Sand Castle: Kritiken

Kriegsfilme zu beurteilen- sie zu kritisieren- ist immer ein bisschen heikel. Der hier kann sich nicht so recht entscheiden, was eigentlich seine Botschaft sein soll. Irgendwie plätschert der Film so vor sich hin. Hat einen leisen Hauch von US-Propagandamaschinerie, frei nach dem Motto: schaut her, was wir kaputt gemacht haben, das machen wir, entgegen aller Widerstände auch wieder ganz. So ganz nebenbei versorgen wir auch noch alle mit Wasser. Film-Fazit: Wir sind die Guten! Naja…, ohne weiteren Kommentar. Leider hat „Sand Castle“ auch handwerkliche Ungereimtheiten. Den halben Film lang buddeln die Soldaten in einen relativ kleinen Krater herum ohne das was voran geht, dann werden zwei Rohre zusammengeschraubt, aber richtig fertig wird die Pumpstation dann doch nicht. Trotz zahlreicher Schwächen im Drehbuch gibt es aber auch in "Sand Castle" reichlich Momente die einen, egal in welcher Form, die Schrecken des Krieges ins heimische Wohnzimmer bringen und durchaus ins Mark gehen. Trotzdem…, irgendwie hat der Film als Gesamtwerk bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, u.a. auch, weil Nicholas Hoult hier nicht gerade über sich hinauswächst. Schauspielerisch- gesundes Mittelmaß. Man kommt bis zum Ende, aber in die Liste der großen Kriegsfilme ist kein Platz für „Sand Castle“.

Sand Castle ist ein gelungener Kriegsfilm. Schauspieler, Inszenierung und Schauplätze sind durch die Bank hochwertig. Hier war ein professionelles Team mit ausreichend Budget am Werk und das sieht man.

Das Grauen des Krieges wird adäquat dargestellt und wie dieses sich auf die Leben der einzelnen auswirken.

Auch, daß im Krieg wenig schwarz oder weiss existiert, wird beachtet. Bis auf die Terroristen wird ein detailliertes Bild aller Beteiligten gezeichnet und wie sie versuchen, das beste aus der Situation zu machen.

Gleichzeitig werden die Kamerad- und Freundschaften gewürdigt, welche sich bilden. der fast schon Ferienlager-artige Charakter, wenn mal nicht die Bomben fallen, usw.. So zeichnet der Film ein rundes Bild über den Krieg und wie er sich für die Betroffenen aus nah und fern, zivil und militärisch darstellt. In einer Art und Weise, wie sie in Deutschland nicht möglich wäre. Lob von meiner Seite.

Ich fand den film sehr gut und die Besetzung ebenfalls top, aber nicht gut genug für den 5ten Stern.