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Cursha
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3,5
Veröffentlicht am 15. August 2021
"Battle Of The Sexes" lebt von seinen Darstellern und deren Chemie untereinander. Emma Stone ist ohne Zweifel eine fantastische Darstellerin und auch Steve Carell kann zunehmend auch in ernsteren Rollen überzeugen, hier spielen beide fantastisch auf und liefern sich nicht nur ein tolles Duell beim Tennis, sondern auch schauspielerisch. Zwar ist der Film unterm Strich eher solide, aber das Schauspiel holt noch einmal ein wenig heraus.
Gut gespielter Film mit wichtigem politischen Anliegen, nur konzentriert er sich so sehr auf die sportlichen Ereignisse, dass man wenig interessantes über die Figuren erfahrt. Zwar widmet sich der Battle of the Sexes dem Konflikt zwischen den Parteien, dem politischen Kampf der einen, sowie der Frauenfeindlichkeit der anderen Seite. Aber die Figuren selbst bleiben nur Schablonen und wenn es drauf ankommt, verwirft der Film seine kritischen Untertöne und ist von herkömmlichen Sportdramen nicht mehr zu unterscheiden, wenn er sich in dem üblichen, gekünstelt dramatischen Schlussakt verliert.
Ob Emma Stine manchmal Sorgen hat daß eine Oscar Party ohne sie steigen könnte? Womöglich, daher sorgt sie lieber vor und reicht einen Film ein der ihr zumindest die Chance auf einen Goldjungen einräumt. Allerdings: einen Guten. Wobei der Film mehrere Bereiche abdeckt: er lädt der sympathischen Hauptfigur drei Problembereiche auf in denen sie sich bewähren muß: das Duell gegen einen Machogegner, die Sorgen und Nöte eine eigene Tennisliga zu gründen und in Fahrt zu halten sowie die privaten Probleme bei denen sie lesbische Ambitionen an sich endteckt und diese mit ihr und ihrem Umfeld vereinen muß. Dabei passiert in der ersten Stunde relativ wenig außer eben daß diese drei Bereiche wechselhaft auftreten, im letzten Drittel gehts dann auf den Platz zur großen Tennisschlacht. Hier ist es allerdings PEch daß der Film so kurz nach "Borg McEnroe" herauskommt - gegen dessen Psychothriller Spiel kommt das Duell zwischen Stone und Carrell nicht an. Aber er punktet auf vielen Ebenen: mit einer angenehmen Hauptfigur, ruhiger Erzählweise und einer durchweg glaubhaften Nachstellung der 70er Jahre. Das reicht definitiv für einen entsprechenden Blick - obs für einen Oscar reicht weiß ich nicht.
Fazit: Vielschichtiger und ruhiger Film, von Emma Stone grandios getragen!