Da ich damals auch den ersten Teil gesehen habe, wollte ich mir den zweiten Teil nicht entgehen lassen.
Story: Robert McCall ist wieder zurück aus dem Ruhestand. Er verdient mit seine Taxifahrten seine Miete, hilft jedem in der Nachbarschaft wenn diese Probleme hat, aber greift auch zur Gewalt, wenn es für richtig hält. Doch eines Tages meldet sich seine Vergangenheit zurück, da seine Ex-Chefin Susan Plummer tot in einem Hotel gefunden wird. Robert möchte das nicht einfach so hinnehmen und sucht nach der Person, der ihm seine letzte verbleibende Freundin genommen hat. Soweit erstmal zur Story. Der Film baut sich nicht wirklich gut auf. Er hat zwar irgendwie einen roten Faden, aber von diesem weicht er zu oft ab. Dazu kommt das der Anfang recht ruhig erzählt ist, was zwar nicht all zu schlimm ist, aber bei einer Fortsetzung erwarte ich hier ein wenig mehr Tempo in der Erzählweise. Des Weiteren startet die eigentliche Hauptstory erst nach ca. 45 Minuten, was wie eben schon erwöhnt bei einer Fortsetzung zu spät ist, da man das Szenario vom ersten Teil bereits kennt. Schade hier hätte man etwas mehr Tempo einbauen können, um die Story besser voranzutreiben. Dann wenn die Hauptstory anfängt kommen zu viele andere Handlungsstränge dazu, welche die Hauptstory immer wieder unterbrechen. Die anderen Handlungsstränge sind noch nicht einmal schlecht, sondern haben eine gewisse Spannung und sind interessant geschrieben, verlaufen aber zu schnell immer wieder im Sand. Dadurch hat zu viele Handlungsstränge, welche man nicht wirklich verfolgt und man als Zuschauer auch schnell den Überblick und den Faden für die Hauptstory verliert. Schade hätte man sich hier auf einen Handlungsstrang festgelegt und diesen konsequent bis zum Ende erzählt, wäre um einiges mehr drin gewesen. Dazu kommen in der Mitte auch ein paar Längen dazu und mit seinen 120 Minuten ist er ein wenig zu lang geraten.Auch der Antagonist ist hier mal wieder mehr Mittel zum Zweck. Hätte man einen anderen Handlungsstrang verfolgt und dort einen guten Antagonisten mit Hintergrund geschaffen, wäre um einiges mehr drin gewesen. So hat man den standardmäßigen Antagonisten, ohne größeren ersichtlichen Hintergrund für sein handeln. Das Ende wiederum ist soweit in Ordnung, aber nichts außergewöhnliches. Man hat das Gefühl, dass man so was schon öfters gesehen hat. Meiner Meinung nach hat man sich insbesondere bei der Story um einiges zum ersten Teil verschlechtert. Klar es ist immer noch ein guter Rachefilm , welcher einige spannende Momente hat, aber es fehlen vor allem die düsteren, dreckigen Momente, welche den ersten Teil noch so großartig gemacht hat. Note:4
Schauspieler: Und hier muss man wirklich den Hut ziehen. Was Denzel Washington mit seinen 64 Jahren aus dieser Rolle noch rausholt ist wirklich gut. Dadurch das es weniger Actionszenen gibt wirkt das ganze ein wenig schwächer als wie noch im ersten Teil, aber vor allem bei den Szenen, wo er nochmal zeigen kann, was er mit 64 noch alles drauf hat, macht es Spaß ihm dabei zu zuschauen. Leider gehen die anderen Schauspieler un Figuren ein wenig unter neben ihm und durch die schlechte Erzählweise, haben die keinen großen Spielraum um sich mehr zu entfalten. Da das Hauptaugenmerk des Films Denzel Washington ist, kann man darüber hinwegschauen. Note: 2
Action/Spannung: Ich fange mal mit der Spannung an. Es gibt von Anfang an eine gewisse Grundspannung, da man als Zuschauer nicht genau weiß, wo der Film hingehen wird. Diese fällt zur Mitte hin aber, da es, wie oben bereits erwähnt zu viele Handlungsstränge gibt und auf der anderen Seite er sich auch wenig anfängt zu ziehen. Hätte man sich auf einen Handlungsstrang konzentriert und das Erzähltempo etwas angezogen, wäre mehr drin gewesen. Zum Ende hin steigt die Spannung nochmal ein wenig, aber das reicht da nicht mehr ganz, um das fehlen in der Mitte wieder weg zu machen. Kommen wir zur Action. Der erste Film damals strotze nur so vor Action- und Kampfszenen, welche auch richtig gut inszeniert waren und Spaß beim Anschauen machten. Daher habe ich gehofft, dass man das Niveau im zweiten teil halten kann. Diese Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt. Man hat im zweiten Teil viel weniger Actionszenen und auch die Brutalität ist im Vergleich zum ersten Teil, massiv runter gedreht worden. Dennoch sehen die Kampf- und Actionszenen, welche vorkommen, auch wieder richtig gut aus und machen Spaß beim Anschauen. Schade ich hätte mir mehr von diesen Szenen gewünscht, weil genau die den ersten Film geprägt haben und auch das Beste im zweiten Film sind. Note:3
Gesamtnote: 3
Schade, der Film hätte um einiges besser sein können. Es fehlt vor allem bei der Story an allen Ecken und Kanten. Mit nur einem klaren Handlungsstrang und einem schnelleren Erzähltempo hätte man um einiges mehr aus dem Film raus holen können. So ist es nur ein durchschnittlicher Film, der zwar nicht viel falsch macht und seinen starken Szenen insbesondere bei den Actionszenen hat, aber das reicht hier nicht, um ein gutes Gesamtpaket abzugeben. Hätte man den Look aus dem ersten Teil übernommen und mehr Actionszenen eingebaut, hätte der Film noch mehr Spaß gemacht. Bleibt am Ende die Frage, wem ich den Film empfehlen kann. Empfehlen kann ich den Film allen die auch den ersten Teil gesehen haben und allen Denzel Washington Fans, da diese hier voll ihre Kosten kommen. Allen anderen sollten definitiv erst den ersten schauen.