Edgar Wrights "Baby Driver" bietet eine ungewöhnliche Erfahrung, da dies ein sehr unkonventioneller Film ist - zumindest in der Machart.
Der Film fühlt sich an wie ein zweistündiges Musikvideo, klasse Songs stehen hier nämlich im Vordergrund. Der Schnitt, die Inszenierung, die Action, die Reaktionen der Personen, die Kamerafahrten - alles wurde am Tempo und Stil von jedem Song angepasst und das hat man noch nie so wirklich gesehen und funktioniert es ? Auf jeden Fall ! Der Film wirkt authentisch und macht aus einer nicht so ungewöhnlichen Story ein richtig spaßiges Kinoerlebnis.
Das liegt allerdings nicht nur am Tempo, welcher dieser Film hier bietet und an der Coolness welche durch die ganzen Songs erzeugt wird, sondern auch an den schrägen Figuren und dem famosen Cast. Ansel Elgort macht als Protagonist Baby einen tollen Job, er ist die perfekte Besetzung für diese Rolle. Besonders hervorzuheben sind noch Kevin Spacey als Boss und Jamie Foxx, der hier als Bad Boy einfach sehr viel Spaß macht.
Die Story ist wie gesagt nicht außergewöhnlich, ist für dieses Genre sehr passend, die Action macht ebenfalls einen riesen Spaß und die Dialoge sind teils richtig gut. Edgar Wright schafft es an manchen Stellen sogar sehr viel Spannung aufzubauen und die Personen selbst und deren Konflikte sind sehr gut herausgearbeitet.
Da ich diesem Film die Wertung 4 gebe und nicht 5, dann kann sich er ein oder andere schon denken, dass nicht alles ganz rosig sein kann, denn ganz perfekt ist dieser Film nicht. Es hätte dem Film gut getan an ein paar Stellen das Tempo gescheit rauszunehmen und etwas weniger laut zu sein. Denn manche Songs, so cool sie auch sein mögen, sind irgendwann so kakophon und der Film so überladen und laut, dass man einfach mal kurz auf Pause drücken möchte. Das passiert jedoch nur an 1-2 Stellen gegen Showdown des Films. Durch die Liebesgeschichte zwischen dem Protagonisten und einer Kellnerin wird das Tempo ab und zu etwas raus genommen und es wird probiert einen emotionalen Ankerpunkt zu setzen, dies wird zwar erreicht, doch die Szenen zwischen den beiden sind so vollgestopft mit Kitsch und Klischees, dass es da wirklich zu viel wurde.
Fazit: Action, Figuren, Inszenierung, Kamera. Stil, Songs - Edgar Wrights "Baby Driver" ist sicherlich einer der unkonventionellsten, spaßigsten und stilsichersten Filme dieses Jahr, jedoch hätte es dem Film gut getan an manchen Stellen das Tempo etwas rauszunehmen und den Kitsch und die Klischees zu streichen, bzw etwas zu reduzieren.