Da ist er nun, der bereits dritte Teil der Phantastische Tierwesen Reihe und auch ich wollte mir den Film nicht entgehen lassen. Vorne weg kann ich aber leider bereits schon sagen, dass es für mich der schwächste der Reihe ist, aber dazu im Fazit mehr.
Story: Schwarzmagier Gellert Grindelwald ist dabei, neue Anhänger für seine dunklen Pläne um sich zu scharen. Hogwarts-Lehrer Albus Dumbledore weiß um die Gefahr, die von dem charismatischen Zauberer ausgeht und befürchtet, dass es Grindelwald tatsächlich gelingen könnte, die Macht in der Zaubererwelt vollends an sich zu reißen. Doch allein kann er Grindelwald nicht aufhalten, weshalb er den Magizoologen Newt Scamander und dessen Freunde, zu denen auch der Muggel Jacob gehört, einmal mehr um Hilfe bittet. Auf ihrer gefährlichen Mission lernen Newt und seine Truppe neben magischen Tierwesen auch die fanatischen Anhänger Grindelwalds kennen. Ein brodelnder Konflikt zwischen Gut und Böse bahnt sich an, den Albus Dumbledore aktiv mitentscheiden muss – und bei dem auch sein Bruder Aberforth und der mysteriöse Credence eine Rolle spielen werden. Soweit erstmal zur Story. Normalweise schreibe ich am Anfang immer, wie sich die Story aufbaut und ob sie einen roten Faden verfolgt. Hier mache ich das mal etwas anders, da ich finde das die Story leider nicht wirklich gut gelungen ist. Am Anfang baut sich die Story nicht wirklich gut auf, verfolgt aber einen roten Faden. Von dem roten Faden weicht die Story leider zwischendurch immer mal wieder ab. Es kommt immer wieder zu Szenen, die im nachhinein betrachtet, so wenig bis gar keinen Sinn ergeben und man sich als Zuschauer fragt, warum war das jetzt wichtig für die Story und das zieht sich so ein wenig durch die ganze Story. Auch das Erzähltempo ist meiner Meinung nach viel zu langsam für einen dritten Teil einer Reihe. Jetzt kann man hingehen und sagen, dass es ja nicht alles immer schneller erzählt werden muss, nur weil es schon Teile gibt, dass machen andere Reihen ja auch nicht. Da würde ich normalweise den Leuten auch Recht geben, aber hier wirkt das alles sehr schleppend. Das liegt insbesondere an der Story selbst, da man am Anfang als Zuschauer nicht wirklich weiß, in welche Richtung der Film gehen wird. Bei vielen anderen Filmen vermisse ich genau das, aber hier wirkt das ganze nicht wirklich. Ich hatte oft das Gefühl, dass die Drehbuchautoren selber nicht wussten, was genau sie für eine Geschichte erzählen wollen, weil die ganze Story recht merkwürdig wirkt. Es gibt zwar eine Rahmenhandlung, aber die macht so wenig Sinn und bekommt kaum Tiefgang, dass man nie so recht als Zuschauer weiß, wohin das Ganze gehen soll. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, dass man überhaupt nicht auf die ersten Teile aufbaut. Klar hier und da werden ein paar Charaktere weiter ausgeführt, aber storymäßig wirkt das alles sehr an den Haaren herangezogen. Viele Charaktere bleiben zu blass und auch Fehl am Platz, so dass man sich oft fragt, warum viele Figuren so handeln, wie sie handeln und warum sie genau das jetzt in der Szene sind. Die meisten Figuren kommen in den ersten beiden Teilen zwar auch vor, verhalten sich dort aber anders als hier in der Geschichte. Hier fehlt meiner Meinung nach der Zusammenhang zwischen den ersten beiden Teilen und zwischen dem. Das war ja auch leider schon etwas der Fall zwischen Teil 1 und Teil 2, dass da auch die Kontinuität gefehlt hat, aber hier wirkt das Ganze nochmal mehr. Es wird eine Geschichte erzählt, die unglaubwürdig ist, da wenn man die ersten 8 Harry Potter Filme und die ersten beiden Phantastische Tierwesen gesehen hat, dass man sich fragt, woher kommt jetzt diese Rahmenhandlung. Versteht mich nicht falsch die Story macht nicht viel falsch, aber so richtig was machen tut sie leider auch nicht. Das ganze fühlt sich halt überhaupt nicht wie eine Fortsetzung an, sondern mehr wie eine Füllerepisode aus einer Serie und das ist wirklich schade, da man hier viel Potential liegen gelassen hat. Zur Mitte hin wird die Story etwas besser und auch das Erzähltempo zieht etwas an. Da gibt es einige gute Momente, vor allem die zwischen Dumbledore und Grindelwald. Immer wenn die beiden zusammen Szenen haben, ist es mit das Beste am ganzen Film und auch für die Story und auch davon hätte ich gerne mehr gesehen. Die Nebenhandlungen mit Newt und den anderen sind zwar ganz nett, wirken aber eher Fehl am Platz. Vor allem das Handeln der einzelnen Figuren ist immer wieder merkwürdig und macht wenig Sinn. Normalerweise bewerte ich in der Story nie die Schnitte und die Kameraführung, doch hier muss ich sagen, dass einige Kameraschnitte völlig falsch sind, so dass manche Figuren plötzlich ganz woanders stehen, als noch in der Szene vorher. Das wirkt oft etwas merkwürdig und schadet der Story auch, da man dadurch auch Kontinuität Probleme erschafft. Auch hatte ich oft das Gefühl, dass man nicht wirklich weiß, was man mit den etablierten Figuren die Filme über machen soll. Als Beispiel kann ich da, ohne zu spoilern, Credence nehmen. Wenn man die Entwicklung alleine nur vom ersten zum zweiten Teil sieht und jetzt dann das auf den dritten Teil bezieht, wirkt das alles sehr merkwürdig. Ohne zu spoilern ist das schwer zu beschreiben, aber wenn man den Film sieht, weiß man schnell was ich meine und das ist leider nicht nur bei ihm so, leider trifft das auch auf andere Figuren zu. Das Ende ist meiner Meinung nach noch mit das Beste an der Story. Zwar ist das Ende dann doch etwas sehr vorausschaubar, aber für das was es sein soll, macht das soweit Sinn. Auch wirken die 2:15h nicht so lange, was merkwürdig für mich war, da der Empfang sogar zwischenzeitlich langweilig wurde, aber irgendwie kommt das Ende dann doch deutlich schneller als man denkt. Ob das jetzt an der Schnittweise, oder an dem anziehenden Erzähltempo liegt kann ich nicht genau sagen. Der Antagonist spielt hier nochmal eine besondere Rolle. Das liegt nicht nur daran das der Schauspieler kurzfristig ersetzt wurden, sondern auch das er mit das Beste am ganzen Film ist. Denn neben Dumbledore ist es die einzige Figur, welche Hintergrund und etwas Tiefgang bekommt, wovon ich gerne noch mehr gesehen hätte. Die anderen Figuren bleiben recht blass, wodurch sie leider für den Zuschauer eher uninteressant bleiben. Auch der Humor wirkt an vielen Stellen eher unpassend. Klar gibt es die ein oder andere Stelle, wo der Humor gut mit der Story harmoniert, aber den ganzen Film über funktioniert das leider nicht. Zusammengefasst kann man sagen die Story macht nicht viel falsch, ist aber auch nicht wirklich gut. Vieles wirkt einfach nur merkwürdig und passt überhaupt nicht in das ganze Harry Potter Universum. Viel neue Figuren wirken Fehl am Platz und sind nur Mittel zum Zweck und man fragt sich oft, wer auf die Idee kam diese Figuren einzuführen, weil sie für die eigentlich aufgebaute Story aus den letzten Teilen nicht wirklich benötigt werden. Hier hätte man meiner Meinung nach eher eine andere Rahmenhandlung wählen sollen, welche auf die vorherigen Teile aufgebaut hätten. So wirkt das alles ziemlich unstimmig und es fehlt an allen Ecken und Kanten. Protagonisten aus den ersten Teilen werden zu Nebenfiguren, wodurch man als Zuschauer nicht wirklich mit den einzelnen Figuren mitfühlen kann, so wie das noch in der ersten Teilen war. So kann man leider nur mit Dumbledore, welcher am Besten aus der Story herauskommt, da die Szenen für ihn wirklich gut funktionieren und auch das Zusammenspiel zwischen ihm und Grindelwald macht am meisten Spaß beim Zuschauen. Ich tue mich wirklich schwer hier eine Wertung abzugeben, da ich finde das die Story an sich einem das Fan der Reihe nicht viel gibt, aber für einen Film, welchen man einfach nur so schaut, ist die Story okay, aber mehr dann auch nicht. Note: 4
Schauspieler: Viele Fans waren verwundert, als es hieß, dass Jonny Depp durch Mads Mikkelsen ersetzt wird. Die Gründe dafür sind allen bekannt und daher habe ich mich gefragt, ob Mads Mikkelsen diese Rolle so gut umsetzen kann, wie Jonny Depp. Ich persönlich war ein Riesenfan von der Interpretation von Jonny Depp, als Grindelwald und so war ich eher skeptisch eingestellt. Dennoch muss ich sagen, dass Mads Mikkelsen mit das Beste am Film ist. Auch er verkörpert die Rolle wirklich gut und es liegt eher an der zu dünnen Story, dass seine Figur eine Menge Potential liegen lässt. Ich habe mich auch oft während des Films erwischt, dass ich mich gefragt, wie wären die Szenen mit Jonny Depp gewesen, aber das werden wir leider nie erfahren, ist für mich jetzt aber auch kein Kritikpunkt, da Mads Mikkelsen das in dem Rahmen der Story noch ziemlich gut macht. Auch Jude Law als Albus Dumbledore spielt das gewohnt. Er bekommt hier deutlich mehr Tiefgang, aber auch er bleibt hinter seinen Möglichkeiten, was wirklich schade ist. Das Zusammenspiel zwischen Jude Law und Mads Mikkelsen ist mit das Beste am ganzen Film und gerne hätte ich mir noch mehr Szenen zwischen den beiden gewünscht. Eddie Redmayne, welcher in den ersten beiden Teilen noch eine deutlich größere Rolle zu tragen hatte, ist in dem Film eher eine Nebenfigur und funktioniert leider fast gar nicht mehr. Das liegt weniger an ihm, als das die Story ihm nicht viele Möglichkeiten gibt und seine Figure alleine könnte diese Filme meiner Meinung nach auch nicht mehr tragen. Aber dennoch, wenn er zu sehen ist, macht er das soweit gut. Dan Fogler bleibt leider auch weit hinter seinen Möglichkeiten. Er ist tatsächlich nur in dem Film für den Humor und daran hat man sich als Zuschauer dann irgendwann auch etwas satt gesehen. Dennoch funktionieren ein paar Szenen dann doch relativ gut, aber ich hätte mir auch hier deutlich mehr gewünscht. Das Problem mit Ezra Miller (Credence) habe ich oben in der Story schon etwas thematisiert. Er spielt das wirklich gut, aber es funktioniert im Zusammenhang mit der Story und der Figure an sich eher weniger. Würde es einen größeren Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilen geben, hätte man hier deutlich mehr herausholen können. Dennoch muss ich sagen, dass alle soweit gut spielen, aber durchgängig alle hinter ihren Möglichkeiten bleiben. Note: 2
Action/Spannung: Ich fange mal mit der Spannung an. Die baut sich leider von Anfang an nie wirklich gut auf. Das liegt in erster Linie an der Story, welcher keinen großen Spielraum lässt, um eine Spannung aufzubauen. Dadurch das man als Zuschauer am Anfang nicht wirklich weiß in welche Richtung der Film gehen wird, auch wenn das bei vielen Filmen eher positiv als negativ ist., will sich nie so richtig eine Spannung aufbauen. Auch zur Mitte hin wird das nicht wirklich mehr und auch die Überraschungsmomente die ist tatsächlich hier und da gibt, funktionieren nie richtig und man kann oft als Zuschauer erahnen, in welche Richtung es irgendwann gehen wird. Schade hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Kommen wir zum Schluss noch zur Action. Diese sieht am Anfang wirklich nicht gut aus und man erkennt ziemlich deutlich das CGI. Das wird dann zur Mitte hin deutlich besser und wird mit das Beste am ganzen Film. Insbesondere die Kampfszenen sehen richtig gut aus und machen auch Spaß beim Ansehen. Davon hätte ich mir auch eins, zwei Szenen mehr gewünscht. Auch die Inszenierung der Kampfszenen ist wirklich gut. Note: 3
Gesamtnote: 3
Gesamtpunkte: 5,5 /10 P
Das war leider nicht viel und das obwohl man eine Menge Potential hatte. Das der Film kein kompletter Flop für mich geworden ist, liegt an den gut inszenierten Kämpfen und dem Zusammenspiel zwischen Dumbledore und Grindelwald. An sich die Story recht substanzlos. Es wirkt alles irgendwie merkwürdig und nicht zusammenhängend. Die Story wirkt zu stark konstruiert und ihr fehlt es vor allem an Hintergrund und Tiefgang. >In keinem der Teile vorher wird irgendwas in der Hinsicht aufgebaut und man hat das Gefühl als Zuschauer, dass der Film selbst nie so wirklich weiß, wie der die Story vorantreiben soll und so wird gefühlt einfach irgendwas erzählt, was zwar grob in die Welt passt, aber nicht zu der Reihe an sich. Nach dem Film habe ich mich gefragt, ob ich noch einen vierten Teil davon sehen möchte und wenn ich ganz ehrlich bin eher nein und das ärgert mich. Das ganze fing damals wirklich vielversprechend an. Aber schon beim zweiten hat man schon gemerkt, dass das ganze Projekt eher in die falsche Richtung geht und das wird mir mit dem Film leider auch bestätigt. Klar hat der seine Momente, aber davon leider so wenige, dass die eher schwachen Momente überwiegen. Für einen dritten Teil einer etablierten Reihe ist das einfach zu wenig. Zu wenig Tempo, zu wenig Hintergrund, zu wenig Emotionen und zu wenig Substanz mit zu viel Oberflächlichkeit. Mit zu vielen Figuren, welche überhaupt nicht funktionieren und nur Mittel zum Zweck sind und ich könnte noch deutlich mehr schreiben, aber ich denke der Kern meines Ärgers ist deutlich zu lesen. Bleibt am Ende die Frage, wem ich den Film empfehlen könnte. Empfehlen kann ich den Film trotzdem allen die auch die ersten beiden Teile gesehen haben. Allen anderen, die ein magisches Abenteuer sehen wollen, würde ich eher zu den Harry Potter Teilen raten.