“Der geilste Tag“, schöner “Buddyroadtrip“, der einem zeigt, dass man das Leben genießen und nicht so ernst nehmen soll.
Ausgerüstet mit dem tollen “Der geilste Tag”-Sweater, den ich bei Filmherum zusammen mit den Tickets gewonnen hatte – danke nochmal hier an dieser Stelle – ging es nun auch endlich in den Film, der tatsächlich mehr unterhalten konnte, als wir erst erahnten. Unsere Erwartungen haben wir ziemlich niedrig gehalten, denn oft ist es so, dass mit niedrigen Erwartungen der Film doch besser ankommt, als man erst vermutet. Andersrum funktioniert das immerhin genauso. Florian David Fitz (Hin und Weg), der 2012 mit “Jesus liebt mich” sein Regiedebüt gab, führte auch hier Regie, schrieb das Drehbuch und war neben Matthias Schweighöfer (Friendship!) als Hauptrolle mit dabei. Beide liefern eine solide Leistung ab, zumindest was das Schauspiel betrifft. Das Drehbuch hätte ein bisschen mehr Feinschliff vertragen können, denn “Der geilste Tag” ist zwar nicht schlecht, aber bietet dem Zuschauer eben auch nicht DAS Filmerlebnis, was einem der Titel erzählen will. Die Story an sich ist nicht neu, es gibt schon viele andere Filme, die von zwei sterbenden handeln, die ihre letzte Zeit noch in vollen Zügen genießen wollen. Einer der besten aus meiner Sicht ist wohl “The Bucket List” und irgendwie scheint “Der geilste Tag” auch ein bisschen in diese Richtung zu gehen, nur sind es in diesem Falle zwei junge Männer, die es nochmal richtig krachen lassen wollen. Spaß macht das auf jeden Fall, vor allem zu Anfang gibt es ein paar schön platzierte Lacher. Gut gefiel mir auch, dass sich der Film Zeit ließ, die Charaktere richtig auszubauen, dem Zuschauer nahe zu bringen und kennen zu lernen. Auch wenn wir hier wieder zwei stereotypische Herren serviert bekommen, sind beide durch die Bank sympathisch und fanden direkt einen Platz in meinem Herzen. Gut war auch der Soundtrack, der neben ein paar hippen und flotten Tracks auch leise Klassiktöne anschlug, außerdem lieferte Bernhard Jasper traumhafte Kameraaufnahmen.
Zwischendurch wird “Der geilste Tag” etwas langweilig. Er dümpelt zu arg dahin und entpuppt sich mehr als ein Roadtrip, statt einem richtigen Abenteuer, das ich eigentlich erwartet hatte. Zum Schluss hin drückt er auch zu sehr auf die Tränendrüse, kann mit dem Ende aber doch wieder toppen. Hinzu kommt, dass der Film eine kleine Botschaft hat, nämlich, dass man sein Leben genießen sollte, solange man noch kann. Nicht immer so viele “wenns” ins Leben lassen, leben!
Alles in allem ist “Der geilste Tag” eine solide Arbeit mit Ecken und Kanten. Kann man durchaus mal genießen, ich würde lieber aber doch noch einmal zu “The Bucket List” greifen.