenig torture porn ist auch dabei ebenso wie gelegentlicher ironischer Humor. Die Geschichte ist unterteilt in drei Kapitel, wobei jedes überwiegend aus der Perspektive einer der drei Hauptfiguren erzählt wird. Tatsächlich sind es auch diese Figuren und ihre Konstellation zueinander, die die Handlung gestalten und vorantreiben. Die überraschenden Wendungen tun ihr Übriges, um keine Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen und die Spannung zu halten.

    Ich muss zugeben, dass mir die erotischen und die Folter-Szenen teilweise ein wenig zu extrem und unsubtil waren. Aber das ist eine Geschmacksfrage, für die Dramaturgie und Handlung des Films sind diese Passagen durchaus sinnvoll.

    Fazit: Ein toller, ungewöhnlicher Film, unbedingt sehenswert!
    Das Kulturblog
    Das Kulturblog

    24 Follower 107 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 12. Januar 2017
    Die erste Überraschung des Films ist, dass „Die Taschendiebin“ auf den ersten Blick wie ein klassischer Kostümfilm wirkt – und das ausgerechnet vom Regisseur Park Chan Wook, der durch seine Rache-Trilogie („Sympathy for Mr. Vengeance“, „Oldboy“ und „Lady Vengeance“) aus dem Jahren 2002-2005 berühmt wurde. Als „Oldboy“ in Cannes 2004 den Großen Preis der Jury gewann, waren viele Zuschauer von der Brutalität dieses Werks schockiert. Kritiken bezeichneten ihn als „Ekelmelodram“, „Gewaltoper“ und „albtraumhafte Geschichte, die von Vergeltung, Seelenqualen, Selbstverstümmelung, Inzest, Suizid und Verdammnis handelt“, hoben aber hervor, dass es ein „Meilenstein“ des Kinos sei (Süddeutsche Zeitung) und man „lebendigeres Kino“ kaum erleben könne (SPIEGEL).

    Ganz anders beginnt „Die Taschendiebin“: Park Chan Wook nimmt den Zuschauer mit in ein prachtvolles Haus im japanisch besetzten Korea der 1930er Jahre. Langsam wandert die Kamera an den prachtvollen Dekors und der üppig ausgestatteten Bibliothek entlang. Es deutet sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen Fräulein Hideko, der Nichte des Hausherrn, ( Kim Min-hee) und ihrer Zofe Sookee (Kim Tae-ri) an.

    Wer nun ein gemütlich vor sich hinplätscherndes, geschmackvolles Historien-Melodram erwartet, ging dem Regisseur Park Chan Wook auf den Leim. Raffiniert wechselt er Erzählperspektiven, plot twists und Doppelbödigkeiten. Es ist ein großes Kino-Vergnügen, diesem südkoreanischen Meister des Regiefachs dabei zuzusehen, wie er mit den Erwartungen des Publikums spielt und immer wieder einen überraschenden Haken schlägt.
    Dark Forest
    Dark Forest

    12 Follower 71 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 17. April 2017
    [...] Ich bin ein absoluter Fanboy von Park Chan-wook. Egal ob nun seine beinharte Rache-Trilogie, den originellen Vampirfilm Thirst oder den wundervollen Liebesfilm I’m a Cyborg, But That’s OK. Park schreibt hervorragende, originelle Geschichten und seine Inszenierung ist schlichtweg makellos. Für mich einer der besten Filmemacher aller Zeiten.

    Dementsprechend hat es mich auch riesig gefreut, dass das /slash sein neuestes Werk in das Programm aufnahm und ich ihn auf der großen Leinwand genießen durfte.

    Und Park Chan-wook hat mich wieder einmal nicht enttäuscht. Sein historischer Erotik-Thriller ist wie üblich wunderschön fotographiert und bietet eine fesselnde Geschichte über Macht, Sex und Intrigen – Abrechnung mit dem Patriarchat inklusive. Das Storytelling ist dabei klassisch und innovativ zugleich.

    Eine Empfehlung für alle Fans und all jene, die es noch werden wollen. [...]
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