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ToKn
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2,0
Veröffentlicht am 8. Juni 2016
Das X-te Remake der ewigen Thematik: „Der Vater meiner besten Freundin“. Musste nicht sein, ist aber passiert. Der Film hält sich an die gnadenlose Abarbeitung der thematisch vorgegebenen Klischees. Wenn nicht, hätte man ja was zu meckern gehabt. Also konzentriert man sich auf den zweifelsohne handwerklich toll gemachten Film in der Erwartung, dass denn nun irgendwann mal, irgendein Aha-Effekt kommt. Der kommt auch. So nach 40 Minuten präsentiert sich Louna (ja, genau die, die den Vater verführt hat) zum gemeinsamen Frühstück mit der Unterhose von Laurent (dem Vater ihrer besten Freundin). Ab hier verliert der Film dann jegliche Glaubwürdigkeit und plätschert einfach nur noch so vor sich hin. Natürlich nicht, ohne die restlichen noch fehlenden Klischees weiter abzuarbeiten. Man weiß ja was kommt. Wie gesagt, handwerklich ist der Film schon Klasse. Visuell absolut top. Der Kameramann beherrscht seinen Job. Schauspielerisch gibt es auch nichts zu meckern. Vincent Cassel ist schon ein ziemlich cooler Typ, sollte sich mit solch lauen Filmen aber noch nicht aufs Altenteil zurückziehen. Wird mal wieder Zeit für einen richtigen Knaller! Francois Cluzet (ich mag den nicht) spielt die Rolle des nervenden Vaters so wie es das Drehbuch verlangt. Nervend (um so länger der Film, um so nervender), aber schauspielerisch solide. Beide, Cassel und Cluzet, schauspielerisch arg unterfordert. Lola Le Lann (was für ein Name!), meines Wissens in ihrer ersten großen Rolle, macht das ziemlich ordentlich. Naiv, aufreizend…, naja, so wie man sich 17 Jährige Mädchen vorstellt, die sich in den Vater ihrer besten Freundin verlieben. Die Thematik Pädophilie, die hier manch einer verharmlost dargestellt findet, sollte man getrost außen vorlassen können. Bei fast volljährigen Mädchen kann man ja nun wahrlich nicht mehr von Pädophilie reden. Das erklärt sich ja schon durch den Begriff. Es ist scheinbar der Altersunterschied, der „schockiert“. In „Entschuldige, ich liebe dich“ wurde Ähnliches ja auch schon thematisiert. Allerdings ein wenig erfrischender. Wie auch immer, es hätte den Film nicht zwingend gebraucht um schauspielerisches Können und visuell tolle Landschaftsbilder darzustellen. Dafür gibt es wahrlich bessere Storys. Nun ist es aber passiert und wir werden den Film relativ schnell vergessen, bis es dann irgendwann das nächste Remake gibt. Vielleicht könnte sich ja mal Jemand an das Thema: "Die Mutter meines besten Freundes" wagen, aber dann landen wir wohl in einer ganz anderen Ecke.
Ganz nett anzusehen- als Komödie würd ich es aber nicht ansehen. Es hält sich alles auf einem Level. Mit dem Trailer hat man aber eigentlich auch schon fast alles gesehen. Aber dennoch sehenswert
„Der Vater meiner besten Freundin“ ist, selbst im Genre der seichten französischen Komödie, nicht bei den Spitzenplätzen anzusiedeln. Wie so häufig in diesem Genre bekommt der Zuschauer eine Geschichte über Gefühle und die damit verbundenen Konflikte präsentiert, nur diesmal handelt es sich dabei um einen gefährlichen Lauf über dünnes Eis. Wie der Titel schon vermuten lässt geschieht etwas Sexuelles zwischen einem Mädchen und dem Vater ihrer besten Freundin – er 46, sie gerade mal 17. Dass dies eine Menge Probleme mit sich bringt versteht sich von selbst.
Nun, das große Problem von „Der Vater meiner besten Freundin“ ist schlichtweg die lasche Umgehensweise und insbesondere die finale Lösung des Konflikts. Der Film von Jean-Francois Richet stellt Pädophilie als Nebensächlichkeit dar, beinahe schon als Belanglosigkeit. Zur Unterstützung dieser Aussage dienen die einfältig geschriebenen, viel zu unintelligenten Charaktere bestens, die von Darstellern verkörpert wurden, die beim Darstellen derer sichtlich unterfordert waren. Dabei orientiert sich „Der Vater meiner besten Freundin“ ziemlich offensichtlich an Luc Bessons „Léon – Der Profi“, versucht dessen Essenzen einzufangen und in dieser Dramödie nochmals auf die Leinwand zu bringen – ohne Erfolg. [...]