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    Victoria
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    4,2
    297 Wertungen
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    35 User-Kritiken

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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 7. Juni 2015
    Ein Film, den es gar nicht geben kann. Dasselbe wurde vor gar nicht langer Zeit über Randy Moores als Skandal angelegten Disney-Horror gesagt. Viel unglaublicher allerdings ist das, was Schipper hier gelingt: eine allgegenwärtige Kamera verfolgt die improvisierten Dialoge, die Gesten und Handlungsabfolgen einer wirklich unglaublich guten Darstellercrew. Und das 140 (!!) Minuten am Stück und ohne Schnitt. Das wirkt mitunter so echt und zieht den Zuschauer selbst so tief mit in den Konflikt, dass es schon fast körperlich, am eigenen Leib spürbar wird. Filmische Authentizität, die so nahe geht, dass der Zuschauer es vorher nicht wagt, an eine beinahe Verschmelzung von Fiktion und Realität zu glauben. Doch nach dieser Wucht von Film, wird sich etwas verändern - im Konzept Film und in dessen Wahrnehmung.
    -TheDon-
    -TheDon-

    3 Follower 12 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 11. Juli 2015
    Schnitte in einem Film sind ja eigentlich so sicher, wie das Amen in der Kirche. Fehler kann man so einfach herausschneiden und wenn nötig auch nochmal den ganzen Film umstrukturieren. Zuletzt zeigte aber Birdman, dass es den Fluss des Filmes erheblich verbessern kann, wenn man auf allzu viele Schnitte verzichtet und ganzen Szenen auch einmal in einem zu drehen. Dafür hat Kameramann Emmanuel Lubezki auch zu Recht einen Oscar erhalten. Doch während Filme wie eben Birdman oder auch Hitchcocks Klassiker Cocktail für eine Leiche letzten Endes doch nicht ganz ohne Schnitte auskommen, erschien dieses Jahr ein Film aus Deutschland, der genau das schafft. Victoria wurde in nur einem einzigen Take gedreht. Das ist auch das große Aushängeschild des Films. Doch so interessant das für den Filmliebhaber auch klingen mag. Letztendlich muss der Film auch jenseits dessen überzeugen können. Und so viel sei schon mal vorweggenommen: Das schafft er mit Bravour.
    In Victoria ist die namensgebende junge Spanierin (Laia Costa) gerade dabei einen Club in Berlin zu verlassen, als sie auf eine die vier jungen und angetrunkenen Männer Sonne (Frederick Lau), Boxer (Franz Rogowski), Blinker (Burak Yiğit) und Fuss (Max Mauff) trifft. Doch was als lustige Begegnung anfängt endet bald in einem unfreiwilligen Banküberfall, weil Boxer Schulden aus seiner Zeit im Gefängnis begleichen muss.
    Wer eine hochkomplexe Handlung erwartet ist hier falsch. Die Handlung kann man hier besser mit No Turning Back vergleichen. Sie ist schnell und kurz erzählt, jedoch so detailliert und spannend inszeniert, dass sie vollkommen ausreicht. Auch dank des wunderbaren Soundtracks, der in den richtigen Szenen eine so unglaublich Dichte und spannende Atmosphäre kreiert. Man leidet genauso, wie Victoria selbst. Es ist kein Mitgefühl, das man empfindet, nein, man macht genau dasselbe durch, wie sie, von der Freude bis zum Schmerz. All das lässt einen der Film selbst erleben. Man fühlt sich als Teil der Gruppe, da man sie ja auch den ganzen Tag über nie verlässt, da die Kamera sie ja die ganze Zeit begleitet. Und das macht viele Szenen nur noch schlimmer. Denn man weiß, dass man da erst rauskommt, wenn es Victoria auch schafft. Es gibt keinen rettenden Schnitt in eine andere Szene.
    Überhaupt trägt die Kamera auch einen wichtigen Teil des Erlebnisses bei. So weich und fließend, wie in Birdman ist sie zwar nicht – ein paar wackelige Aufnahmen sind schon dabei – aber dennoch eine beachtenswerte Leistung von Kameramann Sturla Brandth Grøvlen. Dabei bleibt die Kamera immer bei Victoria und auch immer auf Augenhöhe mit den Figuren. Bis auf den Schluss gibt es nie Aufnahmen aus der Ferne, keine Totalen oder Froschperspektiven. Man ist immer mit im Geschehen, und kann sich so noch besser mit der Gruppe identifizieren. Dazu tragen aber auch die unglaublich authentischen Schauspieler einen großen Teil bei. Die spanische Schauspielerin Laia Costa spielt ihre Rolle so unglaublich facettenreich und gefühlvoll, aber auch der restliche Cast, allen voran Frederick Lau, dessen Leistung an dieser Stelle auch gelobt sei, macht seine Sache sehr überzeugend.
    Obwohl der Film mit seinen 136 Minuten doch etwas lang ist, und sich auch das Ende viel Zeit nimmt, so finde ich das gar nicht so schlimm. Denn die Geschichte ist für Victoria ja auch erst vorbei, wenn es zu Ende ist, und dasselbe soll auch für den Zuschauer gelten. Überhaupt grenzt dieses Erlebnis fast schon an eine psychische Tortur, und das ist gar nicht negativ gemeint. Denn genau das macht den Film so sehenswert. Dass man am Ende genauso fertig und ausgelaugt ist, wie Victoria. Dass man dieselbe Panik gehabt hat, wie sie, denselben Druck verspürt hat.
    Und so bleibt Sebastian Schippers vierte Regiearbeit vor allem auf emotionaler Ebene eine besondere Erfahrung, die war nicht wegen der Handlung, sehr wohl aber wegen der dichten Atmosphäre und der Charaktere in Erinnerung bleibt und mehr ist als einfach nur ein Film ohne Schnitt.
    Woelffchen41
    Woelffchen41

    7 Follower 41 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 14. Juni 2015
    Gloria Victoria?
    Nein. Kein Sieg für „Victoria“, denn wozu sollen diese 2 Stunden und 20 Minuten eines simplen Gangsterfilms in ‚Echtzeit’, d.h. mit durchgehendem Handlungsablauf im Kleinkriminellenmilieu von Berlin gut sein? Mehr als ein technischer Gag, also das, was technisch mit der digitalen Technik heute möglich und machbar ist, hat dieser Film nicht gezeigt. Letztlich nur der Beweis einer realisierten ‚l’art-poir-l’art’-Idee, der es im Kino aber weitgehend an einer Existenzberechtigung fehlt, da sie für den Zuschauer wenig interessant ist. Dieses Konstrukt ist nicht in der Lage, eine umfangreiche, mit unterschiedlichen Aspekten, Personen, Zeitebenen und Handlungsabläufen ausgestattete Geschichte zu erzählen. Es bleibt ein einziger Handlungsstrang, der gradlinig aufgebaut ist, weil er sonst technisch nicht zu realisieren ist. Wie gesagt: Ein Experiment, welches beweisen will, dass so etwas möglich ist – mehr auch nicht. Es ist kein Spielfilm geworden in dem Sinne, dass er erst durch seine Vielschichtigkeit für den Betrachter interessant und sehenswert wird. Ein guter Spielfilm erzählt eine komplexe Geschichte auf so interessante und abwechselungsreiche Art und Weise, dass der Zuschauer dafür Geld ausgibt und ins Kino geht. Fazit: ‚Victoria’ ist nicht sehenswert, es sei denn, man will mal einen 240 Minuten langen Film ohne Schnitt sehen und das, was dann dabei herauskommt.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 25. Juni 2015
    Tolle Kameraführung! Aber ein bissl zu sehr gehypt!
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 13. Juni 2015
    Liebe Kinofans, "Victoria" ist ein langweiliger Film, der einfach nur so dahin plätschert und einschläfernd wirkt. Das permanente Gestammel der Akteure auf Englisch bzw. halb auf Deutsch ist ein Grund dafür. Tatsächlich ist es beeindruckend, dass der Film ohne einen einzigen Schnitt auskommt und somit aus einem Guss besteht. Dadurch entsteht ein völlig neues Filmgefühl gegenüber einer konventionellen Drehweise. Zwar neu, aber eben schlechter. Denn dies ist der Hauptgrund für eine einschläfernde Wirkung. Und der Film gewinnt durch diese neuartige Kameraführung keine Vorteile. Es ist immerhin etwas Neues probiert und ein Risiko eingegangen worden; daher gebe ich noch 3 Punkte und nicht 0 oder 1 Punkt.
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 30. Dezember 2015
    Technisch hat es sich der Regisseur durch das Beharren auf einer einzigen Einstellung und die weitgehende Improvisation der Dialoge selbst schwer gemacht. Diese handwerklichen Kniffe intensivieren leider keineswegs das Filmerlebnis: Die Kameraführung ist von der Idee des One-Take abgesehen weitestgehend unkreative Draufhalterei ohne Akzentuierung; die ununterbrochene Einstellung wird nicht als dynamisches Ereignis ausgenutzt, da sie nur damit zu tun hat, den Charakteren nachzulaufen. Auch die Dialoge verkommen in einer uninteressanten Mischung aus jugendlicher Proleten-Attitüde und unbeholfener romantischer Annäherung, zudem nervt das Sprachenwirrwarr, welches über die recht offensichtliche Symbolik hinaus überhaupt keine Funktion hat. Insgesamt kann der Film auch das ambitionierte Konzept, eine Art Mischung aus Romanze und Heist-Movie zu sein, im Detail nicht stemmen: zu skizzenhaft und klischeebelastet wirken die Charaktere der vier Männer, zu unbeteiligt die Protagonistin, und schließlich ist der Genresprung von dem handlungsarmen Herumlaufen im nächtlichen Berlin zum geradlinigen Überfall-Thriller absolut unmotiviert. Am Ende täuscht diese Mischung auch über den Mangel an Substanz in beiden Handlungsstränge hinweg: die Chemie zwischen dem zwielichtigen Raufbold und der angetrunkenen Touristin ist schon auf dem Papier zum Scheitern verurteilt und eine ziemlich haarsträubende Idee. Und der Thriller mit dem Überfall einiger Halbstarker auf eine Bank kommt ohne wirkliche Spannung aus. Durch all diese groben Fahrlässigkeiten verliert ''Victoria'' sehr schnell an Energie und wälzt sich über die Leinwand.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 16. Juni 2015
    Sehr sehenswert. Selten, dass man bei einem Film so das Gefühl hat, die Geschichte selbst mit zu erleben
    MasterOfJokes
    MasterOfJokes

    8 Follower 27 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 14. August 2015
    [...]Tolle Schauspieler und eine stimmige Atmosphäre sorgen in der ersten Hälfte für die größte Stärke von Victoria: Authentizität. Was zu Beginn noch perfekt klappt, wird beim Anschlagen eines gewollt düstereren Tons jedoch großzügig verworfen und lässt („)Victoria(“) eskalativ, aber ganz langsam und ohne Schnitt in Richtung „meh“ taumeln.[...]
    Cursha
    Cursha

    6.978 Follower 1.052 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 11. November 2018
    Es gibt sie wirklich ! Meisterwerke, die aus Deutschland kommen. "Victoria" ist eine extrem spannende und aufregende Nachttour durch die Straßen von Berlin geworden. Dabei spielen viele Komponenten zusammen, die diesen Film so perfekt machen. Zum Einen ist dies natürlich die Kameraarbeit, den "Victoria" wurde an einem Stück gedreht ! Drei Mal und was wir am Ende sehen ist der letzte dritte Schnitt. Nicht nur dass dies schon genug ist, natürlich braucht so etwas auch großartige Darsteller, die dies verkörpern. Dies tut das Ensemble um Frederic Lau auch. Darüber hinaus müssen die Darsteller auch fast alle in einer Sprache spielen, die nicht ihre Muttersprache ist. Denn in "Victoria" wird fast nur englisch gesprochen. Und dann ist die Handlung auch noch spannend, mitreisend und nervenaufreibend, den nie weiß man, was in dieser abgedrehten Nacht als nächstes passieren wird. Ein echtes Meisterwerk !!!!
    Kinobengel
    Kinobengel

    460 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 13. Juni 2015
    Sebastian Schipper hat mit „Victoria“ einen ganz anderen Film gemacht, der am 12.06.15 in München mit anschließender Anwesenheit des Regisseurs gezeigt wurde.

    Berlin, in den frühen Morgenstunden: Die Spanierin Victoria (Laia Costa) trifft in einer Disko auf vier junge Männer, die Geburtstag feiern und viel dummes Zeug reden. Aus Sympathie, insbesondere für Sonne (Frederick Lau), wird die Erlebnissüchtige zunächst Partybegleiterin und später Fluchtwagenfahrerin für ein krummes Ding, das zunächst gelingt.

    Schipper wollte keinen Film machen, der wie viele andere dank der Technik perfekt gestylt sei und wie viele andere dieselben Schnitt- und Figurenmuster aufweise. Das ist ihm mit einem Budget unter Tatort-Niveau mehr als gelungen.
    Die Rolle einer Frau sei in der Story zunächst nicht vorgesehen gewesen, aber allmählich zur Hauptfigur hineinentwickelt worden (Schipper: „Die einzige, die diesen Banküberfall braucht, ist Victoria.“). Das Ergebnis ist nicht nur echtes Autorenkino sondern ein Film, der tatsächlich ohne Schnitt mit einer Einstellung zum 139-Minuten-Marathon für das Team geworden ist (hauptsächlich für den hardwarebeladenen Kameramann, während z.B. bei „Birdman“ mit hidden Cuts gearbeitet wurde). Das kommt dann stellenweise wacklig und unscharf im nachtdunklen Berlin, dafür mit dem Effekt der optimalen Realitätsnähe. Einige Abschnitte haben mit reduziertem Umgebungston und Musikuntermalung interessante künstlerische Akzente erhalten.

    Drei Durchgänge des zuvor in 10-Minuten-Takes unterteilten und eingeübten Plots sind unter reichlich Improvisation sowie schauspielerischem Können aufgezeichnet worden; der letzte ist auf der Leinwand zu sehen, gestern von einem sehr begeisterten Publikum.

    Dass dieser einzige Take einen Erzählrhythmus ohne jedwedes Loch aufweist, erweckt Faszination satt; ein Umstand, der auf Schipper als künstlerischen Leiter ein besonderes Licht werfen sollte. Das Verhalten des Anstifters Andi (André M. Hennicke) um die Durchführung des Coups und Aufteilung der Beute mag rätselhaft erscheinen, doch stören kann das kaum. Alles ist wild, auch ohne programmierte Gags komisch, stets in Bewegung und dann von bedrückender Härte, die noch lange nach dem Abspann wirkt.

    „Victoria“ ist gelebtes Kino!
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