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EMOWi .
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4,5
Veröffentlicht am 25. August 2016
Ein sehr berührender, anregender und lustig-trauriger Film mit sehr guten Darstellern und sehr guter Kameraarbeit. Natürlich bisweiligen idealisierend und unrealistisch, aber dennoch ... Das einzige, das mir nicht gefällt ist der Titel. Der führt das Publikum ohne Vorkenntnisse wohl auf die falsche Spur. Aber dennoch waren die Zuschauerreaktionen im Kino durchweg positiv und gut, aber auch nachdenklich gestimmt, verließen alle den Kinosaal. Ach ja, auch für die Musik ein ganz großes Lob.
Zurecht stufte das Fachmagazin „Variety“ Matt Ross als einen der „10 directors to watch“ ein, die man im Auge behalten sollte. Als Schauspieler verlief seine Karriere bisher mittelprächtig, aber sein zweiter Film macht Lust und Hoffnung auf mehr.
Er bringt das Kunststück fertig, sehr komisch und zugleich sehr traurig von der Aussteiger-Familie zu erzählen, die nach ihren eigenen Regeln lebt
Endlich mal wieder ein richtig guter Film. Hervorragend geschauspielert. Drückt nicht auf die Tränendrüse, und regt sogar, trotz allseits bekannten und schon selbst seit Jahren diskutierten und durchdachten Möglichkeiten, zum Nachdenken an.
Ich habe den Streifen in der Sneak sehen dürfen und war von Beginn an begeistert. Der Plot entwickelt sich maßgebend aus den Entscheidungen des Vaters und der demokratischen Mitsprache seiner Kinder. Viggo Mortensen spielt dabei furios einen Vater, der auf der einen Seite das Beste für seine Kinder will und daher einen rationalen und teils sehr harten Kodex vorlebt, den die meisten seiner Kinder auch annehmen. Zum anderen wird sein innerer Zwiespalt in vielen Situationen sehr deutlich, wenn er beispielsweise beschließt, spoiler: das Begräbnis seiner Frau zu stürmen, seine Kinder ihn aber davon abhalten und ihn anschließend trösten . Kurzum lebt der Film von der Familie: Gegenseitiges Vertrauen (vor allem die Kinder dem Vater gegenüber), an einem Strang ziehen, miteinander kommunizieren und in Frage stellen sowie das Füreinanderdasein. Aber solche Familienstorys hat man ja bereits zu genüge auf der Leinwand gesehen. Was macht Captain Fantastic also zu was Besonderem? Meiner Meinung nach ist es die Frage, die man sich selbst den ganzen Film hindurch stellt: Würde man gerne Teil dieser Familie sein oder lieber der Gesellschaft, wie sie im Film dargestellt wird bzw. wie man sie kennt, angehören? Um allein mit dieser Frage in Gedanken spielen zu können, empfehle ich, sich diesen Streifen anzuschauen.
Hier stimmt das Marketing aber hinten und vorne nicht: der Titel klingt wie die xt-e Comicverfilmung, der deutsche Untertitel läßt auf eine Komödie schließen und die am meisten gezeigten Bilder aus dem Film in dem die Familie in bunten Anzügen zu sehen ist sehen nach einer Paul Anderson Geschichte aus. Aber letztzlich ist dies doch ein eigener und sehr spezieller Film; da kann ich auch verstehen wie Viggo Mortensen sich in diesen Film verirren konnte. Der recht schlichte Plot läßt sich halbwegs unter dem Oberbegriff „Road Movie“ erfassen, der Film deckt aber mehrere Genres ab:man kann ihn als tragikkomödie, als Drama, mitunter auch Abenteuerfilm sehen. Nichts davon fällt wohl unter das was ein Mainstream Publikum schauen möchte und was man adäquat in einem solchen Film anbringen kann. Trotzdem: der Konflikt zwischen einem etwas alternativen Vater und seinen sehr speziellen Kindern hat viele interessante Aspekte, je nachdem wie sehr man in dieser Thematik in die Tiefe gehen mag. Als Unterhaltungsfilm ist er dabei aber eine Spur zu lang.
Ich fand den Film wirklich großartig. Habe ihn in der Sneak gesehen und im Kino war es ungewöhnlich still. Man war permanent hin und hergerissen zwischen lachen und weinen und ob man das Verhalten bzw. die Lebensphilosophie des Vaters jetzt gut fand oder nicht. Wir (44, 53 und 18) haben auch hinterher noch viel drüber gesprochen. Viggo Mortensen spielt wirklich toll, aber auch die Kinder sind gut besetzt, besonders George Mackay. Alles in allen sticht der Film heraus und ist auf schräge Weise außergewöhnlich.