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    The Disappointments Room - Das geheime Zimmer
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    1,5
    enttäuschend
    The Disappointments Room - Das geheime Zimmer
    Von Christian Horn

    Bei einem Titel wie „The Disappointments Room“ („Raum der Enttäuschungen“) wird der Kritiker förmlich zu naheliegenden Wortspielen eingeladen, also hofft man darauf, dass der Film einfach zu gut dafür ist. Aber leider entpuppt sich der Horrorthriller von D.J. Caruso („Disturbia“, „Ich bin Nummer Vier“) tatsächlich als Enttäuschung… Der Regisseur und sein Drehbuchautor Wentworth Miller („Stoker – Die Unschuld endet“, Darsteller in „Prison Break“) holen aus der Standard-Prämisse (ein Geheimnis hinter einer verschlossenen Tür) wenig heraus und wärmen auch sonst so ziemlich jedes Genreklischee lauwarm auf.  

    Als Hauptdarstellerin Kate Beckinsale („Love & Friendship“) den titelgebenden Raum nach einem halben Filmstündchen erstmals öffnet, ist das Interesse daran, was sich dahinter verbirgt, bereits deutlich erkaltet.

    Nach dem tragischen Unfalltod ihrer kleinen Tochter ziehen die Architektin Dana (anders als in „Underworld“ blond: Kate Beckinsale), ihr Ehemann David (Mel Raido) und Sohn Lucas (mit „Shining“-Gedächtnisfrisur: Duncan Joiner) von Manhattan in ein renovierungsbedürftiges Landhaus im Mittleren Westen. Der Neustart soll die Trauer und die angeschlagene Ehe kurieren. Doch dann entdeckt Dana auf dem Dachboden eine abgeschlossene Geheimtür, die im Grundriss nicht verzeichnet ist, und sieht den Geist eines toten Mädchens. Schwirren tatsächlich tote Seelen durchs Haus oder leidet Dana unter einer psychischen Störung?

    Wer schon mal den im Film erwähnten „Poltergeist“ oder irgendeinen anderen Spukhausfilm gesehen hat, dem dürfte vieles an „The Disappointments Room“ leidlich bekannt vorkommen, denn Regisseur Caruso und Autor Miller weichen kaum einmal von den festgetrampelten Horrorpfaden ab. Es beginnt mit dem Einzug ins neue Haus, das dank Dunkelheit, Regen und Gruselmusik vom Fleck weg unheimlich wirkt, und setzt sich in einer ganzen Reihen von Jump Scares fort. Mal schält sich ein Geist hinter Danas Rücken aus der Dunkelheit, mal huschen Gestalten durch den Raum, oder Dana sieht plötzlich im Badezimmerspiegel, dass jemand hinter ihr steht. Als singuläres Highlight schockt lediglich eine drastische Szene aus dem Bereich Tierhorror, der Rest ist allenfalls schal und verpufft schnell.

    Genretypisch ist auch die omnipräsente Dunkelheit, wenn Dana nachts durch den Garten streift oder im Mondschein das Haus inspiziert. Die Kamera fährt die Zimmer und Flure des Hauses ab, mit ihren Bewegungen wird das Unheil gleichsam angekündigt und dazu wird den Bildern durch die Musik der Gruselfaktor von außen übergestülpt – dass die Klänge etwas „fremdeln“ ist übrigens kein Wunder, denn es handelt sich um eine Wiederverwertung des bereits 1943 komponierten Scores von Bernard Herrmann („Psycho“) für Robert Stevensons stimmungsvolle „Jane Eyre“-Verfilmung „Die Waise von Lowood“. Auffällig ist auch die ungeschickte Montage, gerade in den hektischen Szenen kommen die Schnitte immer wieder einen Tacken zu früh oder zu spät, geradezu ärgerlich ist aber der „Clou“, dass sich bedrohliche Situationen gern mal als Trugbild entpuppen – ein billiger Trick ohne erzählerische Bewandtnis, der hier viel zu oft zum Einsatz kommt.

    Kate Beckinsale als Dana bleibt da kaum etwas anderes übrig als ihr Standardrepertoire an Trauer- und Schreckensmienen abzurufen. Wiederholt schreckt die grüblerische Frau schon zusammen, wenn sie nur angesprochen wird, oder sie liegt schluchzend neben der Badewanne. Der mysteriöse Raum, dessen Geheimnis eine paranormal bewanderte Dame aufklärt, zieht die leidende Dana zudem magisch an. Instinktiv spürt sie, dass mit dem Haus etwas nicht stimmt, wobei unklar bleibt, ob ihr siebter Sinn anschlägt oder ob sie schlicht halluziniert. Und neben ihr bleiben sowieso alle Figuren unterbelichtet: Als der besorgte Gatte etwa für ein paar Tage verreist, fällt das nur dadurch auf, dass der junge Handwerker Ben (Lucas Till, „X-Men: Erste Entscheidung“) nun befreiter um Dana herumschwänzeln kann. Apropos schwänzeln: Eine Katze kommt ebenfalls vor. Ihr Schicksal ist in Anbetracht der Häufung von Klischees allerdings von Anfang an besiegelt.

    Fazit: Klischeehafter Spukhaushorror mit oberflächlich-psychologischem Touch und wenig Spannung.

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