Die Mauerschützen-Debatte ist eine in der jüngeren deutschen Geschichte immer wiederkehrende: In welchem Maße kann eine Person noch als eigenverantwortlich angesehen werden, wenn sie im Namen eines autoritären Herrschaftssystems handelt, nach dessen Recht sie nichts falsch macht? In der Dokumentation zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls werden Schicksale der Hinterbliebenen derer Menschen vorgestellt, die von Mauerschützen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze erschossen wurden. Dabei werden die emotionalen Schilderungen der Angehörigen den kühlen, sachlichen Formulierungen in den Stasi-Akten gegenübergestellt. Es kommen Betroffene zu Wort, die ihre Fassungslosigkeit über die Taten selbst ausdrücken, aber auch über die von ihnen als zu mild empfundenen Strafen in den einschlägigen Prozessen.