Da ich selber leidenschaftlicher Zocker bin und mich damals die Trailer wirklich gefesselt haben, wollte ich mir den Film nicht entgehen lassen. Vorne weg muss ich dazu sagen, dass ich das dazugehörige Buch nicht gelesen habe und hier nur den Film bewerte.
Story: Im Jahr 2045 spielt sich der größte Teil des Lebens in einer virtuellen Welt ab: Die Oasis. Erschaffen wurde diese Welt von dem genialen Programmierer James Halliday. Nach dem Tod von Halliday gibt dieser mit einer letzten Nachricht an, ein sogenanntes Easter-Egg in Oasis versteckt zu haben und der erste der dieses findet erhält die volle Macht über Oasis. Dafür muss man nur drei Schlüssel finden, welche irgendwo in der Welt versteckt wurden. Wade Watts, ein 18-Jähriger Junge, welcher die meiste Zeit in dieser Welt verbringt, will sie als erstes finden, doch der skrupellose Konzernchef Nolan Sorrento will das verhindern. Soweit erstmal zur Story. Der Film baut sich ruhig und gut auf und verfolgt den ganzen Film über einen roten Faden, von welchem er nur selten abreißt. Von Anfang bis Ende handelt der Film viele verschiedene Spiele- und Filmklassiker ab, was am Anfang wirklich noch Spaß beim Anschauen macht, aber zum Ende hin auch ein wenig stört.Insbesondere die Aneinanderreihung von Referenzen an diese Klassiker verhindern es ein wenig, dass die Story eine tiefere Handlung bekommt. Schade hier wäre mehr drin gewesen, da man vor allem am Anfang einige gute Handlungsstränge aufbaut, die aber nach einer Zeit im Sand verlaufen. Die ganze Story wirkt wie eine Aneinanderreihung von Klassikern ohne Hintergrund und Informationen. Das ist insbesondere für Leute ohne Zocker- oder Film wissen anstrengend und nicht nachvollziehbar. Für die ist es eine 0815 Story ohne Tiefgang und keine spannende Hommage an die frühen 80, wo man alle seine früheren Helden an einem Ort versammelt sieht. Für Kenner, welche die früheren und neuen Spiele selbst gezockt haben sind es 140 Minuten pure Gänsehaut. Daher ist diese Aneinanderreihung für die Story für viele sehr gut, aber für andere eher Ermüdend, als spannend. Dazu kommt noch der standardmäßige Antagonist, ohne großen Hintergrund, welchen man so schon in vielen anderen Filmen gesehen hat. Schade hier hätte man um einiges mehr rausholen können, durch viele einfache Kniffe in der Story. Zur Mitte hin wird die Story auch ein wenig zäh und ohne größere Überraschungen. Das Ende wiederum finde ich persönlich ziemlich gut, bis darauf das es ein bisschen zu lang geraten ist, aber darüber kann man hinwegsehen. Auch das Zusammenspiel zwischen virtueller und echter Welt ist wirklich gut anzuschauen und macht soweit auch Sinn. Dennoch hat die Story einige Logikfehler, welche zwar nicht so sehr ins Gewicht fallen, aber sich dennoch bemerkbar machen. Des Weiteren geht er mit seinen 140 Minuten eindeutig zu lange. Hier hätte man einiges streichen können, oder in Hintergrund für die Charaktere und Hintergrund geben können. Ein kleiner Punkt, welcher der Story aber nicht all zu schadet, der meiner Meinung ein wenig fehl am Platz war, ist die Liebesgeschichte zwischen zwei Personen ,welche für die Story nicht wichtig war. Alles in einem kann man sagen, dass die Story nicht wirklich viel falsch macht, aber dennoch einige stärkere Schwächen hat. Insbesondere der fehlende Hintergrund und nur das kratzen an der Oberfläche und die zu viel vorkommende Aneinanderreihung einiger Referenzen früher schaden der Story doch schon um einiges, sodass nur Fans der 80-er auf ihre Kosten kommen, aber alle anderen, welche eine gute und tiefgründige Handlung sehen möchte, kommen hier eher weniger auf ihre Kosten. So müsste ich hier zwei Noten vergeben. Einmal für die Leute die Fans von früher sind und normale Personen, welche einfach nur eine gute Story sehen möchten. Ich gebe die Gesamtnote aus beiden, dass ist einmal eine 2+ für den Fanservice und eine 4 für Standardzuschauer macht als Note eine 3.
Schauspieler: Da sehr vieles Computeranimiert ist bewerte ich hier die Animationen und das Schauspiel in der echten Welt. Die Computeranimationen der einzelnen Figuren sieht wirklich gut aus und macht richtig Spaß beim Anschauen. Mark Rylance (James Halliday) ist dabei der beste meiner Meinung nach, da er die Rolle als genialer Programmiere stark verkörpert. Die beiden Protagonisten Tye Sheridan (Wade Watts ) und Olivia Cooke (Lena Waithe). Ben Mendelsohn, welcher den Antagonisten verkörpert, bleibt aufgrund seiner Figur hinter seinen schauspielerischen Leistungen, da es wie oben schon erwähnt ein 0815 Antagonist, ohne großen Hintergrund ist. Alles in einem kann man sagen, dass alle ihre Rollen soweit gut spielen. Note: 2
Action/Spannung: Ich fange mal mit der Spannung an. Es herrscht den ganzen Film über eine gewissen Grundspannung, welche nicht wirklich steigt oder fällt. Da man als Zuschauer ahnen kann, wohin der Film gehen wird, bleibt die Spannung hinter ihren Möglichkeiten. Dazu geht der Film auch ein wenig zu lang, wodurch auch die Spannung leidet und man insbesondere in der Mitte die Längen im Film merkt. Schade hätte man hier ein wenig mehr Tempo reingebracht, wäre um einiges mehr drin gewesen. Kommen wir zur Action und hier haben wir das Beste am ganzen Film. Die Action sieht wirklich den ganzen Film über richtig gut aus und fesselt einen förmlich an den Bildschirm. Die Animationen und Actionszenen machen einfach nur Spaß beim Anschauen. Man hat das Gefühl man würde gerade selber ein Actionspiel spielen. Schade hätte man die Stärke des Films auch auf die Story übertragen, so wäre er um einiges besser geworden. Note:3+
Gesamtnote: 3+
Alles einem kann man sagen es ist ein wirklich guter Film, welcher aber vor allem durch die schwache Erzählweise hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Es fühlt sich zwischendurch mehr als eine Art Spielsequenz, als ein richtiger Film an. Hätte man der Story mehr Hintergrund und Tiefgang gegeben, wäre viel mehr drin gewesen. So hat man ein starken Actionfilm ohne wirkliche Handlung. Das mag dem einen gefallen, dem anderen nicht. Meiner Meinung nach kommen hier nur Zocker und Filmliebhaber auf ihre Kosten allen anderen kann ich den Film nicht empfehlen. Bleibt am Ende genau die Frage, wem ich den Film empfehlen kann. Empfehlen kann ich den Film alle die großes Popcornkino ohne große Handlung sehen wollen und Zockern, die ihre Spielhelden aus den 80-er auf einer Leinwand sehen möchten Allen anderen würde ich von dem Film abraten, da die Story nichts besonderes ist.