Mit "Sing" bringt das Iuminations Studio kurz vor Weihnachten doch noch einen Film raus! Koala Buster Moon hat seinen Traum verwirklicht! Er ist stolzer Besitzer eines klassischen Theaters, welches ihn schon seit der Kindheit verzaubert. Doch leider laufen seine Auftritte einfach nicht! Die Bank sitzt ihn im Nacken und die Kasse ist auch schon leer geplündert. Da kommt ihn doch die Idee ein Casting für eine Show zu veranstalten! Dank eines Druckfehlers, versammelt sich am nächsten fast die ganze Stadt vor seinem Theater. Alle wollen mitmachen und das mediale Echo ist groß. Moon findet schnell eine Truppe aus möglichen "Stars". Doch diese haben so ihre eigenen "Probleme und schwierigen Charakter und die Lüge mit dem Preisgeld scheint auch bald zu platzen...
Casting Shows wie "DSDS" oder das "Supertalent" finden immer großen Zuspruch. Etliche Zuschauer amüsieren sich wenn vermeintliche Sänger sich vor laufender Kamera blamieren. Regisseur Garth Jennings erspart uns solche Szenen, sowie Seitenhiebe auf die aktuelle Popkultur, oder ähnliches. Stattdessen zeigt er uns ganz gewöhnliche Menschen (bzw. Tiere) mit Alltagssorgen und ohne jegliche Starallüren. Nachdem Theaterleiter Buster Moon wunderbar ins Szene gesetzt wird, werden uns auch im rasanten, aber eindrucksvollen Tempo, die restlichen Hauptfiguren vorgestellt. Diese wären: Schweine Mutter Rosita, die wunderbar singen kann, aber sehr wenig Aufmerksamkeit bekommt (trotz 25 Kinder!). Igel Ash ist ein launischer Teenager und Rockerin, deren Talent von ihren eigenen Freund nicht erkannt wird. Schwein Gunter ist ein Powerschwein und immer gut drauf. Johnny stammt aus ein Gangsterfamilie, möchte jedoch viel lieber singen. Elefantin Meena ist mit einer enormen Stimme gesegnet, doch leider viel zu schüchtern. Und zu guter letzt bleibt noch Maus Mike, der ebenfalls ein begnadeter Sänger ist, aber dafür extrem arrogant. Was mir an "Sing" sehr gut gefallen hat, war die Einführung der einzelnen Hauptfiguren. Jeder bekommt genügend Zeit und so unterschiedlich sie alle auch sind, man schließt sie rasch ans Herz und es gibt keinen (nicht mal Mike), den man nicht leiden kann. Die Charakterzeichnung ist Jennings sehr gut gelungen. Die Handlung im großen und ganzen auch. Sing macht sehr viel Spaß, sorgt für einiger Lacher und ist auch nicht mit Klitsches überladen. Was dem Film fehlt, sind die gewissen Ecken und Kanten. Obwohl immer alles wieder zu scheitern droht, hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es tatsächlich zum Abbruch kommt. Einen Antagonisten gibt es ebenfalls nicht (allenfalls die böse, böse Bank!). Was ihn ebenfalls fehlt, ist ein gewisser Antrieb. Der Film fängt irgendwie in der Mitte an und hört auch in der Mitte auf. Obwohl alle Figuren einen plausiblen Grund für die Teilnahme erhalten, fehlt eine Art Ziel. Insbesondere Buster Moon hätte ich etwas breiter erzählt. Sing ist ein typischer gute Laune Film, in dem einen erzählt wird, dass man all seine Träume erfüllen kann, wenn man nur fest daran glaubt. Was ist aber mit dem weniger begnadeten Sängern, die Sänger werde wollen? Denn alle Teilnehmer sind durch die Bank weg grandiose Sänger! Diese (und gewisse andere) Antwort bleibt uns der Film schuldig. Die Lieder sind dagegen sehr gut gewählt. Es ist für jeden etwas dabei. Von Senatra bis hin zu Lady Gaga. Von Rock, Jazz, bis hin zu Rn´b. Visuell kann "Sing" mit aktuellen Werken wie "Dorie" nicht mithalten, aber es sieht dennoch sehr gut aus. Besonders das Theater wusste zu überzeugen. Es hat einen gewissen alten Scharm und sehr ist detailreich. Obwohl viele Fernsehstars als Synchronsprecher an Bord sind, ist die deutsche Synchronisation sehr gut gelungen. Daniel Hartwich überrascht als Buster Moon sehr positiv. Besonders Katharina Kahlbach als schrullige Sekräterin (Echse) sorgte für einige Lacher.
FAZIT: Der neue Animationsfilm aus dem Hause "Ilumination Studios" "Sing" ist ein sehr charmanter Film mit vielen tollen Figuren, die man sehr früh ans Herz schließt. Er amüsiert einen durchweg sehr gut, wird einen aber nicht lange im Gedächtnis bleiben, da die Handlung doch ein wenig ziellos ist.