Kleinstadtorgien - Alles muss, nichts kann: Kritiken

Der Filmtitel ist durchaus clever gewählt, aber Zuschauer, die hier auf einen verkappten Softporno lauern, werden enttäuscht werden. Auch ist die Inhaltsangabe von Filmstarts leider (mal wieder) ziemlich unglücklich formuliert. Gleiches gilt für den Begriff Komödie. Trifft eigentlich nicht so recht zu! Man hat zwar ab und an was zum lachen, eigentlich nur zum lächeln, aber man muss auch durchaus feststellen, dass der Film mitunter sehr feinsinnig ist und auch durchaus mal in die Tiefe geht. Leider ist das alles ziemlich grotesk verpackt. Irgendwas muss der Film aber haben, weil man doch irgendwie bis zum Ende durchhält. Der Film ist ein wenig ein Pendant zu Filmen, wo Familienfeiern oder Festtage gefeiert werden und im Laufe des Abends die Anwesenden, nach mehr oder weniger reichlichen Alkoholgenuss ihr tiefstes Inneres hervor holen und die verschiedensten zwischenmenschlichen Konflikte ausbrechen bzw. wiederbelebt werden. Hier ist es nicht ganz so schlimm, geht mit weniger Alkohol einher und wird halt in eine Orgie verpackt. Naja..., ob das nun eine tolle Idee war? Nichts desto Trotz geht es aber auch hier um reichlich unausgesprochene Statements, Ansichten und verborgene Gefühle. Schauspielerisch ist das durchaus solide, wobei vor allen Jewel Staite (als Cassie), Katharine Isabelle (als Alice) und Tommie-Amber Pirie (Polly) überzeugen können. Was auf alle Fälle angenehm ist, der Film geht mit dem Thema Sex visuell und akustisch relativ offen und direkt um, ohne dabei zotig und pornographisch zu wirken. Soundtrack überraschend präsent und passend. Fazit: Gesundes Mittelmaß, wer sich den Film trotz der Rahmenhandlung (die Orgie) antut, bitte auf die Zwischentöne achten. Wer sich allerdings den Film wegen der Rahmenhandlung (die Orgie) anschaut, der wird wohl enttäuscht werden. Zwei Sterne hätten vielleicht auch gereicht, aber lau klingt nicht passend.

Der Trailer ist sehr vielversprechend ... leider wird der Film diesem nicht gerecht. Der Plot ist gut, wird aber zum Teil sehr holprig umgesetzt, auch die Dialoge sind oft steif. Besonders anstrengend ist der verklemmte Umgang mit der Erotik. Verbal wird kein Blatt vor den Mund genommen, die Optik hält dem aber nicht stand und läßt den Film somit in eine gewisse Lächerlichkeit abgleiten. HIer wurde die Chance auf einen guten Film leider verschenkt !