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    Beste Chance
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    3,5
    Veröffentlicht am 17. Juli 2014
    Marcus H. Rosenmüller fügt nach sieben Jahren seinen Filmen „Beste Zeit“ und „Beste Gegend“ den dritten Film der Reihe an.

    Mit „Beste Chance“ darf nun der Kinogänger miterleben, was aus Kati, Jo, Rocky usw. geworden ist, denn nicht nur Rosenmüller hat die Heimatkomödien-Fans warten lassen, fünf Jahre sind im oberbayerischen Tandern (Landkreis Dachau) vergangen, der Kalender zeigt das Jahr 2001 und die Freunde haben sich zum Teil aus den Augen verloren. Als Kati (Anna Maria Sturm) eine Nachricht der in Indien verweilenden Jo (Rosalie Thomass) vom Anrufbeantworter abhört und als Hilferuf auslegt, bricht sie sofort zum fernen Subkontinent auf. Katis Mutter (Johanna Bittenbinder) ist dies nicht geheuer und schickt Ehemann Hubert (Andreas Giebel) mit Walter (Heinz-Josef Braun) hinterher.

    Für den bayerischen Regisseur ist „Beste Chance“ ein sehr persönlicher Film und kein Bavarian Bollywood, war er doch selbst im Jahr 2001 in Indien, wie Interviews entnommen werden kann. So bildet der neue Rosenmüller-Film einen erheblichen Unterschied zu „Wer’s glaubt, wird selig“ (2012), der mit klischeehaft künstlich wirkenden Figuren und Idiomen ausgestattet wurde und wenig aus dem Leben zeigt. Die Charaktere für den aktuellen Film schreibt Drehbuchautorin Karin Michalke gut erkennbar konsequent weiter, wie sie aus den Vorgängerwerken bekannt sind. Kati ist in ständiger Orientierung, die Eltern sind ihr altmodisch. Und wie selbstverständlich wird dieses Thema wieder auf humorige Weise angerichtet und auf der Leinwand serviert. Kabarettist und Schauspieler Andreas Giebel ("Die Rosenheim-Cops") gibt nicht nur als Hubert den grantelnden Bayern. Nun muss er sich zur Erheiterung der Zuschauer mit einem Gemisch aus Bayerisch-Hochdeutsch-Englisch am Ganges herumschlagen. Dies gelingt ihm in gewohnter Manier und unter Anleitung von Rosenmüller mit vielen Zwerchfelltreffern. Als Duo mit Heinz-Josef-Braun bildet Giebel die interkontinentale Comedy-Einheit in den Locations dieses Films. Etwas ruppig wird oft zwischen Asien und Bayern gewechselt, denn dahoam geht es ebenfalls lustig ländlich zu. In kleinen Nebenplots wird das Treiben der anderen bekannten Gesichter aufgezeigt. Hier muss wie in den vorigen Teilen der Trilogie Ferdinand Schmidt-Modrow als Rocky den oberkomischen Part geben, während das Geschehen in der Ferne um Kati mehr Richtung Drama läuft. Das ist unterm Strich nicht nur für bayerische Mitbürger nett anzuschauen, abwechslungsreich und recht gut ausbalanciert. Mit dem Erscheinen der jeweiligen Figuren kann die Stimmung vorausgefühlt werden, was für den Erzählrhythmus nicht zwingend förderlich ist. Die Handlung aber hat dann die eine oder andere Überraschung und Enthüllung zu bieten.

    Durch den Kontinentalswitch, welchen es für die Vorgänger von „Beste Chance“ nicht gab, ergibt sich für die Kamera ein weiterer Aufgabenbereich. Das Wesentliche der fremden Welt wird eingefangen und gibt ein kinotaugliches Bild ab, sei es im religiösen, sozialen oder landschaftlichem Sinne für den komödiantischen oder dramatischen Anteil. Gerd Baumann, als Komponist seit „Wer früher stirbt ist länger tot“ oft von Rosenmüller eingespannt, hat seinen unverwechselbaren Sound auch hier wieder einbringen können.

    Wegen dem zeitlichen Bruch und der überwiegend abgeschlossenen Handlungsstränge der ersten beiden Teile kann „Beste Chance“ solo geschaut werden, es wäre aber schade unvollständig. Und wie es im Leben von Kati, Jo und den anderen weitergeht, dürfte in der Erzählweise von Marcus H. Rosenmüller dem zahlenden Kunden nicht vorenthalten werden.
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