"Ready Player One", basiert auf dem Roman von Ernest Cline, den ich lange bevor der Film angekündigt wurde gelesen habe. Dementsprechend groß war meine Freude, dass das Werk nicht nur verfilmt wird, sondern dann auch noch von einem so großen Mann wie Steven Spielberg. Natürlich steigert dies die Erwartungen in unermessliche Höhen und so war der Film auch einer meiner meist erwarteten des Jahres. Und ich kann schon vorab sagen, dass der Film meine Erwartungen auch zu großen Teilen erfüllt hat. Natürlich komme ich nicht drum herum vergleiche zur Vorlage zu ziehen, dennoch sollte man beachten, dass es sich eben bei Film und Buch um zwei völlig verschiedene Medien handelt und ich einige Entscheidungen gut nachvollziehen kann. Zur Handlung. Im Jahr 2045 ist die Welt am Abgrund um die Bewohner des Planeten flüchten sich in die virtuelle Welt "OASIS": So auch der junge Wyatt Watts, der als Parzival jagt auf das "Easter Egg" macht, einem Objekt, welcher der Schöpfer der OASIS in dieser Versteckt hat und dem Finder die absolute Kontrolle über die virtuelle Welt verschafft. So macht schon bald die ganze Welt jagt auf das Ei. Das besondere an dem Film ist zunächst einmal die Verschmelzung der echten Welt und der virtuellen Welt der OASIS. Beides ist in einem angemessenen Maße ausgewogen und in der Tat wirkt die virtuelle Welt perfekt Künstlich. Sie wurde komplett am Computer geschaffen und sieht rein von den Effekten her Atemberaubend schön aus und wirkt wie ein extrem teure Videospielwelt. Das Erlebnis in 3D lohnt sich dabei doppelt. Zum Einen ist das 3D extrem gut und zum Anderen sorgt der Effekt, dass man selbst eine Brille auf der Nase trägt, die einem eine Welt greifbar machen soll, noch realistischer. Alleine von den Effekten her ist der Film eine absolute Wucht und man merkt auch in diesem Film wieder, dass Spielberg auch Aktion sehr gut umsetzen kann, den diese sieht grandios aus und ist verdammt gut gefilmt. Die Kamera stimmt und man muss Spielberg auch nochmal zugestehen, dass er ein sehr wandelbarer Regisseur ist, der wirklich alles inszenieren kann. Noch vor kurzem lief das Politdrama "Die Verlegerin" und nun macht er mit "Ready Player One" eine 180 Grad Wende. Alan Silvestris Musik hingegen ist leider etwas blass. Allerdings wird diese durch den tollen 80er Jahre Soundtrack ausgeglichen. Wie zuvor bereits dargelegt ist die Aktion fantastisch und so bekommen wir gleich zu Beginn ein spaßiges und opulentes Autorennen serviert, auch die große Schlacht ist extrem schön gefilmt. Rein Inhaltlich ist der FIlm hoch interessant und dies aus verschiedenen Gründen. Zunächst hat Ernest Cline (Autor des Buches) auch am Drehbuch mitgeschrieben und hat dabei selbst einige starke Veränderungen vorgenommen. So entspricht zum Beispiel keine der Schlüsselaufgaben denen aus dem Buch. Auch einzelne Handlungsdetails sind komplett anders, sowie die Charaktere sind hier zu Teilen auch anders gewichtet als im Buch. Im Grunde ist zwar das Konstrukt das gleiche, aber die Inszenierung sind verschiedene Welten, wie man sie nur in der OASIS findet. Letztlich stört mich dies aber wenig, da es es mir einfacher macht, beide Werke stärker voneinander zu trennen. Der Film spielt zum einen mit der Gefahr der virtuellen Welt und stellt diese als eine Fluchtwelt von den realen Problemen hin. Man kann dies durchaus als Verweis auf die aktuelle Weltsituation sehen, die ebenfalls vermehrt durch schlechte Nachrichten geprägt ist, da wirkt die Zuflucht in Onlinespiele, YouTube Videos, soziale Netzwerke oder Streamingdienste doch wie eine schöne Abwechslung. Nichts anderes ist die OASIS, eine riesige Zuflucht vor den Problemen der Realität. Leider geht der Film wenig kritisch mit der Zuflucht in diese Welt um, da hätte man sich ruhig kritischer geben können, dennoch kommt die Botschaft gut raus. Zum Anderen zeigt er die Macht von Großkonzernen auf, die wie in unserer Welt, die Bedürfnisse der Bürger ausnutzen um sich selbst zu bereichern. So ist IOI ein riesiger Konzern, der lediglich auf Profit aus ist. So lässt er jene Leiden für die die OASIS ein wahre Wohltat ist. Und auch hier lässt sich Parallelen ziehen zu unserer Welt. Alleine wenn man sich auf die Filmindustrie konzentriert so kann man "Ready Player One" auch durchaus als Kritik an großen Produktionsfirmen sehen. Früher wurden Filme fürs Publikum gemacht, wahren kreativ und einfallsreich. Heute hat sich dies geändert große Firmen (wo ich jetzt keinen nennen möchte) sind einzig auf Profit aus, gehen kein Risiko ein und verlangen eine ganze Stange Geld für sehr durchschnittliche Wahre. Auch, dass gewisse Firmen immer mehr aufkaufen um einen Medienzweig zu beherrschen und zu kontrollieren ist durchaus eine Parallele zu IOI. So steckt am Ende doch sehr viel in dem Botschaft des Filmes. Darstellerisch ist die Leistung Grund solide. Tye Sheridan (Mud, X-MEN) ist sehr überzeugend als Wyatt und kann sowohl die Emotionen, wie auch die lustigen Passagen gut spielen. Olivia Cooke (Ich und Earl und das Mädchen) kommt etwas kurz, gleiches gilt leider für Simon Pegg (Stark Trek, Mission Impossible, Cornetto Trilogie), der im Buch eine sehr viel größere Rolle spielt. T.J. Miller (Deadpool) hat ebenfalls einen komplett anderen Part als I-ROK und ist nicht zu vergleichen mit seiner Rolle im Buch. Sein Charakter ist im Grunde aber auch sehr solide. Die Jungstars machen ihre Sache ordentlich, kommen aber recht kurz. Hervorheben muss ich zum Einen Mark Rylance (Bridge of Spies, Dunkirk), der als James Halliday einen Part spielt, der eigentlich gar nicht zu ihm passt und er macht seine Sache extrem gut, gleiches gilt für Ben Mendelsohn (Rogue One, Una&Ray, The Place Beyond The Pines), der als Chef von IOI so Böse ist und den Perfekten korrupten Unternehmer gibt. Spielberg hat damit wiedereinmal bewiesen, dass er ein absolut herausstechender Regisseur ist, der zurecht das Kino mitgeprägt hat. Kurz: "Ready Player One" ist Spaß pur, mit vielen Referenzen an die 80er und atemberaubender Aktion. Die Effekte sind absolut herausragend und die Welt der OASIS ist absolut Faszinierend, da sie und auch die Rahmenhandlung in der realen Welt sehr starke Botschaften an unsere Gesellschaft und echte menschliche Probleme darstellt. Spielberg in Bestform, der sichtlich Spaß gehabt hat !! Vergleiche zum Buch lassen sich aber schwer schließen, da es zwei unterschiedliche Medien sind und verschiedene Herangehensweisen an den Film aufweisen.